Holoxan

Wirkstoff
Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. enth.: Ifosfamid 500 mg/1 g/2 g/3 g

Anwendungsgebiete

Hodentumore: Zur Kombinationschemotherapie bei Pat. mit fortgeschrittenen Tumoren in den Stadien II bis IV nach TNM-Klassifikation (Seminome u. Nicht-Seminome), welche nicht od. nicht genügend auf eine Initialchemotherapie ansprechen. Zervixkarzinom: Palliative Cisplatin/Ifosfamid-Kombinationschemotherapie (ohne weitere Kombinationspartner) des Zervixkarzinoms im FIGO Stadium IV B (wenn eine kurative Therapie der Erkrankung durch Chirurgie od. Radiotherapie nicht möglich ist) – als Alternative zur palliativen Radiotherapie. Mammakarzinom: Zur Palliativtherapie bei fortgeschrittenen, therapierefraktären bzw. rezidivierenden Mammakarzinomen. Nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome: Zur Einzel- od. Kombinationschemotherapie von Pat. mit inoperablen od. metastasierten Tumoren. Kleinzelliges Bronchialkarzinom: Zur Kombinationschemotherapie. Weichteilsarkome (inkl. Osteosarkom u. Rhabdomyosarkom): Zur Einzel- od. Kombinationschemotherapie des Rhabdomyosarkoms od. des Osteosarkoms nach Versagen der Standardtherapien. Zur Einzel- od. Kombinationschemotherapie anderer Weichteilsarkome nach Versagen der Chirurgie u. Strahlentherapie. Ewing-Sarkom: Zur Kombinationschemotherapie nach Versagen der zytostatischen Primärtherapie. Non-Hodgkin-Lymphome: Zur Kombinationschemotherapie bei Pat. mit hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen, welche nicht od. nur unzureichend auf die Initialtherapie ansprechen. Zur Kombinationstherapie von Pat. mit rezidiven Tumoren. Morbus Hodgkin: Zur Behandl. von Pat. mit primär progredienten Verläufen u. Frührezidiven des Morbus Hodgkin (Dauer der kompletten Remission kürzer als ein Jahr) nach Versagen der chemotherapeutischen bzw. radio-chemo-therapeutischen Primärtherapie - im Rahmen anerkannter Kombinations-Chemotherapie-Regime, wie z.B. dem MINE Protokoll.

Dosierung

Die gebräuchlichste Dos. in der Monotherapie bei Erw. ist die fraktionierte Applikation. Bei der fraktionierten Applikation (Infusionsdauer beträgt je nach Volumen zwischen 30 u. 120 min) wird in der Regel an 5 aufeinanderfolgenden Tagen täglich 1,2-2,4 g Ifosfamid/m2 Körperoberfläche (bis zu 60 mg/kg Körpergewicht) i.v. verabreicht.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Schwere Beeinträchtigung d. Knochenmarkfunkt. (insbes. bei zytostatisch u./od. strahlentherapeutisch vorbehandelten Pat.), floride Infektionen, eingeschränkte Nierenfunkt. u./od. Harnabflussbehinderungen, Zystitis.

Anwendungsbeschränkungen

Leberfunkt.-störungen, vor allem in schwerer Ausprägung, können mit einer verringerten Aktivierung von Ifosfamid verbunden sein. Dies kann die Wirksamkeit der Ifosfamid-Behandl. beeinflussen. Niedrige Serumalbumin-Werte u. Leberfunkt.-störungen gelten zudem als Risikofaktoren für eine ZNS-Toxizität. Leberfunkt.-störungen können zur verstärkten Bildung eines Metaboliten führen, von dem angenommen wird, dass er eine ZNS-Toxizität verursacht, dazu beiträgt u. auch eine Nephrotoxizität fördert. Dies sollte bei der Bestimmung der Dosierung u. bei der Interpretation der Reaktion auf die Dosis unbedingt berücksichtigt werden. Holoxan sollte wie alle Zytostatika generell mit Vorsicht bei geschwächten u. älteren Pat. angewendet werden sowie bei Pat., die zuvor eine Bestrahlungsbehandlung erhielten.

Warnhinweis

Nierenfunkt.-störungen, vor allem in schwerer Ausprägung, können aufgrund der verringerten renalen Ausscheidung zu einer erhöhten Konzentration von Ifosfamid u. seinen Metaboliten im Plasma führen. Dies kann eine erhöhte Toxizität (z. B. Neurotoxizität, Nephrotoxizität, Hämatotoxizität) zur Folge haben.

Hinweis

Weitere Informationen s. FI.

Wechselwirkungen

Aprepitant: Erhöhtes Risiko einer Ifosfamid-bedingten Neurotoxizität. CYP3A4-Inhibitoren: Eine verminderte Aktivierung u. Metabolisierung von Ifosfamid. Arzneimittel, die humane hepatische u. extrahepatische mikrosomale Enzyme induzieren (Carbamazepin, Kortikosteroide, Johanniskraut, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin): Möglichkeit einer vermehrten Bildung von Metaboliten, die eine Zytotoxizität od. andere Toxizitäten verursachen. Erhöhte Hämatotoxizität u./od. Immunsuppression bei Gabe von Ifosfamid mit: ACE-Inhibitoren, Carboplatin, Cisplatin, Natalizumab. Verstärkung der Myelotoxizität bei gleichzeit. Gabe von Allopurinol, Hydrochlorothiazid. Erhöhte Nephrotoxizität bei gleichzeit. Gabe von Aciclovir, Aminoglykosiden, Amphotericin B, Carboplatin, Cisplatin. Additive Wirkung auf das ZNS durch Antiemetika, Antihistaminika, Narkotika, Neuroleptika, Sedativa, selektive Serotonin Re-uptake-Inhibitoren, trizyklische Antidepressiva. Erhöhte Kardiotoxizität bei gleichzeit. Gabe von Anthracyclinen, Bestrahlung in der Herzgegend. Erhöhte pulmonale Toxizität bei gleichzeit. Gabe von Amiodaron, G-CSF, GM-CSF. Erhöhtes Risiko für eine hämorrhagische Zystitis bei gleichzeit. Gabe von Busulfan, Bestrahlung der Blase. Verstärkte Wirkung u. Toxizität bei gleichzeit. Gabe von Chlorpromazin, Trijodthyronin od. Aldehyddehydrogenasehemmern. Verstärkung der blutzuckersenkenden Wirkung wie z. B. von Sulfonylharnstoffen; Verstärkung der muskelrelaxierenden Wirkung von Suxamethonium. Alkohol kann bei manchen Pat. Ifosfamid-bedingte Übelkeit u. Erbrechen verstärken. Cumarin-Derivate: Ein erhöhter INR-Wert wurde bei Pat. berichtet, die mit Ifosfamid u. Warfarin behandelt wurden. Die gleichzeit. Gabe von Ifosfamid kann die blutverdünnende Wirkung von Warfarin verstärken. Docetaxel: Erhöhte gastrointestinale Toxizität. Tamoxifen: Erhöhtes Risiko für thromboembolische Komplikationen. Vakzine: Durch die immunsuppressive Wirkung von Ifosfamid ist mit einer verminderten Impfantwort zu rechnen. Bei Lebendvakzinen besteht das Risiko einer Infektion durch den Impfstoff. Ifosfamid kann die Bestrahlungsreaktion der Haut verstärken. Wegen der Möglichkeit einer verminderten Aktivierung u. damit verminderten Wirksamkeit von Ifosfamid durch eine in Grapefruits enthaltene Substanz, sollte auf den Genuss von Grapefruits od. Grapefruitsaft verzichtet werden.

Schwangerschaft

Gr 7, Gr 8. Bei vitaler Indikation zur Behandl. einer Pat. ist während des 1. Trimenons eine medizinische Beratung zur Schwangerschaftsunterbrechung erforderlich. Nach dem 1. Trimenon sollte bei nicht aufzuschiebender Dringlichkeit der Therapie u. Kinderwunsch eine Chemotherapie nach vorheriger Aufklärung über das nicht auszuschließende Risiko von Auffälligkeiten der Kinder durchgeführt werden.

Gr 7 Es besteht ein embryotoxisches/teratogenes Risiko beim Menschen (1. Trimenon).
Gr 8 Es besteht ein fetotoxisches Risiko beim Menschen (2. und 3. Trimenon).

Stillzeit

Kontraind.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: ZNS Toxizität, Enzephalopatie, Schläfrigkeit, Übelkeit/Erbechen, Alopezie, hämorrhagische Zystitis, Hämaturie, Makrohämaturie, Mikrohämatorie, Nierenfunkt.-störungen, strukturelle Nierenschädigung, Fieber, Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie, Myelosuppression, Neutropenie. Häufig: Infektionen, Appetitlosigkeit, metabolische Azidose, neutropenisches Fieber, Schwäche, Nephropathien, tubuläre Nierenfunkt.-störungen, Störungen der Spermatogenese. Gelegentlich: Pneumonien, sekundäre Tumore, Halluzinationen, depressive Psychosen, Desorientiertheit, Unruhe, Konfusion, Somnolenz, Vergesslichkeit, Schwindelanfälle, periphere Neuropathie, Kardiotoxiziät, ventrikuläre Arrhythmie, ventrikuläre Extrasystolen, supraventrikuläre Arrhythmie, supraventrikuläre, Extrasystolen, Herzinsuffizienz, Hypotonie, Blutungsrisiko, Diarrhoe, Stomatitis, Obstipation, Hepatotoxizität, Leberfunkt.-störung, Harninkontinenz, Ovarialinsuffizienz, Amenorrhoe, verringerter Östrogenspiegel, Müdigkeit. Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH), Hyponatriämie, Wasserretention, zerebelläre Symptome, Krampfanfälle, Sehstörungungen, Dermatitis, papulöser Hautausschlag, glomuläre Nierenfunkt.-störung, tubuläre Azidose, Proteinurie, Azoospermie, Oligospermie, Hyperaminoazidurie. Sehr selten: Schock, Hypokalämie, Koma, Polyneuropathie, Phlebitis, interstitielle Lungenerkrankung, interstitielle Pneumonitis, Lungenödem, Pankreatitis, Osteomalazie, Rachitis, Fanconi-Syndrom, verstärkte Reaktion auf Bestrahlung.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. 500 mg 01927526
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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10 Durchstechfl. 500 mg 01927532
1 Durchstechfl. 1 g N1 01927549
10 Durchstechfl. 1 g KP 01927555
1 Durchstechfl. 2 g N1 01927561
10 Durchstechfl. 2 g KP 01927578
1 Durchstechfl. 3 g N1 00081464
10 Durchstechfl. 3 g KP 00081470