KALINOR® 1,56 g Kalium/2,5 g Citrat Brausetabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

apothekenpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Brausetbl. enth.: Kaliumcitrat (Ph. Eur.) 2,17 g, Kaliumhydrogencarbonat 2 g, Citronensäure 2,057 g. Die trinkfertige Lsg. enth. 40 mmol Kalium-Ionen (entspr. 1,56 g Kalium) und mindestens 13,3 mmol Citrat-Ionen (entsprechend 2,5 g Citrat)

Sonstige Bestandteile: Glucose-Sirup, Leucin, Saccharin, Saccharose, Zitronen-Aroma

Anwendungsgebiete

Zur Kaliumsubstitution bei ausgeprägter Hypokaliämie (<3,2 mmol/l), insbesondere bei gleichzeitig bestehender metabolischer Azidose; hypokaliämischen neuromuskulären Störungen oder Herzrhythmusstörungen; Hypokaliämie bei gleichzeitiger Digitalistherapie. Zur Prophylaxe einer Hypokaliämie bei Ketoazidose. Zur Nierensteinmetaphylaxe bei Calciumsteinen (z.B. bei renaler tubulärer Azidose); Hypocitraturie (<320 mg/d) verschiedener Genese; Harnsäuresteinen.

Dosierung

Zur Kaliumsubstitution: im Allgemeinen 40-80 mmol Kalium pro Tag ausreichend. Nicht mehr als 160 mmol pro Tag. Einzeldosis nicht mehr als 40 mmol Kalium (1 Kalinor Brausetablette). Zur Nierensteinmetaphylaxe: 1-2 Brausetabletten über den Tag verteilt (Dosierung so wählen, dass Citratausscheidung >320 mg täglich ist und Urin-pH von 6,2-6,8 erreicht wird). Einzeldosis nicht mehr als 1 Brausetablette (entspr. 40 mmol Kalium). Tagesdosis sollte 4 Brausetabletten (160 mmol Kalium/Tag) nicht überschreiten. Ist die Ursache eines Kaliumdefizits nicht zu beheben, empfiehlt sich fortlaufende Substitution. In anderen Fällen von Kaliummangel reichen oft Tage bis Wochen für den Ausgleich aus. Keine Indikation für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen. Art der Anwendung: Zum Einnehmen (nach Auflösen). 1 Kalinor Brausetablette in einem Glas Wasser (200 ml) auflösen und nach Bedarf mit Zucker oder Fruchtsaft nachsüßen. Über 10–15 Minuten schluckweise trinken. Einnahme zu den Mahlzeiten verbessert die gastrointestinale Verträglichkeit.

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Krankheiten, die häufig mit einer Hyperkaliämie verbunden sind: Dehydratation, eingeschränkte exkretorische Nierenfunktion, Morbus Addison, Adynamia episodica hereditaria.

Anwendungsbeschränkungen

Z 25 Kohlenhydrate (Fructose, Galactose, Glucose, Honig, Invertzucker, Sucrose (Saccharose)) c, e
c Glucose:Orale Anwendung: Glucose-Galactose-Malabsorption
e Sucrose (Saccharose): Orale Anwendung: Hereditäre Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption, Sucrase-Isomaltase-Mangel

Anwendung mit Vorsicht bei Sichelzellanämie sowie bei gleichzeitiger Therapie mit kaliumsparenden Diuretika, Aldosteronantagonisten, ACE-Hemmern, Anticholinergika oder potentiell nephrotoxischen Medikamenten (nichtsteroidalen Antiphlogistika u.a.). Vor der Anwendung sind Elektrolyt- und Säure-Basen-Status, der Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die Nierenfunktion zu kontrollieren. Diese Parameter sind während der Therapie zunächst in kürzeren, später in längeren Intervallen zu überwachen. Die Anwendung wird bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Warnhinweis

Z 25 Kohlenhydrate (Fructose, Galactose, Glucose, Honig, Invertzucker, Sucrose (Saccharose)) a, b
a Fructose, Glucose, Invertzucker, Honig, Sucrose (Saccharose): Flüssige Zubereitungen zur Einnahme, Lutsch- und Kautabletten (Anwendung ≥2 Wochen): Kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
b Dosen ≥ 5 g/Tag: Der Kohlenhydratgehalt ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Wechselwirkungen

Eine Erhöhung der extrazellulären Kaliumkonzentration vermindert die Wirkung von Herzglykosiden, eine Erniedrigung verstärkt die arrhythmogene Wirkung von Herzglykosiden. Aldosteronantagonisten, kaliumsparende Diuretika, ACE-Hemmer, nichtsteroidale Antiphlogistika und periphere Analgetika vermindern die renale Kaliumausscheidung. Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

Schwangerschaft

Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft sind nicht bekannt. Sowohl hohe als auch niedrige Kalium-Serumspiegel beeinträchtigen die maternale und fetale Herzfunktion. Die maternalen Serumspiegel sind genau zu überwachen. Solange der maternale Serumspiegel im physiologischen Bereich gehalten wird, sind keine schädlichen Auswirkungen für den Embryo bzw. Fetus bzw. das gestillte Kind zu erwarten.

Stillzeit

Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Stillzeit sind nicht bekannt. Sowohl hohe als auch niedrige Kalium-Serumspiegel beeinträchtigen die maternale und fetale Herzfunktion. Die maternalen Serumspiegel sind genau zu überwachen. Solange der maternale Serumspiegel im physiologischen Bereich gehalten wird, sind keine schädlichen Auswirkungen für den Embryo bzw. Fetus bzw. das gestillte Kind zu erwarten.

Nebenwirkungen

Gelegentlich: Sodbrennen, Leibschmerzen, Durchfall, Aufstoßen, Übelkeit / Erbrechen, Blähungen. Selten: Hyperkaliämie; allergische Reaktionen, wie z.B.: Ekzem, Juckreiz, Hautausschlag, Gesichtsschwellung. In diesem Fall ist das Präparat abzusetzen. Sehr selten: Überhöhte Zufuhrraten von Kalium können zu Herzrhythmusstörungen führen.

Intoxikation

Symptome: Hyperkaliämie, insbesondere bei gleichzeitiger Azidose oder Niereninsuffizienz. Symptome der Hyperkaliämie sind vor allem kardiovaskuläre Störungen. Es kann zu Bradykardie, AV-Blockierung und u.U. zu Kammerflimmern und diastolischem Herzstillstand kommen: Im EKG kommt es zu hohen, spitzen, symmetrischen T-Wellen und bei sehr hohen Kalium-Werten zur Verbreiterung des QRS-Komplexes. Die Folgen für den Kreislauf sind Hypotonie und Zentralisation. Die neuromuskulären Symptome umfassen Parästhesien, aufsteigende Paralyse und Verwirrtheitszustände. Plasmakaliumkonzentrationen ab 6,5 mmol/l sind bedrohlich, über 8 mmol/l oft tödlich. Therapie: Behandlung der Hyperkaliämie verfolgt je nach Schweregrad der Intoxikation verschiedene Ziele: 1. Sofortige „Entgiftung“ des Kaliums durch Verabreichung eines Antidots, z.B. 10-20 ml einer 10%-igen Calciumgluconat-Lösung i.v. 2. Senkung des Serumkaliumspiegels durch Kaliumverschiebung vom Extrazellulär- in den Intrazellulärraum, z.B. durch Infusion von Glucose mit Insulin. 3. Kaliumelimination, z.B. über den Magen-Darm-Trakt, durch orale Zufuhr bzw. Einläufe mit Ionenaustauschern (z.B. Resonium A). Unter Umständen ist eine rasche Hämodialyse lebensrettend. Überdosierung bzw. renale Ausscheidungsstörungen (Niereninsuffizienz) können eine Hyperkaliämie verursachen.

Lagerungshinweise

In der Originalverpackung aufbewahren. Behältnis fest verschlossen halten. Nach jeder Tablettenentnahme Röhre sofort verschließen, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
15 Brausetbl. 01566347
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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30 Brausetbl. N1 02135106
90 Brausetbl. 07515598
150 (10×15) Brausetbl. KP 01566353