Imodium® akut lingual

Wirkstoff
Darreichungsform
Schmelztabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

apothekenpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Schmelztbl. enth.: Loperamidhydrochlorid 2 mg

Sonstige Bestandteile: Gelatine, Mannitol (Ph. Eur.), Aspartam, Natriumhydrogencarbonat, Pfefferminz-Aroma (enth. Levomenthol, Benzylalkohol 0,00066 mg)

Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung von akuten Diarrhöen für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene, sofern keine kausale Therapie zur Verfügung steht. Über 2 Tage hinausgehende Behandlung mit Loperamidhydrochlorid nur unter ärztlicher Verordnung und Verlaufsbeobachtung.

Dosierung

Erwachsene: zu Beginn der Behandlung von akuten Durchfällen 2 Hartkapseln/Schmelztabletten (entspricht 4 mg), danach nach jedem ungeformten Stuhl 1 Hartkapsel/Schmelztablette (entspricht 2 mg). Eine tägliche Dosis von 6 Hartkapseln/Schmelztabletten (entspricht 12 mg) darf nicht überschritten werden. Jugendliche ≥12 Jahre: zu Beginn der Behandlung bei akutem Durchfall und nach jedem ungeformten Stuhlgang 1 Hartkapsel/Schmelztablette (entspricht 2 mg). Eine tägliche Dosis von 4 Hartkapseln/Schmelztabletten (entspricht 8 mg) soll nicht überschritten werden. Kinder <12 Jahren: Nicht geeignet. Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion: aufgrund des eingeschränkten First-Pass-Metabolismus mit Vorsicht einsetzen. Dauer der Anwendung: höchstens 2 Tage. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. Kinder <12 Jahren. (Kinder <2 Jahren dürfen nicht mit Loperamidhydrochlorid behandelt werden. Kinder zwischen 2-12 Jahren dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit Loperamidhydrochlorid behandelt werden.) Zustände, bei denen eine Verlangsamung der Darmtätigkeit wegen möglicher Risiken von Folgeerscheinungen zu vermeiden ist; diese schließen Ileus, Megacolon und toxisches Megacolon ein. Loperamidhydrochlorid muss sofort abgesetzt werden, wenn Obstipation, ein aufgetriebener Leib oder Ileus auftreten. Durchfälle, die mit Fieber und/oder blutigem Stuhl einhergehen. Durchfälle, die während oder nach der Einnahme von Antibiotika auftreten (pseudomembranöse [antibiotikaassoziierte] Colitis). Bakterielle Darmentzündung, die durch in die Darmwand eindringende Erreger (z.B. Salmonellen, Shigellen und Campylobacter) hervorgerufen wird. Chronische Durchfallerkrankungen. (Chronische Diarrhöen dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit Loperamidhydrochlorid behandelt werden.) Akuter Schub einer Colitis ulcerosa. Loperamidhydrochlorid darf nur nach ärztlicher Verordnung angewendet werden, wenn eine Lebererkrankung besteht oder durchgemacht wurde, weil eine schwere Lebererkrankung den Abbau von Loperamid verzögern kann. Schmelztbl. zusätzlich: Überempfindlichkeit gegen Benzylalkohol, Levomenthol.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose (Hartkps.)
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion vorsichtig anwenden, Patienten mit Leberdysfunktion sollten engmaschig auf Anzeichen einer ZNS-Toxizität überwacht werden. Schmelztbl. zusätzlich: Große Mengen Benzylalkohol sollten wegen des Risikos der Akkumulation und Toxizität (metabolische Azidose) nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig angewendet werden, insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion und in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Warnhinweis

Z 2 Aspartam, Phenylalanin a (Schmelztbl.)
a Orale Anwendung: Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.

Schmelztbl.: Patienten mit Phenylketonurie sollten darauf hingewiesen werden, dass Imodium akut lingual 0,75 mg Aspartam pro Tablette enthält. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen (Schmelztbl.)
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! Bei Durchfällen und/oder als Nebenwirkung von Loperamidhydrochlorid kann es zu Müdigkeit, Schwindel und Schläfrigkeit kommen. Schmelztabl. sind laktose- und glutenfrei.

Wechselwirkungen

Chinidin (P-Glykoprotein-Inhibitor), Ritonavir (P-Glykoprotein-Inhibitor), Itraconazol (CYP3A4- und P-Glykoprotein-Inhibitor), Gemfibrozil (CYP2C8-Inhibitor), Ketoconazol (CYP3A4- und P-Glykoprotein-Inhibitor): erhöhte Plasmaspiegel von Loperamid. Gleichzeitige Anwendung mit oralem Desmopressin: erhöhte Plasmakonzentration von Desmopressin. Arzneimittel, die die Magen-und Darmtätigkeit dämpfen, können die Wirkung verstärken. Arzneimittel, die die gastrointestinale Passage beschleunigen, können die Wirkung reduzieren.

Schwangerschaft

Sollte in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

Stillzeit

Loperamid geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Daher sollte Loperamid in der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen bei akuter und chronischer Diarrhö und Erfahrungen nach Markteinführung: Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel; Obstipation, Übelkeit, Flatulenz. Gelegentlich: Schläfrigkeit; abdominelle Schmerzen und Beschwerden, Mundtrockenheit, Schmerzen im oberen Abdominaltrakt, Erbrechen, Dyspepsie; Hautausschlag. Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktische Reaktionen (einschließlich anaphylaktischem Schock), anaphylaktoide Reaktionen; Bewusstlosigkeit, Stupor, Bewusstseinstrübung, erhöhter Muskeltonus, Koordinationsstörungen; Miosis; Ileus (einschließlich paralytischem Ileus), Megacolon (einschließlich toxisches Megacolon), aufgeblähter Bauch; bullöse Reaktionen (einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse und Erythema multiforme), Angioödem, Urticaria, Pruritus; Harnretention; Fatigue. Häufigkeit nicht bekannt: akute Pankreatitis. Schmelztbl. zusätzlich: Selten: Glossodynie. Bei entsprechend sensibilisierten Patienten können durch Levomenthol Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Atemnot) ausgelöst werden. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Symptome: ZNS-Depression (Stupor, anormale Koordination, Somnolenz, Miosis, erhöhter Muskeltonus, Atemdepression), Verstopfung, Illeus, Harnretention; kardiale Ereignisse wie QT-Intervallverlängerung, Verlängerung des QRS-Komplexes, Torsades de pointes, schwere ventrikuläre Arrhythmien, Herzstillstand und Synkopen. Demaskierung eines vorhandenen Brugada-Syndroms.Bei Personen, die Loperamid in übermäßig hohen Dosierungen, falsch oder missbräuchlich angewendet haben, wurden nach dem Absetzen Fälle eines Arzneimittelentzugssyndroms beobachtet. Kinder können für ZNS-Wirkungen empfänglicher sein als Erwachsene. Therapie: EKG-Überwachung hinsichtlich einer Verlängerung des QT-Intervalls. Antidot Naloxon. Da Loperamid eine längere Wirkungsdauer als Naloxon (1–3 Stunden) hat, kann die wiederholte Gabe von Naloxon angezeigt sein. Um mögliche ZNS-Depression zu erkennen, sollte der Patient daher engmaschig über mindestens 48 Stunden überwacht werden.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
6 Schmelztbl. 01689848
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
12 Schmelztbl. N1 01689854