INFECTOCILLIN® parenteral 1 Mega/-5 Mega/-10 Mega

Wirkstoff
Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. enth.: Benzylpenicillin-Natrium 1 Mio. I.E./5 Mio. I.E./10 Mio. I.E.

Anwendungsgebiete

System. u./od. lokale Infekt., die durch Benzylpenicillin-empfindl. Erreger verursacht sind, insbes. solche durch Streptokokken, Pneumokokken, Gonokokken, Meningokokken u. Spirochäten, wie z. B. akute bakt. Sinusitis, akute bakt. Otitis media, Tonsillitis, ambul. erworbene Pneumonie, akute Exazerbation einer chron. Bronchitis, Infekt. des gynäkolog. Bereiches, Aktinomykose, Diphtherie, Endokarditis u. Endoplastitis, Erysipel, Gasbrand, Meningitis u. Hirnabszess, Osteomyelitis, Peritonitis, Septikämien, Tetanus, Wundinfekt. Ggf. ist d. Komb. m. einem weit. geeign. Antibiotikum angezeigt. B. überwieg. durch Staphylokkokken verursachten Infekt. wie Osteomyelitis u. Wundinfekt. muss heute v. Benzylpenicillin-resist. Staphylokokken ausgegangen werden. Ther. nur nach Resistenzprüf. indiz. B. schw. Infekt. durch unbek. Erreger nicht in Monother. anw.

Dosierung

Erw. u. Kdr. >12 J. b. normalempfindl. Erregern 1-5 Mio. I.E./d in 4-6 Einzelgaben; Kdr. 1.-12. J. 0,05 Mio. I.E. bis 0,5 Mio. I.E./kg KG/d in 4-6 Einzelgaben; Sgl. 1.-12. Mon. 0,05 Mio. I.E. bis 1 Mio. I.E./kg KG/d in 3-4 Einzelgaben; Neugeb. bis 4. Lebenswo. 0,05-0,1 Mio. (-0,5 Mio.) I.E./kg KG/d in 2 Einzelgaben; b. Früh- u. Neugeb. Dos.-intervall v. 12 h nicht unterschreiten; b. schw. Infekt. Erhöh. d. Dos.; i.v. u. i.m.; weit. Info. s. Fach- u. Gebrauchsinfo.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

P 20 Penicilline
Penicillin-Überempfindlichkeit

Anwendungsbeschränkungen

P 20 Penicilline
a Bei Penicillin-Überempfindlichkeit mögliche Kreuzallergie mit anderen Betalactam-Antibiotika (z. B. Cephalosporinen) beachten.
b Behandlung von Begleitinfekten viraler Erkrankungen, insbes. der infektiösen Mononukleose u. der lymphatischen Leukämie (erhöhtes Exanthemrisiko)
c Injektions- u. Infusionslösung: Pat. mit allergischer Diathese

Pat. m. Herzerkrank. od. schw. Elektrolytstör. and. Genese (Elektrolytzufuhr, insbes. auf d. Kaliumzufuhr achten). Diabetiker (verzögerte Resorpt. aus dem intramuskul. Depot). Pat. m. Dermatomykosen (b. erstmal. Gabe parallerg. Reakt. mögl.). Dos.-anpass. b. Pat. m. eingeschr. Nierenfunkt. u. bei Früh- u. Neugeborenen.

Warnhinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung ≥1 mmol/Dosis: Der Natriumgehalt ist zu berücksichtigen bei Patienten unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

Wechselwirkungen

P 20 Penicilline a
a Antikoagulanzien, Thrombozytenaggregationshemmer (a) Blutungskomplikationen (hohe Dosen Penicilline i.v.)

Probenecid, Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate, Sulfinpyrazon erhöh. Konz. im Blut. Beeinfluss. labordiagnost. Untersuch., z. B. Eiweißbestimm., Harnzuckernachweis, Urobilinogen-Nachweis, Bestimm. v. 17-Ketosteroiden.

Stillzeit

P 20 Penicilline
Strenge Indikationsstellung. Bei Säuglingen evtl. Diarrhöen, Pilzbesiedlung der Schleimhäute, Gefahr der Sensibilisierung.

Nebenwirkungen

P 20 Penicilline b, e-l
Haut (j) Urtikaria, Exanthem (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
(j) Angioneurotisches Ödem (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Nervensystem und Psyche b i.v. Anwendung: Zentralnervöse Erregungszustände, Myoklonien, Krämpfe (sehr hohe Dosen)
Gastrointestinaltrakt e Gastrointestinale Störungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, Diarrhö)
f Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen u. Koliken an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat absetzen!)
Gefäße g i.v. Anwendung: Lokalisierte Venenentzündung (hohe Dosen über längere Zeit)
(j) Vaskulitis (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Atemwege (j) Larynxödem (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Blut h Verlängerung der Blutungs- u. Prothrombinzeit (Einzelfälle bei hohen Dosen i.v.)
i Blutbildveränderungen (z. B. Leukopenie, Thrombopenie, Agranulozytose; s. auch j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Urogenitaltrakt (j) Interstitielle Nephritis (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Immunsystem j Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen, auch schwere wie Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom; Arzneimittelfieber, Blutbildveränderungen, hämolytische Anämie, interstitielle Nephritis, Larynxödem, Serumkrankheit, Vaskulitis, anaphylaktischer Schock)
Sonstiges k Superinfektion durch resistente Bakterien bzw. Sprosspilze, z. B. Mundsoor, Vulvovaginitis (bei langfristiger od. wiederholter Anwendung)
l i.m. Anwendung: Schwellungen u. Schmerzen an der Injektionsstelle

Intoxikation

P 20 Penicilline
In sehr hohen Dosen können Penicilline zu zerebralen (epileptischen) Krämpfen führen. Wesentlich häufiger, aber keine eigentliche Vergiftung, ist der anaphylaktische Schock! Sehr selten, aber stets akut lebensbedrohlich. Auftreten im Allgemeinen innerhalb der ersten halben Stunde nach Applikation. Erfordert sofort Einsatz aller Möglichkeiten zur Anregung des zusammengebrochenen Kreislaufs. Auch andere allergische Reaktionen mit Hautmanifestation, Hämorrhagie, Panzytopenie sind in seltenen Fällen möglich. Sonst sind Penicilline praktisch untoxisch. Lediglich bei Niereninsuffizienz u. Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien u. Krämpfen kommen.
Therapie
Als Erstes: Elementarhilfe: Sedierung mit Diazepam bei Krämpfen durch Überdosierung. Therapie des allergisch-anaphylaktischen Schocks.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
10 Durchstechfl. m. Plv. 1 Mega 06560355
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
10 Durchstechfl. m. Plv. 5 Mega 06560378
10 Durchstechfl. m. Plv. 10 Mega 06560390