Cotellic® 20 mg Filmtabletten

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Filmtbl. enth.: Cobimetinib 20 mg

Sonstige Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat 36 mg, mikrokristalline Cellulose (E 460), Croscarmellose-Natrium (E 468), Magnesiumstearat (E 470b), Filmüberzug: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E 171), Macrogol 3350, Talkum (E 553b)

Anwendungsgebiete

In Kombination mit Vemurafenib zur Behandlung bei erwachsenen Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit einer BRAF-V600-Mutation.

Dosierung

Die empfohlene Dosis von Cotellic beträgt 60 mg (3 Filmtabletten zu je 20 mg) 1-mal täglich. Cotellic wird in einem Zyklus von 28 Tagen eingenommen. Jede Dosis besteht aus 3 Filmtabletten zu je 20 mg (60 mg) und muss an 21 aufeinanderfolgenden Tagen 1-mal täglich eingenommen werden (Tag 1 bis Tag 21 Behandlungsphase); gefolgt von einer 7-tägigen Pause (Tag 22 bis Tag 28 Behandlungspause). Jeder weitere Behandlungszyklus mit Cotellic sollte nach Ende der 7-tägigen Behandlungspause beginnen. Dosisanpassungen bei Blutungen, bei linksventrikulärer Dysfunktion, bei Rhabdomyolyse und erhöhter CPK, bei gleichzeitiger Anwendung mit Vemurafenib: Weitere Hinweise siehe Gebrauchs- und Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Es gibt nur begrenzte Daten für die Kombination von Cotellic und Vemurafenib bei Patienten deren Erkrankung unter einer vorhergehenden Therapie mit einem BRAF-Inhibitor fortschritt. Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination von Cotellic und Vemurafenib wurde bei Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem Melanom mit Hirnmetastasen bisher nicht untersucht. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren für Blutungen, wie Hirnmetastasen, und/oder bei Patienten, bei denen gleichzeitig Arzneimittel angewandt werden, die das Blutungsrisiko erhöhen (einschl. Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulanzien). Bei Diarrhö Grad ≥ 3, die trotz unterstützender Maßnahmen auftritt, sollten Cotellic und Vemurafenib nicht weitergegeben werden, bis eine Verbesserung auf Grad ≤ 1 vorliegt. Die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A-Inhibitoren während der Behandlung mit Cotellic sollte vermieden werden. Falls die QTc-Zeit während der Behandlung 500 ms übersteigt, ist die FI von Vemurafenib zu beachten.

Warnhinweis

Bevor mit der Anwendung von Cotellic in Kombination mit Vemurafenib begonnen wird, muss bei den Patienten ein durch einen validierten Test bestätigter BRAF-V600-Mutation-positiver Tumorstatus vorliegen. Blutungen, einschl. schwerer Blutungsereignisse, können auftreten. Bei Patienten, die mit Cotellic behandelt wurden, wurden seröse Retinopathien beobachtet. Wenn eine seröse Retinopathie diagnostiziert wird, sollte die Behandlung mit Cotellic ausgesetzt werden, bis sich die visuellen Symptome auf Grad ≤ 1 verbessern. Patienten müssen bei jedem Besuch auf Symptome von neuen oder verschlechterten Sehstörungen untersucht werden. Weiterhin wurde ein Absinken der LVEF ab Therapiebeginn berichtet. Die LVEF sollte vor Therapiebeginn bestimmt werden, um Ausgangswerte festzulegen; dann nach dem ersten Behandlungsmonat und mind. alle 3 Monate oder wie klinisch indiziert bis zum Abbruch der Behandlung. Abweichungen der Leberwerte können auftreten, wenn Cotellic in Kombination mit Vemurafenib oder Vemurafenib als Monotherapie angewendet wird und müssen durch Labortests vor Beginn der Kombinationsbehandlung und während der Behandlung monatlich oder, falls klinisch indiziert, häufiger überprüft werden. Bei der Diagnose einer Rhabdomyolyse muss die Behandlung mit Cotellic unterbrochen und die CPK-Spiegel sowie andere Symptome bis zum Abklingen überwacht werden. Fälle von Grad ≥ 3 und schwerwiegender Diarrhö wurden berichtet. Falls die QTc-Zeit während der Behandlung 500 ms übersteigt, beachten Sie bitte bezüglich Dosisanpassung von Vemurafenib die FI von Vemurafenib.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! Cotellic hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten sollten angewiesen werden, kein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, wenn Sehstörungen oder andere unerwünschte Wirkungen auftreten, die ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen. QT-Verlängerung: Vor einer Behandlung, nach einem Monat der Behandlung und nach einer Dosisänderung müssen bei allen Patienten Elektrokardiogramm (EKG) und Elektrolyte (einschl. Magnesium) überwacht werden. Die LVEF sollte vor Therapiebeginn bestimmt werden, um Ausgangswerte festzulegen; dann nach dem ersten Behandlungsmonat und mind. alle 3 Monate oder wie klinisch indiziert bis zum Abbruch der Behandlung. Einem Absinken der LVEF-Ausgangswerte kann mit einer Unterbrechung der Behandlung, einer Dosisreduktion oder mit dem Abbruch der Behandlung entgegengewirkt werden. Leberenzyme und Bilirubin vor Behandlungsbeginn und während der Behandlung jeden Monat, oder je nach klinischer Indikation, überwachen. Auffällige Laborwerte durch Dosisreduktion, Behandlungsunterbrechung oder Behandlungsabbruch behandeln. Rhabdomyolyse und CPK-Erhöhungen: Vor einer Behandlung sollten die Serum-CPK- und -Kreatinin-Spiegel bestimmt werden, um Ausgangswerte zu erhalten, und danach während der Behandlung monatlich bzw. wie klinisch indiziert kontrolliert werden. Bei erhöhten CPK-Serumspiegeln ist zu prüfen, ob Anzeichen und Symptome einer Rhabdomyolyse oder andere Ursachen vorliegen. Abhängig vom Schweregrad der Symptome oder der CPK-Erhöhungen kann eine Unterbrechung der Behandlung, eine Dosisreduktion oder das Absetzen der Behandlung erforderlich sein.

Wechselwirkungen

Starke und moderate CYP3A-Inhibitoren: gleichzeitige Anwendung vermeiden, Patienten auf Nebenwirkungen und Wechselwirkungen überwachen. CYP3A-Induktoren: gleichzeitige Anwendung vermeiden. P-Glykoprotein-Inhibitoren: Plasmakonzentration von Cobimetinib potenziell erhöht.

Schwangerschaft

Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, während der Behandlung und mind. drei Monate nach Behandlungsende mit Cotellic zwei wirksame Methoden der Empfängnisverhütung anzuwenden, wie z. B. ein Kondom oder eine andere Barrieremethode (mit Spermiziden, wenn verfügbar). Es liegen keine Daten zur Anwendung von Cotellic bei Schwangeren vor. Tierstudien haben Embryoletalität und Missbildungen des Fötus an den großen Gefäßen und am Schädel gezeigt. Cotellic sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, die Anwendung ist nach gründlicher Abwägung des Nutzens für die Mutter und der Risiken für den Fötus eindeutig notwendig.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Cobimetinib in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für das Neugeborene/den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Behandlung für die Mutter muss die Entscheidung getroffen werden, entweder das Stillen oder die Behandlung mit Cotellic abzubrechen.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Anämie; seröse Retinopathie (einschl. Chorioretinopathie und Netzhautablösung), verschwommenes Sehen; Bluthochdruck, Blutungen; Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis; Lichtempfindlichkeit (Lichtempfindlichkeitsreaktionen, Sonnenbrand, Solardermatitis, aktinische Elastose), Ausschlag, makulopapulöser Ausschlag, Akne-ähnlicher Ausschlag, Hyperkeratose, Pruritus, trockene Haut; Pyrexie, Schüttelfrost, Ödem peripher; Anstieg der CPK, ALT und AST, Anstieg der Gamma-Glutamyltransferase (γ-GT), Anstieg der ALP. Häufig: Basalzellkarzinom, kutanes Plattenepithelkarzinom, Keratoakanthom; Dehydration, Hypophosphatämie, Hyponatriämie, Hyperglykämie; Sehschwäche; Pneumonitis; verminderte Auswurffraktion, erhöhter Bilirubinwert im Blut. Gelegentlich: Rhabdomyolyse.

Intoxikation

Aus klinischen Studien liegen keine Erfahrungen zur Überdosierung beim Menschen vor. Im Falle einer vermuteten Überdosierung soll Cobimetinib vorerst nicht eingenommen und eine unterstützende Behandlung eingeleitet werden. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel bei einer Überdosierung mit Cobimetinib.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
63 Filmtbl. (3 durchsichtige PVC/PVDC Blisterstreifen mit je 21 Filmtbl.) N2 10528943
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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