(s. auch Musterfachinformation des BfArM, 13. 5. 2005 – Ceftriaxon)
Gegenanzeige
a | Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine | |
b | Hyperbilirubinämische Neugeborene, insbes. hyperbilirubinämische Frühgeborene | |
i.m. Anwendung zusätzlich: | ||
c | Neuroborreliose, schwere Infektionen, Kinder <2 Jahren | |
d | Beimischung von Lidocain bei kardialen Überleitungsstörungen od. akut dekompensierter Herzinsuffizienz |
Anwendungsbeschränkungen
a | Bekannte Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Penicilline od. andere Nicht-Cephalosporine mit Betalaktamstruktur | |
b | Pat. mit allergischer Reaktionsbereitschaft | |
c | Stark eingeschränkte Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <10 ml/min, Tagesdosis von 2 g nicht überschreiten) | |
d | Gleichz. schwere Nieren- u. Leberschäden (Serumkonzentration von Ceftriaxon regelmäßig kontrollieren, ggf. Dosisanpassung) |
Schwangerschaft
a | Strenge Indikationsstellung. Ceftriaxon ist plazentagängig. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte od. indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen. | |
b | i.m. Anwendung mit Lidocain-Beimischung: Kontraindiziert. In Studien an Tieren, die mit Lidocain behandelt wurden, zeigten sich Hinweise auf neurologische Verhaltensänderungen, jedoch keine embryotoxischen od. teratogenen Auswirkungen. Ceftriaxon ist plazentagängig. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte od. indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen. |
Stillzeit
a | Strenge Indikationsstellung. Ceftriaxon geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Sprosspilzbesiedlung u. möglicherweise zu einer Sensibilisierung kommen. | |
b | i.m. Anwendung mit Lidocain-Beimischung: Kontraindiziert. Lidocain tritt in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über. In Studien an Tieren, die mit Lidocain behandelt wurden, zeigten sich Hinweise auf neurologische Verhaltensänderungen. Ceftriaxon geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Störungen der Darmflora mit Sprosspilzbesiedlung u. möglicherweise zu einer Sensibilisierung kommen. |
Nebenwirkungen
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01% | ||
Haut | a | Schwere Hautreaktionen, inklusive Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom u. Lyell-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse (selten) |
(o) | Dermatitis, Urtikaria, Exanthem, Pruritus, Hautschwellungen (s. o Immunsystem) | |
Muskel und Skelett | (o) | Gelenkschwellungen (s. o Immunsystem) |
Nervensystem und Psyche | b | Kopfschmerzen, Schwindel (gelegentlich) |
Gastrointestinaltrakt | c | Stomatitis, Glossitis, gastrointestinale Störungen (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, weicher Stuhl od. Diarrhöen) (gelegentlich) |
d |
Pseudomembranöse Kolitis (sehr selten) |
|
Leber, Galle | e | Bei Kindern: Präzipitationen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon in der Gallenblase od. den Gallengängen (reversibel) (sehr häufig) |
f | Anstieg der Leberenzyme im Serum (AST, ALT, alkalische Phosphatase) (häufig) | |
g | Bei Erwachsenen: Präzipitationen eines Calciumsalzes von Ceftriaxon in der Gallenblase od. den Gallengängen (nach Verabreichung höherer Dosen als den empfohlenen Standarddosen) (selten) | |
h |
Pankreatitis (möglicherweise durch die Obstruktion von Gallengängen verursacht) (selten) |
|
Gefäße | i | Phlebitis, Thrombophlebitis (häufig) |
Blut | j | Geringgradige Verlängerung der Prothrombinzeit, Leukozytopenie, Neutropenie, Eosinophilie (selten) |
k | Thrombozytopenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie (sehr selten) | |
Urogenitaltrakt | l | Mykosen des Genitaltraktes (gelegentlich) |
m | Erhöhung des Serumkreatinins, Oligurie (gelegentlich) | |
n | Ausfällungen von Ceftriaxon in der Niere (meist bei Kindern >3 Jahren, die entweder mit hohen täglichen Dosen [z. B. 80 mg/kg Körpergewicht/Tag u. mehr] od. mit Gesamtdosen >10 g behandelt wurden u. weitere Risikofaktoren aufwiesen [z. B. Einschränkungen der Flüssigkeitszufuhr, Bettruhe]) (reversibel) (selten) | |
Immunsystem | o | Allergische Hautreaktionen (z. B. Dermatitis, Urtikaria, Exanthem, Pruritus), Haut- u. Gelenkschwellungen (häufig) |
p | Arzneimittelfieber, Schüttelfrost (häufig) | |
q | Herxheimer-artige Reaktionen bei der Behandlung von Spirochätosen (Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen); Hautreaktionen, Pruritus, Fieber, Leukopenie, Anstieg der Leberenzyme, Atembeschwerden, Gelenkschmerzen (nach längerdauernder Borreliose-Behandlung) (häufig) | |
r | Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen) (selten) | |
Sonstiges | s | i.v. Anwendung zusätzlich: Schmerzen an der Injektionsstelle, bei rascher i.v. Injektion Unverträglichkeitsreaktionen in Form von Hitzegefühl od. Brechreiz möglich (häufig) |
Wechselwirkungen
a | Kontrazeptiva | (a) Empfängnisverhütende Wirkung von oralen Kontrazeptiva evtl. beeinträchtigt |
b |
|
|
c | Inkompatibilitäten: Zur Vermeidung chemischer Reaktionen Ceftriaxon-Lösung nicht mischen mit calciumhaltigen Lösungen (z. B. Hartmanns-Lösung, Ringer-Lösung), Aminoglykosiden, Lösungen, die andere antimikrobielle Arzneimittel enthalten, Amsacrin, Vancomycin u. Fluconazol. |
Intoxikationen
Typische Intoxikationssymptome wurden bisher nicht beobachtet. Selten sind bei Anwendung hoher Dosen, die öfter u. schneller als vorgeschrieben verabreicht wurden, Koliken aufgetreten bei gleichz. Vorliegen einer Urolithiasis od. Cholelithiasis. | ||
Therapie | ||
Die Behandlung einer Überdosierung muss symptomatisch erfolgen. Eine Verminderung der Ceftriaxon-Konzentration durch Hämo- od. Peritonealdialyse ist nicht zu erwarten. Es gibt kein spezifisches Antidot. |
Präparate (2)