Endofalk® Classic

Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

apothekenpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Btl. enth.: Kaliumchlorid 0,185 g, Natriumchlorid 1,4 g, Natriumhydrogencarbonat 0,715 g, Macrogol 3350 52,5 g (2 Btl. in 1 Liter Wasser gelöst entspr.: K 5 mmol/l; Na 65 mmol/l; Cl 53 mmol/l; HCO3 17 mmol/l; Macrogol 3350 31 mmol/l)

Sonstige Bestandteile: Hochdisperses Siliciumdioxid, Saccharin-Natrium, Orangen-Aroma, Passionsfrucht-Aroma

Anwendungsgebiete

Darmreinigung zur Vorbereitung einer Koloskopie.

Dosierung

Zur vollständigen Darmreinigung 3 oder max. 4 Liter der frisch zubereiteten Lösung einnehmen. Lösung in Portionen von 200-300 ml pro 10 Minuten trinken, bis der rektale Ausfluss klar ist. Einnahme erfolgt über einen Zeitraum von ca. 4 Stunden, im Allgemeinen am Tag der Untersuchung. Die gesamte erforderliche Menge kann auch am Vorabend, oder ein Teil am Vorabend und die restliche Menge am Morgen des Untersuchungstages eingenommen werden. Gebrauchsfertige Lösung kann nach der Zubereitung zum Abkühlen in den Kühlschrank gestellt werden, da sie gekühlt angenehmer zu trinken ist. Patienten sollten 2-3 Stunden vor der Verabreichung bis zum Zeitpunkt nach der Untersuchung keine feste Nahrung einnehmen. Kinder: Endofalk Classic sollte nicht angewendet werden (Sicherheit der Anwendung nicht ausreichend belegt).

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Ileus und Verdacht auf Ileus, gastrointestinale Obstruktion oder Perforation, Gefahr der gastrointestinalen Perforation, hochfloride Kolitis, toxisches Megakolon, Entleerungsstörungen des Magens, Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, andere Macrogole oder einen der sonstigen Bestandteile. Bewusstlosen oder bewusstseinsgestörten Patienten und Patienten mit Neigung zur Aspiration oder Regurgitation, allgemeiner Schwäche sowie gestörtem Schluckreflex sollte Endofalk Classic nicht verabreicht werden.

Anwendungsbeschränkungen

Verabreichung nur unter ärztlicher Aufsicht bei älteren Patienten, Patienten mit Refluxösophagitis oder vorbestehenden kardialen Arrhythmien, vermutetem oder bekanntem S-A-Block oder Sick-Sinus-Syndrom. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Ausnahme: hochfloride Stadien und toxisches Megacolon) ist eine Anwendung möglich, ist jedoch mit Vorsicht, möglichst unter ärztlicher Aufsicht, zu verabreichen. Sollte bei Herzinsuffizienz (NYHA Grad III und IV), Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen oder bei schwerer Dehydratation nicht angewendet werden (Anwendung nicht ausreichend belegt). Bei bestimmten Risikopatienten, z. B. ältere oder geschwächte Patienten ist sorgfältige Überwachung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts erforderlich. Vorsicht bei Patienten, bei denen Krampfanfälle bekannt sind, bei denen ein erhöhtes Anfallsrisiko besteht oder bei denen das Risiko einer Elektrolytstörung besteht. Bei neurologischen Symptomen Flüssigkeits- und Elektrolytstörungen korrigieren. Vorsichtig anwenden bei bekannten Risikofaktoren für ischämische Kolitis oder bei gleichzeitiger Anwendung stimulierender Abführmittel (wie z. B. Bisacodyl oder Natriumpicosulfat). Patienten mit plötzlichen Abdominalschmerzen, rektalen Blutungen oder anderen Symptomen einer ischämischen Kolitis sind unverzüglich zu untersuchen. Interaktionen berücksichtigen bei Patienten mit Schluckbeschwerden, bei denen Flüssigkeiten mit Andickungsmitteln versetzt werden, um deren Aufnahme zu erleichtern.

Warnhinweis

Arzneimittel enth. 32,5 mmol (oder 747 mg) Natrium pro Beutel, entspr. 37,4% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen max. täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. Arzneimittel enth. 2,5 mmol (oder 97,5 mg) Kalium pro Beutel. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie Patienten unter kontrollierter Kalium-Diät. Beim Auftreten von Symptomen, die auf Veränderungen im Flüssigkeits-/Elektrolythaushalt hinweisen (z.B. Ödeme, Kurzatmigkeit, zunehmende Erschöpfung, Dehydratation, Herzversagen) sollte Endofalk Classic sofort abgesetzt, die Elektrolytwerte bestimmt und jede Anomalie in geeigneter Form behandelt werden. Fälle von Ösophagusperforation (Boerhaave-Syndrom) in Verbindung mit übermäßigem Erbrechen nach Einnahme von Macrogol 3350 mit Elektrolyten zur Darmvorbereitung, meist bei älteren Patienten. Patienten sind anzuweisen, die Anwendung abzubrechen und sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sie unter unstillbarem Erbrechen und anschließenden Brust-, Nacken- und Bauchschmerzen, Dysphagie, Hämatemesis oder Atemnot leiden.

Hinweis

Der Endofalk-Trinklösung dürfen keine anderen Lösungen oder Zusätze (insbesondere kein Zucker oder nicht verträgliche Aromastoffe) zugesetzt werden, da dies eine Veränderung der Osmolarität oder Elektrolytzusammensetzung zur Folge haben kann oder es zur Entwicklung von explosiven Gasgemischen im Darm beim Abbau der zugefügten Zusätze durch Darmbakterien kommen kann.

Wechselwirkungen

Intestinale Resorption anderer Arzneimittel kann vorübergehend verringert sein. Vereinzelt Berichte über verminderte Wirksamkeit gleichzeitig verabreichter Arzneimittel (z.B. Antiepileptika). Ist kurz vor oder während der Einnahme von Endofalk die Gabe eines Arzneimittels unbedingt notwendig, ggf. auf perorale Verabreichung verzichten und auf Alternative ausweichen. Stärkebasierte Nahrungsandickungsmittel: Macrogol wirkt dem andickenden Effekt der Stärke entgegen. Zubereitungen können wieder verflüssigt werden, die für Personen mit Schluckbeschwerden angedickt wurden. Bei diagnostischen Untersuchungen der sich entleerenden Darmflüssigkeit mit Hilfe von Enzymtestverfahren (z.B. ELISA) Wechselwirkungen zwischen Macrogol und Enzymtests möglich.

Schwangerschaft

Sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung. Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung während der Schwangerschaft vor.

Stillzeit

Kann eingenommen werden, wenn dies nötig erscheint. Macrogol 3350 wird schlecht resorbiert. Es liegen keine Daten am Menschen darüber vor, ob Macrogol 3350 in die Muttermilch übergeht.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen. Häufig: Erbrechen, Magenkrämpfe, Reizung des Anus. Nicht bekannt: Ösophagusperforation (Boerhaave-Syndrom). Diese Erscheinungen sind zum größten Teil auf das Trinken der relativ großen Flüssigkeitsmenge innerhalb kurzer Zeit zurückzuführen. Beim Auftreten von gastrointestinalen Beschwerden die Applikation von Endofalk vorübergehend verlangsamen oder einstellen, bis die Symptome abklingen. Gelegentlich: Schlaflosigkeit; allgemeines Unwohlsein. Sehr selten: Anaphylaktischer Schock; neurologische Erscheinungen, als Folge eines gestörten Elektrolythaushaltes von leichter Desorientiertheit bis hin zu generalisierten Krampfanfällen; Herzrhythmusstörungen, Tachykardien; Lungenödem, Rhinorrhoe (die vermutlich allergischer Genese ist); Urtikaria, Dermatitis (die vermutlich allergischer Genese sind). Nicht bekannt: Dehydratation, Elektrolytstörungen (Hypokalzämie, Hypokaliämie, Hyponatriämie); Krampfanfälle. Hinweis: In der Literatur Dokumentation von 2 Fällen, in denen es in Folge des Erbrechens nach Gabe Macrogol-haltiger Darmspüllösungen zum Mallory-Weiss-Syndrom kam.

Intoxikation

Bei Überdosierung ist mit schweren Durchfällen zu rechnen. Nur bei starker Überdosierung sind Entgleisungen im Wasser- und Elektrolyt- sowie im Säuren- und Basenhaushalt zu erwarten. Ausreichende Flüssigkeitssubstitutionen und Kontrollen der Serumelektrolyte sowie pH-Wert-Kontrollen sollten durchgeführt werden. Im Falle von Entgleisungen im Wasser- und Elektrolyt- sowie im Säure-Basen-Haushalt sollten auch Elektrolyte ersetzt und für einen Ausgleich im Säure-Basen-Haushalt gesorgt werden. Im Falle einer Aspiration kann sich ein toxisches Lungenödem entwickeln, das unmittelbare intensivmedizinische Maßnahmen einschließlich einer Beatmung mit Überdruck erfordert.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
8 Btl. Classic N1 00003530
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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