Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 ml (≙ 30 Tr.) enth.: Calcifediol 0,15 mg
Sonstige Bestandteile: Propylenglycol (E1520)
Anwendungsgebiete
Erwachsene: Renale Osteopathie, Hypokalzämie und Osteomalazie bei Leberzirrhose sowie Osteomalazie bei Vitamin-D-Mangel, infolge Dauerbehandlung mit Antiepileptika (Osteopathia antiepileptika), infolge Steatorrhoe, infolge Magen- und Darmoperationen (Gastrektromie, Magenresektion, Cholezystektomie, Dünndarmresektion), bei idiopathischem oder postoperativem Hypoparathyreoidismus. Kinder, Säuglinge: Vitamin-D-Mangelrachitis, renale Osteopathie, Rachitis bei Leberzirrhose; Osteomalazie infolge Dauerbehandlung mit Antiepileptika, bei idiopathischem oder postoperativem Hypoparathyreoidismus. Frühgeborene: Prophylaxe und Therapie der neonatalen Hypokalzämie.
Dosierung
Erwachsene: Tagesdosis 10-25 Tr. Kinder/Säuglinge: Vitamin-D-Mangelrachitis: 4-10 Tr./Tag; Renale Osteopathie: 4-15 Tr./Tag und mehr. Rachitis bei Leberzirrhose: 5-10 Tr./Tag und mehr, Osteopathia antiepileptika, Osteomalazie bei Hypoparathyreoidismus: Anfangsdosis 4-7 Tr./Tag. Steigerung der Dosis nach den Untersuchungsergebnissen (Serumkalzium, Serumphosphat) bis zu 20 Tr./Tag. Frühgeborene: Neonatale Hypokalzämie: Zur Prophylaxe 1-2 Tr./Tag in den ersten Lebenswochen. Zur Therapie zwei Tage lang 1-2 Tr./Tag und zusätzliche Kalziumgabe.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Calcifediol oder einen der sonstigen Bestandteile, Hyperkalzämie, Hyperphosphatämie, Hyperkalzurie, Hypervitaminose D.
Anwendungsbeschränkungen
Überdosierung, besonders bei Kindern, vermeiden. Die gleichzeitige Anwendung mit einem Substrat der Alkoholdehydrogenase - wie Ethanol - kann schwerwiegende Nebenwirkungen bei Kindern unter 5 Jahren hervorrufen. Bei Patienten mit weniger als 15 kg Körpergewicht und mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist eine medizinische Überwachung erforderlich, da verschiedene unerwünschte Wirkungen, die Propylenglycol zugeschrieben werden, berichtet wurden, z.B. Nierenfunktionsstörung (akute Tubulusnekrose), akutes Nierenversagen und Leberfunktionsstörung. Leber- oder Galleninsuffizienz und/oder Steatorrhoe: Bei Leberinsuffizienz/Steatorrhoe kann es zu einer verminderten Aufnahme von Vitamin D kommen. Im Vergleich zu anderen Vitamin-D-Substanzen (z. B. Cholecalciferol) wird die Aufnahme von Calcifediol jedoch bei Malabsorption oder Gallensalzmangel deutlich weniger beeinträchtigt. Besondere Vorsicht bei Herzinsuffizienz, insbesondere bei Patienten, die eine Digitalis-Behandlung erhalten. Hypoparathyreoidismus: 1-Alpha-Hydroxylase wird durch das Parathormon aktiviert, sodass bei einer Nebenschilddrüseninsuffizienz die Aktivität von Calcifediol abnehmen kann. Patienten mit längerer Immobilisierung: Gelegentlich kann eine Dosisreduktion erforderlich sein, um eine Hyperkalzämie zu vermeiden. Patienten mit Sarkoidose, Tuberkulose oder anderen granulomatösen Erkrankungen: Anwendung mit Vorsicht.
Hinweis
Calcifediol ist stärker und schneller wirksam und hat eine kürzere Halbwertszeit als Vitamin D3. Hypokalzämie/Osteomalazie bei Leberzirrhose: Die Umwandlung von Vitamin D3, zu Calcifediol erfolgt in der Leber. Bei einigen Lebererkrankungen (z. B. Leberzirrhose) tritt deshalb ein Mangel an Calcifediol auf, der zu Hypokalzämie und Mineralisationsstörungen im Knochen führt. Osteopathia antiepileptika: Antiepileptika bewirken eine direkte Hemmung der Kalziumaufnahme aus dem Darm (Phenytoin) oder eine Beschleunigung des Vitamin-D-Stoffwechsels (Barbiturate, Diphenylhydantoin, Primidon) mit einem Mangel an Calcifediol. Bei kombinierter Anwendung von Antiepileptika (z. B. Phenobarbital/Diphenylhydantoin) ist mit schweren Knochenveränderungen zu rechnen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Osteomalazie infolge Steatorrhoe oder Magen- und Darmoperationen: Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen oder nach Magen- und Darmoperationen zeigen häufig Störungen im Knochenstoffwechsel, die auf negativer Kalziumbilanz und einem Vitamin-D-Defizit beruhen. Hierbei ist eine Behandlung mit Dedrogyl und ggf. mit Kalzium angezeigt. Osteomalazie infolge Hypoparathyreoidismus: Parathormonmangel führt zu Hypokalzämie und zu Hyperphosphatämie. Hierbei ist eine Dauerbehandlung mit Dedrogyl unter ausreichender Kalziumzufuhr (500-1500 mg ionisiertes Kalzium/Tag) erforderlich. Der Blutkalziumspiegel sollte auf Werte zwischen 8 und 9 mg/dl (2,0-2,25 mmol/l) eingestellt werden. Die Einstellung auf einen Blutkalziumspiegel im unteren Normbereich ist wesentlich, da bei Patienten mit Unterfunktion der Nebenschilddrüsen Blutkalziumspiegel von 10 mg/dl (2,5 mmol/l) zu einer Hyperkalzämie mit heterotopen Verkalkungen führen können.
Wechselwirkungen
Thiazid-Diuretika: Risiko einer Hyperkalzämie erhöht. Dedrogyl nur in Ausnahmefällen und unter Serumkalzium-Kontrollen mit anderen Metaboliten oder Analogen des Vitamin D gleichzeitig anwenden. Herzglycoside: Bei gleichzeitiger Behandlung kann sich die Toxizität der Herzglycoside erhöhen, Gefahr von Herzrhythmusstörungen. Arzneimittel, die die Aufnahme von Vitamin D verringern, wie Cholestyramin, Colestipol, Orlistat oder Colesevelam, die dessen Wirkung verringern können: Es wird empfohlen, die Dosen dieser Arzneimittel und Vitamin-D-Ergänzungsmittel um mindestens 2 Stunden voneinander zu trennen. Paraffin und Mineralöl: Aufgrund der Lipidlöslichkeit von Vitamin D und seinen Metaboliten können sich diese in Paraffinöl auflösen, wodurch die Absorption verringert wird. Es wird empfohlen, andere Arten von Abführmitteln zu verwenden oder die Dosierung zumindest zu distanzieren. Phosphatbindende Mittel wie Magnesiumsalze: Da Vitamin D einen Einfluss auf den Phosphattransport im Darm, in der Niere und in den Knochen hat, könnte es zu einer Hypermagnesiämie kommen; Die Dosis der phosphatbindenden Mittel sollte entsprechend der Serumphosphatkonzentration angepasst werden. CYP3A4-Inhibitoren: CYP450-Inhibitoren wie Ketoconazol, Atazanavir, Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin oder Voriconazol können Enzyme hemmen, die am Vitamin-D-Stoffwechsel beteiligt sind (CYP24A1 und CYP27B1) und die Calcifediol-Serumspiegel verändern. Eine Dosisanpassung von Dedrogyl kann erforderlich sein, und die Serumkonzentrationen von 25-Hydroxyvitamin D, intaktem PTH und Serumcalcium sollten engmaschig überwacht werden, wenn ein Patient eine Therapie mit einem starken CYP3A4-Inhibitor beginnt oder abbricht. Vitamin D und Analoga: Gleichzeitige Verabreichung von Vitamin D oder dessen Analoga sollte vermieden werden, da es zu additiven Wirkungen und Hyperkalzämie kommen kann. Kalziumpräparate: Die unkontrollierte Einnahme kalziumhaltiger Präparate sollte vermieden werden. Phenytoin oder Barbiturate, Primidon und andere Enzyminduktoren: Wirkung von Vitamin D verringert. Glucocorticoide: können die Wirkung von Vitamin D beeinträchtigen. Nahrungsmittel und Getränke: Die Aufnahme von Vitamin D aus Lebensmitteln, Vitamin D-angereicherten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln sollte berücksichtigt werden.
Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist eine Überdosierung von Dedrogyl zu vermeiden, weil eine über längere Zeit bestehende Hyperkalzämie beim Kind zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie führen kann. Es liegen jedoch auch mehrere Fallberichte vor, aus denen hervorgeht, dass an Hypoparathyreoidismus leidende Mütter nach Einnahme sehr hoher Vitamin Dosen gesunde Kinder zur Welt brachten.
Stillzeit
Vitamin D3 und seine Metabolite gehen in die Muttermilch über. Dies ist zu beachten, wenn das Kind zusätzliche Gaben von Vitamin D erhält. Eine Gefährdung der Neugeborenen/Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden. Die Einnahme hoher Calcifediol-Dosen durch die Mutter kann zu hohen Calcitriolspiegeln in der Milch führen und beim Säugling eine Hyperkalzämie verursachen.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind in der Regel mit einer Überdosierung verbunden. Ersten Anzeichen können die folgenden sein: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Verstopfung, Durst. Bei Auftreten von Nebenwirkungen ist die Dosis von Dedrogyl zu vermindern oder die Behandlung zu unterbrechen. Nicht bekannt: Hyperkalzämie, Hyperphosphatämie; Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Verstopfung, Durst; Kalziumphosphatablagerungen außerhalb des Skeletts [dies gilt besonders für Patienten mit chronischem Nierenversagen (Hämodialyse-Patienten)], Mattigkeit; Überempfindlichkeitserscheinungen der Haut, z. B. Urtikaria.
Intoxikation
Symptome und klinische Befunde bei Überdosis entsprechen denen der D-Hypervitaminose. Nach vorangegangener erhöhter Kalziumausscheidung im Harn (Sulkowitsch-Probe) deutliche Hyperkalzämie, die zu heterotopen Verkalkungen u. a. in den Nieren führt. Daneben Übelkeit, Erbrechen, anfangs oft Durchfälle, später Obstipation, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie hartnäckige Schläfrigkeit, Azotämie, Polydipsie und Polyurie, präterminale Exsikkose. Magengeschwüre, Pankreatitis, Bluthochdruck, Reizleitungs- und Rhythmusstörungen sind ebenfalls als Symptome einer Vitamin-D-Toxizität beschrieben worden. Therapie: Vitamin D- und Kalziumpräparate absetzen. Übermäßige Bettruhe vermeiden, um eine immobilisationsbedingte Hyperkalzämie zu verhindern. Isotonische Kochsalzlösung verwenden, um die Dehydratation zu korrigieren und die renale Kalziumausscheidung zu erhöhen. Es können Schleifendiuretika eingesetzt werden. Bei schwerer Toxizität, die zu einer ausgeprägten Hyperkalzämie führt (Serumkalzium >14 mg/dl), können Calcitonin und Bisphosphonate eingesetzt werden. Der Kalziumspiegel bei der Anwendung dieser Arzneimittel sorgfältig überwachen. Die Therapie mit Glukokortikoiden senkt den Kalziumspiegel im Plasma, indem sie die intestinale Kalziumabsorption durch Verringerung der aktiven transzellulären Transportprozesse verringert und die Kalziumausscheidung über den Urin erhöht. Die Patienten können aufgrund von Nierenversagen oder zur Korrektur einer refraktären Hyperkalzämie eine Hämodialyse benötigen.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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10 ml | N1 | 02534958 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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