(s. auch Musterfachinformationen des BfArM, 3. 5. 2002 – Hydrocortison)
Anwendungsbeschränkungen
a | Magen-Darm-Ulzera | |
b | Schwere Osteoporose | |
c | Corticoid-induzierte Psychose | |
d | Schwere Hypertonie | |
e | Herzinsuffizienz | |
f | Eng- u. Weitwinkelglaukom (insbes. in der Einstellungsphase regelmäßige augenärztliche Kontrollen) | |
g | Diabetiker (evtl. erhöhter Bedarf an Insulin od. oralen Antidiabetika) | |
h | Besondere körperliche Belastungen (Stresssituationen wie Unfall, akute Erkrankungen, starke physikalische Reize, Operation, Geburt) (Dosisanpassung) | |
i | Kinder im Wachstumsalter (Längenwachstum kontrollieren) |
Schwangerschaft
Strenge Indikationsstellung. Im Tierversuch ergaben sich Hinweise auf Fehlbildungen u. andere embryotoxische Wirkungen von Glucocorticoiden. Für die Anwendung von Hydrocortison beim Menschen im Rahmen der Substitutionstherapie haben diese Befunde jedoch keine Bedeutung. |
Stillzeit
Glucocorticoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Für Hydrocortison liegen keine Untersuchungen vor. Bei einer Substitutionsbehandlung sind keine negativen Auswirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten. |
Nebenwirkungen
Bei der Therapie sind entsprechende Kontrolluntersuchungen, z. B. von Gewicht, Blutdruck, Elektrolyten (bei AGS auch Hormonparameter), bei Kindern zusätzlich Längenwachstum erforderlich. Bei der Substitutionstherapie sind keine Nebenwirk. zu erwarten. Eine Überdosierung über längere Zeit kann zu den für Glucocorticoide typischen unerwünschten Wirkungen (Symptome eines Cushing-Syndroms) führen, die in unterschiedlicher Ausprägung zu erwarten sind. | ||
Haut | a | Striae rubrae, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, verzögerte Wundheilung |
Muskel und Skelett | b | Muskelschwäche (bei Pat. mit Myasthenia gravis kann eine reversible Verschlechterung der Muskelschwäche auftreten, die zu einer myasthenischen Krise fortschreiten kann) |
c | Osteoporose | |
d | Aseptische Knochennekrosen (Femur- u. Humeruskopf) | |
e | Auslösung einer akuten Myopathie bei zusätzlicher Anwendung von nicht depolarisierenden Muskelrelaxanzien | |
Nervensystem und Psyche | f | Psychische Störungen |
Augen | g | Glaukom, Katarakt |
Gastrointestinaltrakt | h | Magen-Darm-Ulzera, Oberbauchbeschwerden |
i | Pankreatitis | |
Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium | j | Fettverteilungsstörungen wie Vollmondgesicht, Stammfettsucht, sehr selten reversible epidurale, mediastinale od. epikardiale Lipomatosen |
k | Gewichtszunahme | |
l | Verminderte Glucosetoleranz, Diabetes mellitus | |
m | Natriumretention mit Ödembildung | |
n | Vermehrte Kaliumausscheidung | |
o | Inaktivität bzw. Atrophie der Nebennierenrinde | |
p | Wachstumshemmung bei Kindern | |
q | Störungen der Sexualhormonsekretion (z. B. Amenorrhö, Impotenz) | |
Kreislauf | r | Hypertonie |
Gefäße | s | Erhöhung des Thromboserisikos |
t | Vaskulitis | |
Immunsystem | u | Schwächung der Immunabwehr mit Erhöhung des Infektionsrisikos (bestimmte virusbedingte Erkrankungen, z. B. Varizellen, Herpes simplex od. – während der virämischen Phase – Herpes zoster, können einen schweren, manchmal auch lebensbedrohlichen Verlauf nehmen) |
v | Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum Schock (insbes. bei Pat. mit Asthma bronchiale u. nach Nierentransplantation) (sehr selten) |
Wechselwirkungen
a | Herzglykoside | (a) Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt |
b | Saluretika | (b) Kaliumausscheidung vermehrt |
c | Antidiabetika | (c) Blutzuckersenkung vermindert |
d | Cumarin-Derivate | (d) Antikoagulanzienwirkung abgeschwächt, Dosisanpassung erforderlich |
e | Rifampicin, Phenytoin, Barbiturate, Primidon | (e) Corticoidwirkung vermindert |
f | Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika, Salicylate, Indometacin | (f) Erhöhte Gefahr von Magen-Darm-Blutungen |
g | Nichtdepolarisierende Muskelrelaxanzien | (g) Muskelrelaxation kann länger anhalten |
h | Östrogene (z. B. Ovulationshemmer) | (h) Corticoidwirkung verstärkt |
i | Atropin, andere Anticholinergika | (i) Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen |
j | Praziquantel | (j) Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut |
k | Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin | (k) Erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien, Kardiomyopathien |
l | Somatropin | (l) Somatropinwirkung bei Überdosierung von Hydrocortison vermindert |
m | Protirelin | (m) TSH-Anstieg vermindert |
n | Ciclosporin | (n) Blutspiegel von Ciclosporin erhöht, erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle |
Intoxikationen
Nur bei Überdosierung über längere Zeit ist mit verstärkten Nebenwirk., insbes. auf Endokrinium, Stoffwechsel u. Elektrolythaushalt, zu rechnen. |
Präparate (4)
Colifoam® Rektalschaum
Suspension und Treibmittel
Hydrocortisonacetat
Hydrocortison GALEN® 10 mg Tabletten
Hydrocortison
Hydrocortison Hoechst®
Tabletten
Hydrocortison
Hydrocortison Hoechst®
Infusionslösungskonzentrat
Hydrocortison