(s. auch Monographien BAnz. 221, 25. 11. 1993 – Rhamni cathartici fructus (Kreuzdornbeeren), BAnz. 133, 21. 7. 1993 – Sennae fructus (Sennesfrüchte))
Gegenanzeige
| a | Darmverschluss | |
| b | Akut-entzündliche Erkrankungen des Darmes, z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Appendizitis | |
| c | Abdominale Schmerzen unbekannter Ursache | |
| d | Kinder <12 Jahren | |
Anwendungsbeschränkungen
| Cave: Einnahme über längere Zeiträume (mehr als 1–2 Wochen) (Gefahr einer Verstärkung der Darmträgheit)! | 
Schwangerschaft
| a | Kontraindiziert. Nicht anzuwenden während der Schwangerschaft aufgrund unzureichender toxikologischer Untersuchungen. Tierexperimentell ist die Plazentagängigkeit vom aktiven Metaboliten Rhein äußerst gering. | |
| b | Sennesfrüchte: Strenge Indikationsstellung im 1. Trimenon. Das Präparat sollte im 1. Trimenon nur dann eingesetzt werden, wenn durch eine Ernährungsumstellung od. Quellstoffpräparate kein therapeutischer Effekt zu erzielen ist. | |
Stillzeit
| a | Kontraindiziert. Nicht anzuwenden während der Stillzeit aufgrund unzureichender toxikologischer Untersuchungen. Aktive Metaboliten, wie Rhein, gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine laxierende Wirkung bei gestillten Säuglingen wurde nicht beobachtet. | |
| b | Sennesfrüchte: Strenge Indikationsstellung. Aktive Metaboliten, wie Rhein, gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine laxierende Wirkung bei gestillten Säuglingen wurde nicht beobachtet. | |
Nebenwirkungen
| Muskel und Skelett | (c) | Muskelschwäche (s. c Elektrolyte) | 
| Gastrointestinaltrakt | a | Krampfartige Magen-Darm-Beschwerden (Einzelfälle, Dosisreduktion erforderlich) | 
| b | Pseudomelanosis coli (bei chronischer Anwendung; reversibel, harmlos) | |
| Elektrolyte | c | Bei chronischer Anwendung: Elektrolytverluste, insbes. Kaliumverlust, dadurch Störungen der Herzfunktion u. Muskelschwäche möglich, insbes. bei gleichz. Einnahme von Herzglykosiden, Diuretika u. Nebennierenrindensteroiden | 
| Herz | (c) | Störungen der Herzfunktion (s. c Elektrolyte) | 
| Urogenitaltrakt | d | Albuminurie, Hämaturie (bei chronischer Anwendung) | 
Wechselwirkungen
| a | Herzglykoside | (a) Bei chronischer Anwendung durch Kaliummangel: Verstärkung der Herzglykosidwirkung | 
| b | Antiarrhythmika | (b) Bei chronischer Anwendung durch Kaliummangel: Beeinflussung der Wirkung der Antiarrhythmika | 
| c | Thiaziddiuretika | (c) Kaliumverluste verstärkt | 
| d | Nebennierenrindensteroide | (d) (wie c) | 
| e | Süßholzwurzel | (e) (wie c) | 
Intoxikationen
| Akute orale Abführmittelintoxikationen sind v. a. durch massive Diarrhö, u. U. mit schwerer Darmreizung und u. U. massivem Wasser-Elektrolyt-Verlust gekennzeichnet. Hieraus können hypokaliämische Muskelschwäche u. schmerzhafte muskuläre Krämpfe (Waden!) resultieren. Stehen initial Koliken u. Flatulenz im Vordergrund, wird u. U. das Bild eines akuten Bauches vorgetäuscht. Der chronische Abführmittelabusus ist v. a. durch die Hypokaliämie u. oft auch Inanition gekennzeichnet. | ||
| Therapie | ||
| Elementarhilfe: Ausgleich des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes. | 
Präparate (6)
            
        
        
            Agiolax® Madaus
                            Granulat
                    
        
    
                            Flohsamen, indischer, Sennesfrüchte
                    
    
        
            Legapas® Tabletten
                            Filmtabletten
                    
        
    
                            Cascararinde
                    
    
        
            Legapas® Tropfen
                            Flüssigkeit
                    
        
    
                            Cascararinde
                    
    
        
            Midro Abführ Tabletten
                    
        
    
                            Sennesfrüchte
                    
    
        
            Retterspitz Abführpulver
                    
        
    
                            Magnesiumsulfat