Magnesium Verla® i.v. 20 mmol/10 ml

Wirkstoff
Darreichungsform
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

apothekenpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Amp. (10 ml) enth.: Magnesium 486,1 mg als Magnesiumsulfat 7H2O (4930 mg) entspr. 20 mmol = 40 mval

Sonstige Bestandteile: Wasser f. Inj.-zwecke, Schwefelsäure 1 % zur pH-Wert-Einstellung

Anwendungsgebiete

Präeklampsie, Eklampsie, bei drohender Frühgeburt < 32. SSW zur Neuroprotektion des Feten, schwerer Mg-Mangel (Normalwerte von Mg im Serum 0,8-1,1 mmol/l).

Dosierung

Als Zusatz zu Infusionslösungen abhängig von Indikation und Symptomatik, s. FI.

Gegenanzeigen

M 3 Magnesiumhaltige Verbindungen (orale und parenterale Anwendung)
a AV-Block
b Myasthenia gravis

AV-Block I.-III. Grades (oder sonstige kardiale Überleitungsstörungen), Bradykardie.

Anwendungsbeschränkungen

M 3 Magnesiumhaltige Verbindungen (orale und parenterale Anwendung) a
a Eingeschränkte Nierenfunktion, soweit eine regelmäßige Kontrolle des Serummagnesiumspiegels nicht vorgenommen werden kann (Kumulationsgefahr, toxische Magnesiumspiegel)

Hinweis

Grundsätzlich nicht mischen mit Calcium-, Phosphat-, Tetracyclin-haltigen oder alkoholischen Lösungen (mögliche Ausfällungen).

Wechselwirkungen

M 3 Magnesiumhaltige Verbindungen (orale und parenterale Anwendung) g, i, j
Im Hinblick auf mögliche Resorptionsbeeinträchtigungen sollte generell ein Abstand von 1–2 Stunden zwischen der oralen Einnahme von magnesiumhaltigen Verbindungen u. den unten aufgeführten Medikamenten eingehalten werden.
Parenterale Gabe zusätzlich:
g Calciumsalze i.v. (g) Magnesiumwirkung vermindert
i Muskelrelaxanzien vom Tubocurarintyp (i) Verstärkung der muskelrelaxierenden Wirkung
j Barbiturate, Hypnotika, Narkotika (j) Risiko der Atemdepression

Diuretika, Aminoglykosid-Antibiotika (wie Gentamycin, Tobramycin, Amphotericin B), Immunsuppressiva (wie Cyclosporin A), Zytostatika (wie Cisplatin) und Digitalisglykoside verstärken Mg-Ausscheidung über die Nieren. Gleichzeitige Gabe von Mg und Calciumantagonisten nur unter Intensivbedingungen, Verstärkung blutdrucksenkender Effekte möglich.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellung. Keine Hinweise auf Fehlbildungsrisiko. Dokumentierte Erfahrungen beim Menschen mit Anwendung in der Frühschwangerschaft sehr gering. Bei parenteraler Mg-Gabe kurz vor der Geburt Neugeborene während der ersten 24-48 Lebensstd. auf Anzeichen von Toxizität (neurologische Depression mit Atemdepression, Muskelschwäche, Reflexverlust) überwachen. Aminoglycosid-Antibiotika-Gabe wegen möglicher Wechselwirkungen in diesem Zeitraum vermeiden. Bei parenteraler Anwendung von Magnesium während der Schwangerschaft über einen längeren Zeitraum in hoher Dosierung ist über Hypocalcämie und Störungen der Skelettverknöcherung bei Neugeborenen und Schwangeren berichtet worden. Die klinische Bedeutung ist noch unklar. Die parenterale Verabreichung von Magnesium sollte deshalb unter sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen. Bei parenteraler Behandlung mit Magnesium über einen längeren Zeitraum (> 24 Std.) oder bei wiederholter Anwendung sollte eine Überwachung der Magnesium- und Calcium-Serumspiegel bei der Mutter und postpartum im Nabelschnurblut erwogen werden.

Stillzeit

Kann während der Stillzeit angewendet werden, wenn notwendig. Magnesiumsulfat/Metaboliten werden in die Muttermilch ausgeschieden, aber bei therapeutischen Dosen von Magnesium Verla i.v. 20 mmol/10 ml sind keine Auswirkungen auf gestillte Neugeborene/Kinder zu erwarten.

Nebenwirkungen

M 3 Magnesiumhaltige Verbindungen (orale und parenterale Anwendung) d, e
Herz d Bradykardie, Überleitungsstörungen (parenterale Anwendung)
Gefäße e Periphere Gefäßerweiterungen (parenterale Anwendung)

Wärmegefühl, Flush. Bei zu rascher Gabe vorüberg. Übelk., Kopfschmerzen, Kribbeln, Schwitzen, Erregung, Unruhe, Schläfrigkeit und Verlangsamung von Herz- und Atemtätigkeit möglich.

Intoxikation

M 3 Magnesiumhaltige Verbindungen (orale und parenterale Anwendung)
Periphere curareartige Magnesiumnarkose mit Nausea, Erbrechen, u. U. Unruhe, Somnolenz u. letztlich Atem- u. Herzstillstand.
Therapie
Sofort Calcium i.v. und Neostigmin 1–2 Ampullen i.m. bzw. s.c. Reichlich isotonische NaCl-Lösung i.v. und per os. Atemhilfe, Kreislaufhilfe. Bei Herzstillstand als Ultima Ratio u. U. Calcium intrakardial.
Cave
Nierenstörungen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
5 Amp. N1 17638787
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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50 Amp. 17638793