Ceftriaxon-saar zur Infusion 1 g/-2 g

Wirkstoff
Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. enth.: Ceftriaxon-Dinatrium 3,5 H2O 1,193 g/2,386 g (entspr. 1 g/2 g Ceftriaxon)

Anwendungsgebiete

Bakt. Meningitis, Pneumonie, akute Otitis media, Infekt. im Bauchraum, kompliz. Harnwegsinfekt. (inkl. Pyelonephritis), Infekt. d. Knochen u. Gelenke, kompliz. Infekt. von Haut u. Weichgewebe, Gonorrhoe, Syphilis, bakt. Endokarditis, Behandl. akuter Exazerbat. chron. obstrukt. Lungenerkrank. b. Erw., Lyme-Borreliose (Stad. II + III, ab Alter v. 15 Tag.), präoperat. Prophylaxe, Behandl. neutropenischer Pat. m. Fieber u. bakt. Infekt., Bakteriämie.

Dosierung

Erw. u. Kdr. >12 J. u. ≥50 kg: 1-2 g/Tag (max. 4 g). Neugeb. >15 Tage, Sgl. u. Kdr. <12 J. u. < 50 kg: 50-80 mg/kg KG/Tag (max. 100 mg/kg KG bzw. max. 4 g). Neugeb. 0-14 Tage: 20-50 mg/kg KG/Tag. Anw. erfolgt i.v. od. tief i.m. Weit. Info siehe FI.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

C 23 Ceftriaxon a, b, d
a Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine
b Hyperbilirubinämische Neugeborene, insbes. hyperbilirubinämische Frühgeborene
i.m. Anwendung zusätzlich:
d Beimischung von Lidocain bei kardialen Überleitungsstörungen od. akut dekompensierter Herzinsuffizienz

Frühgeb. bis z. postmestr. Alter v. 41 Wo., Neugeb. ≤28 Tagen m. Hyperbilirubinämie, Ikterus, Hypoalbuminämie, Azidose (Risiko Bilirubin-Enzephalopath.). Neugeb. unter Calciumbehandl. wg. Risiko v. Ceftriaxon-Calcium-Ausfäll.

Anwendungsbeschränkungen

C 23 Ceftriaxon
a Bekannte Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Penicilline od. andere Nicht-Cephalosporine mit Betalaktamstruktur
b Pat. mit allergischer Reaktionsbereitschaft
c Stark eingeschränkte Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <10 ml/min, Tagesdosis von 2 g nicht überschreiten)
d Gleichz. schwere Nieren- u. Leberschäden (Serumkonzentration von Ceftriaxon regelmäßig kontrollieren, ggf. Dosisanpassung)

Pat. m. bek. Nephrolithiasis od. Hyperkalzurie.

Warnhinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Enth. 83 mg/166 mg Natrium. Sofort. Abbr. u. ggf. Notfallmaßn. b. Auftr. v. Überempfindlichk.rkt. Abbr. b. Aufreten v. Anämie. Lidocain-Beimisch. nicht i.v. anwend.! Wird Lidocain als Lsg.mittel verw. (Anw. nur i.m.!) FI v. Lidocain beachten. Nicht mit Calcium-haltigen Lsg. od. Calcium-haltiger parent. Ernährung mischen (Risiko Präzipitatbildung). B. notwendiger i.v.-Verabr. v. Calcium od. Calcium-halt. Lsg.: Bedingungen der FI beachten. Regelm. Kontr.: Blutbild (b. Langz.anw.), Leber- u. Nierenf. (b. Insuffizienz).

Hinweis

Reaktionsvermögen! (V)

(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

C 23 Ceftriaxon b, c
b Hinweis: Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung, der Coombs-Test u. die Galaktosämie-Bestimmungen können falsch positiv sein.
c Inkompatibilitäten: Zur Vermeidung chemischer Reaktionen Ceftriaxon-Lösung nicht mischen mit calciumhaltigen Lösungen (z. B. Hartmanns-Lösung, Ringer-Lösung), Aminoglykosiden, Lösungen, die andere antimikrobielle Arzneimittel enthalten, Amsacrin, Vancomycin u. Fluconazol.

Orale Antikoagul.: erhöhtes Blutungsrisiko u. Anti-Vit. K-Wirkung (Kontrolle INR u. Dos.anp. d. Vit.K-Antagon empfohlen). Chloramphenicol: in vitro antagon. Wirk. beobachtet.

Schwangerschaft

C 23 Ceftriaxon
a Strenge Indikationsstellung. Ceftriaxon ist plazentagängig. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte od. indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen.
b i.m. Anwendung mit Lidocain-Beimischung: Kontraindiziert. In Studien an Tieren, die mit Lidocain behandelt wurden, zeigten sich Hinweise auf neurologische Verhaltensänderungen, jedoch keine embryotoxischen od. teratogenen Auswirkungen. Ceftriaxon ist plazentagängig. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte od. indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen.

Stillzeit

C 23 Ceftriaxon
a Strenge Indikationsstellung. Ceftriaxon geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Sprosspilzbesiedlung u. möglicherweise zu einer Sensibilisierung kommen.
b i.m. Anwendung mit Lidocain-Beimischung: Kontraindiziert. Lidocain tritt in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über. In Studien an Tieren, die mit Lidocain behandelt wurden, zeigten sich Hinweise auf neurologische Verhaltensänderungen. Ceftriaxon geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Sprosspilzbesiedlung u. möglicherweise zu einer Sensibilisierung kommen.

Nebenwirkungen

C 23 Ceftriaxon
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01%
Haut a Schwere Hautreaktionen, inklusive Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom u. Lyell-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse (selten)
(o) Dermatitis, Urtikaria, Exanthem, Pruritus, Hautschwellungen (s. o Immunsystem)
Muskel und Skelett (o) Gelenkschwellungen (s. o Immunsystem)
Nervensystem und Psyche b Kopfschmerzen, Schwindel (gelegentlich)
Gastrointestinaltrakt c Stomatitis, Glossitis, gastrointestinale Störungen (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weicher Stuhl od. Diarrhöen) (gelegentlich)
d Pseudomembranöse Kolitis (sehr selten) Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen u. Koliken während od. nach der Therapie an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat absetzen u. Therapie sofort einleiten!). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Leber, Galle e Bei Kindern: Präzipitationen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon in der Gallenblase od. den Gallengängen (reversibel) (sehr häufig)
f Anstieg der Leberenzyme im Serum (AST, ALT, alkalische Phosphatase) (häufig)
g Bei Erwachsenen: Präzipitationen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon in der Gallenblase od. den Gallengängen (nach Verabreichung höherer Dosen als den empfohlenen Standarddosen) (selten)
h Pankreatitis (möglicherweise durch die Obstruktion von Gallengängen verursacht) (selten) Hinweis: Die meisten Pat. hatten Risikofaktoren für die Entwicklung von Gallenstauung u. Gallengrieß. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Präzipitationen in der Gallenblase als Auslöser od. Kofaktor wirken.
Gefäße i Phlebitis, Thrombophlebitis (häufig)
Blut j Geringgradige Verlängerung der Prothrombinzeit, Leukozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie (selten)
k Thrombozytopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie (sehr selten)
Urogenitaltrakt l Mykosen des Genitaltraktes (gelegentlich)
m Erhöhung des Serumkreatinins, Oligurie (gelegentlich)
n Ausfällungen von Ceftriaxon in der Niere (meist bei Kindern >3 Jahren, die entweder mit hohen täglichen Dosen [z. B. 80 mg/kg Körpergewicht/Tag u. mehr] od. mit Gesamtdosen >10 g behandelt wurden u. weitere Risikofaktoren aufwiesen [z. B. Einschränkungen der Flüssigkeitszufuhr, Bettruhe]) (reversibel) (selten)
Immunsystem o Allergische Hautreaktionen (z. B. Dermatitis, Urtikaria, Exanthem, Pruritus), Haut- u. Gelenkschwellungen (häufig)
p Arzneimittelfieber, Schüttelfrost (häufig)
q Herxheimer-artige Reaktionen bei der Behandlung von Spirochätosen (Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen); Hautreaktionen, Pruritus, Fieber, Leukopenie, Anstieg der Leberenzyme, Atembeschwerden, Gelenkschmerzen (nach längerdauernder Borreliose-Behandlung) (häufig)
r Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen) (selten)
Sonstiges s i.v. Anwendung zusätzlich: Schmerzen an der Injektionsstelle, bei rascher i.v. Injektion Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl od. Brechreiz möglich (häufig)

DRESS, Verschatt. d. Gallenblase b. Ultraschalluntersuch. (nach Absetzen revers.), Bei Früh- u.- Neugeb. unter i.v. Calcium-Ther. tödl. Fälle von Ceftriaxon-Ca-Ausfäll. in Lunge u. Nieren, Granulozytopen., Anämie, Koagulopathie, Benommenh., Bronchospas., Hämaturie, Glykosurie, Ödeme, Superinfekt., JHR, Konvulsionen, Kernikterus, AGEB, Nephrolithiasis, Enzephalopathie, Hepatitis, cholestat. Hepatitis, Kounis-Syndrom.

Intoxikation

C 23 Ceftriaxon
Typische Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet. Selten sind bei Anwendung hoher Dosen, die öfter u. schneller als vorgeschrieben verabreicht wurden, Koliken aufgetreten bei gleichz. Vorliegen einer Urolithiasis od. Cholelithiasis.
Therapie
Die Behandlung einer Überdosierung muss symptomatisch erfolgen. Eine Verminderung der Ceftriaxon-Konzentration durch Hämo- od. Peritonealdialyse ist nicht zu erwarten. Es gibt kein spezifisches Antidot.

Lagerungshinweise

Nicht über 25 ºC lagern. Vor Licht schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Durchstechfl. 1 g N3 04178574
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Durchstechfl. 2 g N1 04261252
7 Durchstechfl. 2 g N2 08844252
10 Durchstechfl. 2 g N3 04178597