Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika (Phenylbutazon) (N 31)

Gegenanzeige

a Magen-Darm-Ulzera (auch in der Anamnese)
b Herzinsuffizienz (NYHA III u. IV)
c Leberfunktionsstörungen
d Schwere Hypertonie
e Schilddrüsenerkrankungen
f Kinder <14 Jahren
g Lupus erythematodes
h Störungen der Hämatopoese (auch in der Anamnese)
i Pyrazol-Allergie (z. B. Pyrazolone, Phenylbutazon)
j Niereninsuffizienz (mögliche Verschlechterung der Nierenfunktion durch Prostaglandinsynthesehemmung)

Anwendungsbeschränkungen

a Analgetika-Intoleranz (z. B. Asthma bronchiale, Hautreaktionen)
b Asthma bronchiale
c Magen-Darm-Beschwerden, Hypertonie u. ältere Pat.

Schwangerschaft

Kontraindiziert. Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.Durch Prostaglandinsynthesehemmung Verzögerung u. Verlängerung der Geburt. Blutverluste unter der Geburt. Hämorrhagie bei Neugeborenen. Vorzeitiger Schluss des Ductus arteriosus Botalli.

Stillzeit

Kontraindiziert. Substanz geht in die Milch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden.

Nebenwirkungen

Haut a Schwere Hautreaktionen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom) (Einzelfälle)
(p) Exantheme, Pruritus (s. p Überempfindlichkeitsreaktionen)
Kollagenosen b Auftreten od. Verschlimmerung eines Lupus erythematodes disseminatus (Einzelfälle)
Nervensystem und Psyche c Zentralnervöse Störungen (z. B. Erregung, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit)
Gastrointestinaltrakt d Gastrointestinale Störungen (z. B. Übelkeit, Diarrhö)
e Okkulte gastrointestinale Blutungen (Anämie)
f Magen-Darm-Ulzera (selten)
g Stomatitis (selten)
h Pankreasfunktionsstörungen (selten)
i Sialadenitis (selten)
Atemwege (p) Bronchospasmen (s. p Überempfindlichkeitsreaktionen)
Leber j Leberfunktionsstörungen (selten)
Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium k Natrium- u. Wasserretention (Ödeme)
l Struma
Kreislauf m Blutdruckschwankungen (selten)
(p) Blutdruckabfall (s. p Überempfindlichkeitsreaktionen)
Blut n Störungen der Hämatopoese (z. B. Leukopenie, Thrombopenie) (selten)
Urogenitaltrakt o Nierenfunktionsstörungen (selten)
Immunsystem p Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen, Bronchospasmen, Blutdruckabfall)
Sonstiges q Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasziitis) (Einzelfälle)
r Suppositorien: Lokale Reaktionen (z. B. Reizerscheinungen, blutige Schleimabsonderungen, schmerzhafter Stuhldrang) (selten)
s Cave: Bei Fehlinjektion Fettgewebsnekrosen, Nicolau-Syndrom od. Embolia cutis medicamentosa (i.a. Injektion), periphere Nervenschäden (N. ischiadicus)

Wechselwirkungen

a Lithium (a) Lithiumspiegel erhöht
b Digitoxin (b) Digitoxinwirkung vermindert
c Kaliumsparende Diuretika (c) Hyperkaliämie
d Schleifendiuretika (d) Diuretikawirkung vermindert
e Antihypertonika (e) Blutdrucksenkende Wirkung abgeschwächt
f Corticoide (f) Gastrointestinale Blutungs- u. Ulkusgefahr erhöht
g Andere NSA (g) (wie f)
h Alkohol (h) (wie f)
i Orale Antikoagulanzien (i) Antikoagulanzienwirkung verstärkt
j Phenytoin (j) Phenytoinspiegel erhöht (Intoxikationsgefahr)
k Antidiabetika (k) Blutzuckersenkung verstärkt
l Methotrexat (l) Methotrexat-Toxizität erhöht
m Sulfonamide (m) Sulfonamidspiegel erhöht
n Cortison (n) Cortisonwirkung vermindert
o Anabole Steroide (o) Wirkung des NSA erhöht
p Methylphenidat (p) (wie o)
q Barbiturate, Rifampicin, Chlorphenamin (q) Wirkung des NSA vermindert
r Promethazin (r) (wie q)

Intoxikationen

Neben gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl, Leibschmerzen, Tenesmen, Diarrhö, gastrointestinalen Blutungen kann es bei hohen Dosen u. U. (durch Ödembildung u. Blutung) zu zentralnervösen Erscheinungen kommen: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Sehstörungen, Unruhe u. Verwirrtheit. Auch Hautausschläge, periphere Ödeme u. allgemeine Blutungsneigung sind als Intoxikationsfolgen möglich. Außerdem kann es zu Hypotension, Atemdepression u. Zyanose kommen.
Therapie
Giftentfernung: Bei oraler Aufnahme Brechmaßnahmen od. Magenspülung. Elementarhilfe: Kontrolle u. Ausgleich des Wasser-Elektrolyt-Haushaltes.
Cave
Interaktion mit Cumarinen, oralen Antidiabetika, Thyroxin.
Präparate (1)