Dobutamin-Carinopharm 250 mg/50 ml Infusionslösung

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Amp. (50 ml) enth.: Dobutamin-HCl 280 mg (entspr. 250 mg Dobutamin)

Sonstige Bestandteile: Citronensäure 1H2O, Cystein-HCl 1H2O, Natriumhydroxid, Natriumchlorid, Wasser f. Inj.-zwecke, Salzsäure 36%

Anwendungsgebiete

Dobutamin ist indiziert, wenn eine positiv inotrope Behandl. erforderl. ist, für Pat. m. kardialer Dekompensat. infolge einer eingeschr. myokardialen Kontraktilität, die entweder bedingt ist durch eine organ. Herzerkrank. od. durch einen herzchirurg. Eingriff, v. a., wenn es sich um eine kardiale Dekompensat. mit vermind. Herzzeitvolumen (low cardiac output) u. erhöhtem Pulmonalkapillar-Druck (PCP) handelt. Bei kardiogenem Schock, charakterisiert durch Herzversagen u. schwere Hypotension, u. bei sept. Schock ist Dopamin das Mittel der 1. Wahl. Bei gestörter ventrikulärer Funkt., erhöhtem ventrikulärem Füllungsdruck u. erhöhtem system. Widerstand kann sich die zusätzl. Gabe von Dobutamin bei Pat., die bereits mit Dopamin behand. werden, als sinnvoll erweisen. Zur Ischämie- u. Vitalitätsdiagnostik im Rahmen einer echokardiograph. Untersuch. (Dobutamin-Stress-Echokardiographie) ausschließl. unter intensivmedizin. Beding., wenn eine körperl. Belast. nicht durchführbar od. nicht aussagekräftig ist. Bei körperl. belastbaren Pat. ist das Nutzen-Risiko-Profil für Dobutamin im Vergleich zur körperl. Belast. weniger günstig, u. die körperl. Belast. sollte bei diesen Pat. daher die Methode der Wahl sein. Die Stressapplikat. erfolgt dabei als stufenweise zu steigernde Dobutamin-Inf.

Dosierung

Individ. Dos. nach Wirk. Empf.: 2,5-10 μg/kg KG/min als i.v. Inf.; bis zu 40 μg/kg KG/min wurden verabreicht. Vermutlich geringere „therap. Breite“ bei Kdr. Bei ununterbrochener Anw. über mehr als 72 Std. Toleranzphänomene mögl., die eine Dosissteigerung erforderlich machen. Dobutamin-Stress-Echokardiographie: Bei dem derzeit am häufigsten angewandten Dosierungsschema beginnt die pharmakolog. Belast. mit 5 μg/kg KG/min Dobutamin. Bis zum Erreichen eines diagnost. Endpunktes wird die Dos. alle 3 Min. auf 10, 20, 30, 40 μg/kg/min Dobutamin gesteigert. Bei max. Dobutamin-Dos. wird ab der 4. Min. jeweils im Minutenabstand zusätzl. 0,25 mg Atropin bis zu einer Gesamtdos. von 1 mg Atropin injiziert. Alternative Dosierungsschemata betreffen die Maximaldos. von Dobutamin (bis 50 μg/kg KG/min) bzw. den Zeitpunkt der Atropin-Applikation.

Gegenanzeigen

Mechan. Behind. der ventrikulären Füllung u./od. des Ausflusses, wie z. B. Perikardtamponade, Perikarditis constrictiva, hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, schwere Aortenstenose; hypovoläm. Zustände; Gabe von MAO-Hemmstoffen. Dobutamin-Stress-Echokardiographie: zur Ischämie- u. Vitalitätsdiagnostik bei: frischem Myokardinfarkt (in den vergangenen 10 Tagen); instabiler Angina pectoris; Hauptstammstenose der linken Herzkranzarterie; hämodynam. signifikanter Ausflussbehind. des linken Ventrikels einschl. hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie; hämodynam. signifikantem Herzklappenfehler; dekompensierter Herzinsuff.; Prädisposit. für od. anamnest. dokumentierten klinisch signifikanten od. chron. Arrhythmien, insbes. rekurrenter/persistierender Kammertachykardie; signifikanten Erregungsleitungsstör.; akuter Peri-, Myo-, Endokarditis; Aortendissekt.; unzureichend eingestellter arterieller Hypertonie; Behinderung der ventrikulären Füllung (Perikarditis constrictiva, Perikardtamponade); Gabe v. MAO-Hemmstoffen; Hypovolämie; frühere Anzeichen für eine Empfindlichk. gg. Dobutamin. Bei Verwendung von Atropin sind die für Atropin geltenden Gegenanzeigen zu beachten.

Anwendungsbeschränkungen

Den Einsatz am ischämischen Herzen, wie bei allen positiv inotropen Subst., im Einzelfall abwägen.

Warnhinweis

Enthält 155,2 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 7,76 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Hinweis

Herzfrequenz, Rhythmus, Blutdruck u. Inf.-geschw. engmaschig überwachen. Nicht mit Natriumhydrogencarbonat od. anderen alkal. Lsgn. mischen. Nicht mit Lsgn. verabreichen, die sowohl Natriumdisulfit u. Ethanol enthalten. Weitere Inkompatibilitäten s. Fachinfo. Weitere Verdünn. nicht erforderlich. Verwend. als Inf.-lsgskonz. mögl. Vor dem Absetzen Dosis schrittweise reduz.

Wechselwirkungen

β-Blocker: Verminder. der positiven Inotropie u. periphere Vasokonstrikt. mit Blutdruckanstieg, bei α-Blockade zusätzl. Tachykardie u. Vasodilatat.; venös angreifende Vasodilatatoren: höherer Anstieg des Herzminutenvolumens, ausgeprägteres Absinken des peripheren Gefäßwiderstandes u. des ventrikulären Füllungsdruckes; Dopamin: deutlicherer Anstieg des Blutdrucks sowie Absinken od. keine Änderung des ventrikulären Füllungsdruckes; ACE-Inhibitoren u. hohe Dobutamin-Dosen: Anstieg des Herzminutenvolumens mit erhöhtem O2-Verbrauch; Insulin-Bedarf kann erhöht sein. Interferenz mit der HPLC-Bestimmungsmethode von Chloramphenicol. Dobutamin-Stress-Echokardiographie: Unter vorausgegangener antianginöser Ther. ist die ischämische Reakt. auf eine Belast. geringer ausgeprägt od. kann auch gänzlich fehlen. Bei der Zugabe v. Atropin (Gegenanz. hierzu beachten) auf der höchsten Titrationsstufe von Dobutamin Carino 250 mg/50 ml Infusionslsg. ist Folgendes zu beachten: durch die verlängerte Dauer des Stress-Echokardiographie-Protokolls, der höh. Gesamtdosis Dobutamin u. der gleichz. Gabe v. Atropin erhöht sich das NW-Risiko.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellungGr 5.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

Kontraind.La 1.

La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

Anstieg der Herzfrequenz u. des systol. Blutdrucks, ausgeprägter bei Kdr., bes. bei Kdr. unter 1 J. auch Anstieg des Lungenkapillardruckes; gelegentl. plötzl. u. ausgeprägter Blutdruckabfall; ventrikuläre Extrasystolen, selten ventrikuläre Tachykardien od. Kammerflimmern; erhöhte Kammerfrequenz bei Pat. mit Vorhofflimmern, vereinzelt Bradykardien mögl. Übelk., Kopfschm., pektanginöse Beschw., unspez. Brustschm., Herzklopfen od. Kurzatmigk., erniedrigte Serumkaliumspiegel; geringfügige Vasokonstrikt., v. a. bei Vorbehdlg. mit β-Blockern; vermehrter Harndrang; gelegentl. Hautausschlag, Fieber, Eosinophilie u. Bronchospasmus; bei längerer kont. Inf. (üb. Tg.) vorübergehende Thrombozytenfunkt.-hemmung, in Einzelf. petechiale Blut., Venenentzünd. an der Inj.-stelle, bei versehentl. paravenöser Infiltration lokale Entzünd. Dobutamin-Stress-Echokardiographie: B. Anw. v. Dobutamin zur Ischämie- u. Vitalitätsdiagnostik wurden supraventrikuläre Extrasystolen bei 4-8% der Pat. beobachtet u. ventrikuläre Extrasystolen mit einer Frequenz >6/min in bis zu 15% der Fälle. Das Auftreten einer ventrikulären Tachykardie konnte bei 2-4% der Pat. beobachtet werden, Kammerflimmern bei 0,5% der Pat. Die meisten Tachykardien sistierten unmittelbar nach Beendig. der Dobutamin-Belastung spontan. Vereinzelt wurde über das Auftreten eines AV-Blocks II. Grades berichtet. Unter Dobutamin-Belastung i. R. der Ischämie- u. Vitalitätsdiagnostik traten bei bis zu 20% der Pat. pectanginöse Beschw. auf. Die Häufigk. des Auftretens eines Myokardinfarktes wird mit max. 0,1% angegeben. Einzelf. von Myokardruptur, z. T. mit tödl. Ausgang wurden berichtet. Es bestehen Hinw. darauf, dass i. R. einer Dobutamin-Stress-Echokardiographie vereinzelt auch koronare Vasospasmen auftreten können. Weitere NW der diagnost. Dobutamin-Belast. sind hyper- u. hypotensive Blutdruckentgleis., das Auftreten eines intrakavitären Druckgradienten, Palpitat., Schwindel, Unruhe, Übelk., Kopfschm., Parästhesien, Tremor, Harndrang, Hitze- u. Angstgefühl.

Intoxikation

D 65 Dobutamin
Symptome der Intoxikation durch übermäßige Stimulation der β-Rezeptoren bedingt (Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Tremor, Ängstlichkeit, Palpitationen, Kopfschmerzen, Angina-pectoris-Beschwerden u. unspezif. Thoraxschmerzen); Hypertonie, supraventrikuläre u. ventrikuläre Herzrhythmusstörungen bis hin zu Kammerflimmern u. Myokardischämie möglich; Hypotonie durch periphere Vasodilatation möglich.
Therapie
Abbruch der Behandlung; ggf. sofortige Reanimationsmaßnahmen; sorgfältige Überwachung u. evtl. Korrektur der vitalen Parameter unter intensivmedizinischen Bedingungen; Blutgase u. Serumelektrolyte ausgleichen; bei schweren ventrikulären Herzrhythmusstörungen Gabe von Lidocain od. β-Rezeptoren-Blockern (z. B. Propranolol); bei Hypotonie Dosisreduktion bzw. Absetzen der Infusion ausreichend; bei versehentlicher peroraler Aufnahme Verminderung der Resorption durch Gabe von Aktivkohle. Der Nutzen von forcierter Diurese, Peritonealdialyse, Hämodialyse od. Hämoperfusion mittels Aktivkohle ist bei Dobutaminüberdosierung nicht belegt.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Amp. 250 mg/50 ml 14420852
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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