Tysabri™ 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze

Firma
Biogen GmbH
Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Original-Biologikum

Zusammensetzung

1 Fertigspr. (1 ml) enth.: Natalizumab 150 mg

Sonstige Bestandteile: Natriumdihydrogenphosphat 1H2O, Dinatriumhydrogenphosphat 7H2O, Natriumchlorid, Polysorbat 80 (E 433), Wasser für Injektionszwecke

Anwendungsgebiete

Tysabri wird angewendet für d. krankh.-modifizierende Monother. bei Erw. mit hochaktiver, schubförmig-remittierend verlauf. Multipler Sklerose (RRMS) bei folg. Pat.-gruppen: Pat. mit hochaktiver Erkrankung trotz Behandl. mit einem vollst. u. angemessenen Zyklus m. mind. einer krankh.-modifiz. Therapie (DMT) od. Pat. mit rasch fortschreit. RRMS.

Dosierung

300 mg Natalizumab 1-mal alle 4 Wo. als i.v. Infusion oder s.c. Injektion. s.c.: Da eine Fertigspritze 150 mg Natalizumab enthält, müssen dem Patienten zwei Fertigspritzen verabreicht werden.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Progressive Multifokale Leukenzephalopathie (PML), Pat. mit einem erhöh. Risiko für opportunist. Infekt. wie immungeschwächte Pat. (einschl. solcher Pat., die aktuell eine immunsuppress. Behandl. erhalten od. durch frühere Ther. immungeschw. sind), Komb. mit and. krankh.-modifiz. Ther. (DMTs), bek. aktive Malignome (Ausn.: Basaliom).

Anwendungsbeschränkungen

Bei Pat., die mit Immunsuppressiva vorbehand. wurden, muss dafür gesorgt werden, dass dem Immunsystem ausreich. Zeit gegeben wird, um sich wieder zu erholen, bevor d. Behandl. begonnen wird. Vor Behandl.-beginn jeweils im Einzelf. beurteilen, ob Hinw. auf eine immungeschwächte Situation vorliegen.

Warnhinweis

Anw. dieses Arzneim. wurde mit erhöhtem Risiko für d. Entwickl. einer PML in Zusammenh. gebracht. Aufgr. dieses erhöht. Risikos f. d. Entwickl. e. PML sind die Vorteile u. Risiken e. Behandl. nach RS des Spezialisten (Facharzt) m. d. jew. Pat. neu zu überdenken. Während d. ges. Behandl.-zeitraums Kontrollunters. i. regelm. Abständen. JC-Virus kann eine JCV Körnerzellen-Neuronopathie (GCN) verursachen. Sympt. ähneln einer PML (d.h. Kleinhirnsyndrom). Jeder d. folg. Risikofakt. ist m. e. erhöht. Risiko f. d. Entwickl. e. PML assoziiert: Vorliegen v. Anti-JCV-Antikörpern. Behandl.-dauer, insbes. bei langfrist. Behandl. >2 J. hinaus. Behandl. m. Immunsuppressiva vor d. Anw. dieses Arzneim. Bei m. Natalizumab beh. Pat., die positiv auf Anti-JCV-Antikörp. getestet u. nicht m. Immunsuppr. vorbehandelt wurden, korreliert d. Höhe des Anti-JCV-Antikörper-Titers (Index) mit d. Risiko für die Entw. einer PML. Vor Beginn d. Behandl. sollte eine aktuelle MRT-Aufnahme vorliegen (nicht älter als 3 Mon.), regelm. Kontr. d. Pat. auf neu auftret. od. sich verschlecht. neurolog. Sympt. ist erforderl. Insbes. Beachtung kognitiver u. psych. Sympt. Bei Verdacht auf PML od. JCV-GCN muss d. Arzneim.-gabe so lange ausgesetzt werden, bis eine PML ausgeschlossen werden kann. Bei Entwickl. einer PML muss Natalizumab dauerhaft abgesetzt werden. Nach Absetzen/Eliminat. des Arzneim. kann b. PML-Pat. ein IRIS (inflammator. Immunrekonstitut.-syndr.) auftreten. Alle Ärzte, die Tysabri verordnen, müssen m. „Arzt-Info. u. Management-Leitlinien“ vertraut sein. Bei Vorliegen einer opportunist. Infekt. muss d. Gabe des Arzneim. dauerhaft abgesetzt werden. Mit diesem Arzneim. wurden Überempfindlichk.-reakt. einschl. schwerer system. Reakt. bei der intravenösen Infusion assoz., bei den ersten Sympt. muss d. Verabreich. abgebrochen werden. Der Arzt muss den Pat. auf die Wichtigk. der fortlauf. Anw. aufmerksam machen, v. a. in den ersten Behandl.-mon. Das Risiko einer Überempfindlichk. war bei den ersten Inf. sowie bei Pat., die die Behandl. nach einer anfängl. kurzen Behandl. (1 od. 2 Inf.) u. einem läng. behandl.-freien Zeitraum (3 Mon. od. mehr) erneut erhielten, am größten. Es stehen nur begrenzte Daten für die subkutane Formulierung in einer Tysabri-naiven Patientenpopulation zur Verfügung. Bei Pat., die mit Immunsuppr. vorbehandelt wurden, besteht ein erh. PML-Risiko. Es ist nicht bekannt, ob bei Pat., die von krankh.-modifiz. Ther. (DMTs) mit immunsuppr. Wirkung auf dieses Arzneim. umgestellt werden, ein erh. PML-Risiko besteht. Diese Pat. sollten desh. engmaschiger überwacht werden. Bei d. Umstellung v. Pat. v. einer and. krankh.-modifiz. Ther. (DMT) auf dieses Arzneim. müssen Halbwertszeit u. Wirkprinzip d. bish. Ther. berücksichtigt werden, um einers. additive Immunwirkung zu vermeiden u. anderers. d. Risiko einer Krankheitsreaktivierung zu minimieren. Vor Behandl.-beginn wird ein großes BB einschl. Lymphoz. empf., um sicherzustellen, dass sich Immunwirkungen d. Vorther. zurückgebildet haben. Bei Verschlecht. d. Erkrank., infusionsbedingten Ereign. od. bei Pat., die eine anfängl. kurze Behandl. m. diesem Arzneim. erhalten, anschl. einen läng. behandl.-freien Zeitraum eingelegt haben u. bei denen neuerlich die Behandl. wieder aufgenommen wurde, sollte auf d. Vorhandensein v. Antikörpern geg. Natalizumab untersucht werden. Falls pos. Antikörper auch nach 6 Wo. pos. bleiben, sollte d. Behandl. abgesetzt werden. Nach Markteinführ. wurden spontane schwere NW in Form von Leberschädig. berichtet. Diese können jederzeit währ. der Behandl. auftreten, auch bereits nach der 1. Dosis. In einigen Fällen trat die Reakt. bei der Wiederaufn. der Ther. auf. Bei einigen Pat. mit einer Vorgeschichte von abnormalen Leberwerten trat eine Verschlecht. dieser Werte währ. d. Behandl. auf. Die Pat. sind in angemess. Weise auf Einschränk. der Leberfunkt. zu beobachten. Außerdem sind sie anzuweisen, sich an ihren Arzt zu wenden, wenn Anzeichen u. Sympt. einer Leberschädig. auftreten, z. B. Gelbsucht od. Erbrechen. Bei signif. Leberschädig. ist dieses Arzneim. abzusetzen. Thrombozytopenie, einschl. immunthrombozytopenischer Purpura (ITP), wurde i. Zshg. m. d. Behandl. m. Natalizumab berichtet. Verzögerungen b. d. Diagnose u. Behandl. v. Thrombozytopenie können zu schweren u. lebensbedrohlichen Folgeerkrankungen führen. Pat. sind anzuweisen, unverzügl. ihren Arzt zu informieren, wenn sie irgendwelche Anzeichen von ungewöhnl. o. anhaltenden Blutungen, Petechien od. spontanen blauen Flecken beobachten. Wird eine Thrombozytopenie festgestellt, sollte das Absetzen von Natalizumab i. Betracht gezogen werden. Nach Beend. d. Ther. ist Natalizumab noch im Blut vorhanden u. zeigt bis zu 12 Wo. nach letztmaliger Gabe pharmakodynam. Wirk. Bei nachfolg. Gabe v. Immunsuppressiva kurz nach dem Absetzen v. Natalizumab sollte ein mögl. additiver immunsupprimier. Effekt individ. abgewogen werden. Ggf. könnte eine Washoutphase von Natalizumab angebracht sein.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (V); geringer Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Schwindel kann nach Anw. dieses Arzneim. auftreten. Nicht mit and. AM mischen.

(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellung (Nutzen-Risiko-Abwägung) Gr 6.

Gr 6 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.

Stillzeit

Kontraind.La 2.

La 2 Substanz geht in die Milch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Nasopharyngitis, Harnwegsinfektion, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit, Arthralgie, Fatigue, Infusionsbedingte Reaktionen. Häufig: Herpes-Infektion, Anämie, Überempfindlichkeit, Flush, Dyspnoe, Erbrechen, Pruritus, Ausschlag, Urtikaria, Fieber, Schüttelfrost, Reaktion an der Infusionsstelle, Reaktion an der Injektionsstelle, Leberenzym erhöht, Arzneimittelspezifischer Antikörper nachweisbar. Gelegentlich: Progressive Multifokale Leukenzephalopathie (PML; Fälle v. PML wurden in klin. Studien, Anw.-beobacht. nach Markteinführ. u. i. R. d. Monitorings nach d. Zulassung berichtet. PML führt gewöhnl. zu schwerer Behinderung od. z. Tod.), Thrombozytopenie, Immunthrombozytopenische Purpura (ITP), Eosinophilie, Anaphylaktische Reaktion, Immunrekonstitutionssyndrom, Gesichtsödem. Selten: Herpes des Auges, hämolytische Anämie, Kernhaltige Erythrozyten, Hyperbilirubinämie, Angioödem. Häufigkeit nicht bekannt: Herpes-Meningoenzephalitis, JCV Körnerzellen-Neuronopathie, Nekrotisierende Herpesretinopathie, Leberverletzung; Fälle von: Wirkungen auf Labortests.

Lagerungshinweise

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Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
2 Fertigspr. 16825458
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