Sevorane®

Wirkstoff
Darreichungsform
Flüssigkeit zur Herstellung eines Dampfes zur Inhalation
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

Zur Einleit. u. Aufrechterhalt. einer Inhalationsnarkose bei Kdrn. u. Erw.

Dosierung

Anw. in spez. Verdampfern in je nach Narkosestadium unterschiedl. Mischungen mit O2 u. N2O (Einzelheiten s. Packungsbeilage).

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Maligne Hyperthermie (aus d. Vorgeschichte bekannt od. m. bekannter od. vermuteter genet. Disposition); Überempfindlichkeitsreaktion gegen and. halogeniertes Inhalationsanästhetikum (aus d. Vorgeschichte bekannt); Pat. für die Allgemeinanästhesie kontraindiziert ist.

Anwendungsbeschränkungen

Hämodynamisch beeintr. Pat.; neurochirurgische Pat.; Pat. m. erhöhtem Risiko eines intrakraniellen Druckanstieges; Pat. m. koronarer Herzkrankheit; pädiatr. Pat. m. Morbus Pompe; Pat. m. mitochondrialen Erkrank.; Pat. m. Anfälligkeit für QT-Verlängerung; Pat. m. beeintr. Leberfunkt./vorbest. Lebererkrank.; Pat. m. neuromuskul. Erkrank. (insbes. Duchenne-Muskeldystrophie); Pat. m. eingeschr. Nierenfunkt. (Serum-Kreatinin ≥ 1,5 mg/dl bzw. 135 μmol/l); Pat., bei denen möglicherweise ein Risiko für das Auftreten eines Krampfanfalls besteht.

Warnhinweis

Dosisabhäng. Blutdrucksenkung u. Atemdepression; Auslösen v. akuter hepat. Porphyrie.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (N) Zum Schutz vor umgebenden Lewis-Säuren werden Sevorane 300-1000 ppm Wasser als Stabilisator zugesetzt. Weitere Hinw. s. Packungsbeilage.
(N) Narkosemittel: Nach einer Narkose mit diesem Arzneimittel darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder eine Maschine bedienen, über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.

Wechselwirkungen

Alpha-u. Betasympathomimetika/Betasympath. (ventrikuläre Arrhythmie); indirekt wirkende Sympathomimetika (akute Blutdrucksteigerung); Betarezeptorenblocker (kardiodepressiver Effekt verstärkt); Verapamil (Beeinträcht. d. AV-Überleitung); Johanniskraut-Langzeitbehandl. (schwere Hypotonie, verzögertes Aufwachen); nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien (neuromuskuläre Blockade verstärkt); Wirkung von Sevorane auf Succinylcholin nicht untersucht (vgl. andere Inhalationsanästh.); Opioide/Benzodiazepine/Lachgas (verstärkte anästhetische Wirkung); CYP2E1-Induktoren (steigern Verstoffwechslung von Sevorane); MAO-Hemmer zwei Wo. vor OP absetzen; Isoniazid (Risiko d. Potenz. hepatotox. Wirkung); Calciumantagonisten (Hypotonie).

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellung Gr 5. Die Sicherheit von Sevorane für Mutter u. Kind wurde in einer klinischen Studie bei Kaiserschnittgeburten gezeigt. Relaxier. der Uterusmuskulatur (Blut.-risiko der Gebärmutter). Reproduktionstoxisch in Tierstudien.
Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Sevofluran in die Muttermilch sezerniert wird. Vorsicht ist geboten, falls Sevofluran einer stillenden Frau verabreicht wird.

Nebenwirkungen

Übersicht der häufigsten unerwünschten Ereignisse aus klinischen Studien mit Sevofluran sowie aus Erfahrungen nach der Markteinführung. Sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100,< 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100),selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000), sehr selten (< 1/10 000). Sehr häufig: Agitiertheit, Bradykardie, Hypotonie, Husten, Übelkeit, Erbrechen; Häufig: Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen; Tachykardie, Hypertonie; Respiratorische Beschwerden, Laryngospasmus; Übermäßiger Speichelfluss; Frösteln, Fieber; Veränderung des Blutglucosespiegels, Veränderung von Leberfunkt.-tests, Veränderung der Leukozytenzahl, Fluoridspiegel erhöht, Hypothermie; Gelegentlich: Vollständiger AV-Block; Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen, anaphylaxieähnliche Reaktionen, Überempfindlichkeit; Krampfhafte Muskelzuckungen, Dystonie; Herzstillstand mit Torsades assoziierte QT-Verlängerung; Bronchospasmus, Dyspnoe, keuchende Atemgeräusche; Hepatitis, Leberversagen, Lebernekrosen; Kontaktdermatitis, Pruritus, Hautausschlag, Gesichtsschwellungen, Urtikaria; Beschwerden in der Brust, maligne Hyperthermie.

Intoxikation

H 10 Halogenierte Inhalationsnarkotika
Benommenheit, Bewusstlosigkeit, Blutdruckabfall, Atemlähmung. Bei Acidose u. U. Herzkreislaufstillstand durch Kammerflimmern.
Therapie
Atem-, Herz- u. Kreislaufhilfe. Elektrische Defibrillation. Bei Herzstillstand: Herzmassage. Günstige Wirkungen wurden von Calcium gluconicum (5 bis 10 ml langsam i.v.) sowie von Dopamin-Infusionen (500 μg/min) gesehen. Möglicherweise wirkt Glucagon (Einzeldosis 2 mg) durch Aktivierung der Adenylcyclase (?) hierbei ebenfalls günstig.
Cave
Epinephrin- u. norepinephrinartige Kreislaufmittel, da hierdurch Kammerflimmern ausgelöst werden kann.

Packungsangaben

PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
250 ml 01974365
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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6×250 ml 01974371