SUBUTEX® 100 mg/-300 mg Depot-Injektionslösung in einer Fertigspritze

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

Betäubungsmittel

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Fertigspr. (0,5 ml/1,5 ml Depot-Injektionslsg.) enth.: Buprenorphin 100 mg/300 mg

Sonstige Bestandteile: Polyglactin (50:50), N-Methylpyrrolidon

Anwendungsgebiete

Für die Substitutionstherapie bei Opioidabhängigkeit im Rahmen medizinischer, sozialer und psychotherapeutischer Maßnahmen von Erwachsenen ab 18 Jahren bestimmt, die einer Suchtbehandlung wegen Opioidabhängigkeit zugestimmt haben.

Dosierung

Darf nur durch medizinisches Fachpersonal angewendet werden. Zunächst Therapieeinleitung und Stabilisierung, während der Patienten eine Behandlung mit buprenorphinhaltigem Arzneimittel beginnen und mindestens 7 Tage eine Dosis entsprechend einer Tagesdosis von 8-24 mg transmukosalem Buprenorphin erhalten. Nach der Therapieeinleitung: Zwei monatliche Initialdosen von 300 mg Buprenorphin, gefolgt von 100 mg Buprenorphin einmal monatlich empfohlen. Erhaltungsdosis von 300 mg Buprenorphin einmal monatlich kann bei Patienten in Betracht gezogen werden, die 100 mg Buprenorphin einmal monatlich vertragen, aber kein zufriedenstellendes klinisches Ansprechen zeigen. Subutex sollte einmal pro Monat und mit einem Mindestabstand von 26 Tagen zwischen den einzelnen Injektionen angewendet werden. Höchstdosis: 300 mg monatlich. Wenn die Therapie nicht länger benötigt wird, kann es ratsam sein, die Dosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten von Entzugserscheinungen zu vermeiden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere respiratorische Insuffizienz. Schwere Leberfunktionsstörung. Akuter Alkoholismus oder Delirium tremens. Gleichzeitige Anwendung von Opioid-Antagonisten (Naltrexon, Nalmefen) für die Behandlung von Alkohol- oder Opioidabhängigkeit.

Anwendungsbeschränkungen

Subutex darf nicht intravenös, intramuskulär oder intradermal angewendet werden. Anwendung mit Vorsicht bei respiratorischer Insuffizienz (wie z. B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Asthma bronchiale, Cor pulmonale, eingeschränkte Atemreserve, Hypoxie, Hyperkapnie, vorbestehende Atemdepression oder Kyphoskoliose). Gleichzeitige Anwendung mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln nur, wenn keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten. Wenn gleichzeitige Anwendung mit Sedativa notwendig: niedrigste wirksame Dosis für Benzodiazepine und zentral dämpfende Arzneimittel anwenden, Behandlungsdauer so kurz wie möglich. Während der Behandlung dürfen keine alkoholischen Getränke oder alkoholhaltigen Arzneimittel eingenommen werden. Gleichzeitige Anwendung von zentral dämpfenden Arzneimitteln, anderen Opioidderivaten (Analgetika und Antitussiva), bestimmten Antidepressiva, sedativen H1-Rezeptorantagonisten, Barbituraten, Anxiolytika, Neuroleptika, Clonidin und verwandten Substanzen erfordert ärztliche Überwachung. Sorgfältige Beobachtung des Patienten, wenn gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch angezeigt ist, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen. Wird ein Serotoninsyndrom vermutet: je nach Schwere der Symptome Dosisverringerung oder Absetzen der Behandlung erwägen. Bei Verdacht auf hepatisches Ereignis: weitergehende biologische und ätiologische Abklärung erforderlich. Ausgehend von Befunden kann das Arzneimittel vorsichtig abgesetzt werden, um Entzugssymptome und einen erneuten illegalen Drogenabusus zu verhindern. Bei Fortführung der Therapie Leberfunktion engmaschig überwachen. Anwendung mit Vorsicht bei Patienten mit vorbestehender mittelschwerer Leberfunktionsstörung (kontraindiziert bei schwerer Leberfunktionsstörung). Patienten mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung oder Patienten, die während der Behandlung mit Subutex mittelschwere bis schwere Leberfunktionsstörungen entwickeln, sollten mehrere Monate lang auf Anzeichen und Symptome einer Toxizität oder Überdosierung überwacht werden. Leberfunktion während der Behandlung regelmäßig überwachen. Vorsicht bei Anwendung bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance (Clcr) < 30 ml/min). Besonders sorgfältige medizinische Überwachung kann in folgenden Fällen erforderlich sein: nachweisliche oder vermutete EKG-Veränderungen (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG) oder Ungleichgewicht des Elektrolythaushalts, vor allem Kaliummangel (Hypokaliämie); klinisch signifikante Verringerung der Herzfrequenz (Bradykardie); Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln gegen Arrhythmie (Antiarrhythmika der Klassen I und III). Anwendung mit Vorsicht bei Kopfverletzungen, intrakraniellen Läsionen, anderen Zuständen mit möglicher Erhöhung des Liquordrucks oder Krampfanfällen in der Krankengeschichte, bei Hypotonie, Prostatahypertrophie oder Urethralstenose, bei Myxödem, Hypothyreose oder Nebenniereninsuffizienz (z. B. Morbus Addison), bei Dysfunktion der Gallenwege sowie bei älteren oder geschwächten Patienten.

Warnhinweis

Dop.! Patienten sind vor potenziellen Gefahren der Selbstbehandlung mit Benzodiazepinen oder anderen zentral dämpfenden Mitteln während der Behandlung zu warnen. Bei Anwendung von Buprenorphin bei Kindern oder nicht opioidabhängigen Personen, die keine Toleranz gegenüber den Wirkungen von Opioiden haben, kann eine möglicherweise schwerwiegende und tödliche Atemdepression auftreten. Ausführliche Informationen zum Risiko von schweren Schäden oder Tod bei falscher Anwendung, nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch und Missbrauch, Schmerzmanagement, zu schlafbezogenen Atmungsstörungen, Atemdepression, Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln, ZNS-Depression, Serotoninsyndrom, Toleranz und Opioidgebruachsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit), Entzugsanzeichen und -symptome, beschleunigt einsetzendem Opioidentzugssyndrom, Hepatitis und hepatische Ereignisse, Leberfunktionsstörung, Nierenfunktionsstörung, kardiale Elektrophysiologie und allgemeinen Warnhinweisen für die Anwendung von Opioiden siehe Fachinformation.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! Subutex kann Benommenheit, Schwindel oder eine Beeinträchtigung des Denkens verursachen, insbesondere während der Therapieeinleitung und Dosisanpassung. Diese Wirkung kann sich verstärken, wenn es gleichzeitig mit Alkohol oder Mitteln angewandt wird, die eine dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem ausüben. Patienten sollten davor gewarnt werden, gefährliche Maschinen zu bedienen, einschließlich Fahrzeuge zu führen, bis sie einigermaßen sicher sein können, dass die Buprenorphin-Behandlung ihre Fähigkeit, solche Tätigkeiten auszuführen, nicht beeinträchtigt. Zum Drogen-Screening sollten in regelmäßigen Zeitabständen Urintests durchgeführt werden.

Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit Subutex Depot-Injektionslösung durchgeführt. Vorsicht bei: Alkoholischen Getränken oder alkoholhaltigen Arzneimitteln: Alkohol verstärkt sedative Wirkung von Buprenorphin und erhöht das Risiko von Atemdepression, starker Sedierung, Koma und Tod. Sedativa wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln: Erhöhtes Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Gabapentinoide: Gleichzeitige Anwendung kann zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung , Koma oder Tod führen. Andere zentral dämpfende Arzneimittel, andere Opioidderivate (z. B. Methadon, Analgetika und Antitussiva), bestimmte Antidepressiva, sedative H1-Rezeptorantagonisten, Barbiturate, andere Anxiolytika als Benzodiazepine, Neuroleptika, Clonidin und verwandte Substanzen: Kombinationen verstärken dämpfende Wirkung auf das ZNS. Anticholinergika oder Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung (z.B. trizyklische Antidepressiva, Antihistaminika, Antipsychotika, Muskelrelaxantien, Antiparkinson-Arzneimittel): Verstärkung anticholinerger Nebenwirkungen möglich. Opioidanalgetika: Es kann schwierig sein, eine ausreichende Analgesie zu erreichen, wenn bei Patienten, die Buprenorphin erhalten, ein Opioid-Vollagonist angewendet wird (Möglichkeit der Überdosierung mit Vollagonisten). Naltrexon und Nalmefen (Opioidantagonisten): Können pharmakologische Wirkungen von Buprenorphin blockieren und bei opiatabhängigen Patienten, die mit Buprenorphin behandelt werden, zum plötzlichen Einsetzen anhaltender und starker Opioidentzugssymptome führen, (beabsichtigte therapeutische Wirkungen der Buprenorphingabe können blockiert werden). Serotonerge Arzneimittel wie MAO-Hemmer, SSRI, SNRI oder trizyklische Antidepressiva: Erhöhtes Risiko eines Serotoninsyndroms. MAO-Hemmer: Verstärkung der Wirkung von Opioiden möglich. CYP3A4-Inhibitoren/-Induktoren: Die Wirkungen von gleichzeitig angewendeten CYP3A4-Inhibitoren/-Induktoren auf die Buprenorphin-Exposition bei Patienten, die mit Subutex behandelt wurden, sind nicht untersucht worden. Interaktionsstudie zu sublingualem Buprenorphin mit Ketoconazol (einem potenten CYP3A4-Inhibitor) führte zu erhöhter Cmax und AUC von Buprenorphin. CYP3A4-Induktoren können den Metabolismus von Buprenorphin erhöhen, was zu verminderten Buprenorphinspiegeln führt. Überdosierung bzw. Entzugssymptome bei gleichzeitiger Anwendung von CYP3A4-Inhibitoren/-Induktoren (auch bei Umstellung von sublingualem Buprenorphin auf Subutex) möglich, Patient überwachen. Ausführliche Informationen siehe Fachinformation.

Schwangerschaft

Gr 6. Darf nicht angewendet werden, es sei denn, die Behandlung ist aufgrund des klinischen Zustandes der Patientin erforderlich. Buprenorphin kann beim Neugeborenen Atemdepression hervorrufen. Langzeitanwendung von Buprenorphin während der Schwangerschaft kann zum Entzugssyndrom beim Neugeborenen führen (z. B. Hypertonie, neonataler Tremor, neonatale Agitation, Myoklonus oder Krämpfe). Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Gr 6 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.

Stillzeit

Buprenorphin und seine Metaboliten werden in die Muttermilch ausgeschieden. Vorsicht, wenn Subutex bei einer stillenden Frau angewendet wird. Nutzen des Stillens zusammen mit klinischem Bedarf der Mutter und möglichen unerwünschten Wirkungen des Arzneimittels oder der zugrundeliegenden mütterlichen Erkrankung auf das gestillte Kind in Betracht ziehen. Kind auf verstärkte Schläfrigkeit und Atembeschwerden beobachten. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Schlaflosigkeit; Kopfschmerzen; Übelkeit; Hyperhidrosis; Asthenie, Arzneimittelentzugssyndrom, Schmerzen. Häufig: Bronchitis, Infektion, Influenza, Pharyngitis, Rhinitis; Lymphadenopathie; Appetitlosigkeit; Unruhe, Angst, Depression, Feindseligkeit, Nervosität, Benommenheit, Paranoia, anomales Denken; Lethargie, Sedierung, Vertigo, Schwindel, Hypertonie, Migräne, Parästhesie, Somnolenz, Synkope, Tremor; Lakrimationsstörung, Mydriasis; Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, Palpitationen; orthostatischer Blutdruckabfall, Vasodilatation, Nasenfluss, Husten, Dyspnoe, Gähnen; Obstipation, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Dyspepsie, gastrointestinale Störungen, Flatulenz, Zahnerkrankungen, Erbrechen, Bauchschmerzen; Hautausschlag; Arthralgie, Rückenschmerzen, Knochenschmerzen, Muskelspasmen, Myalgie, Nackenschmerzen; Dysmenorrhoe; Müdigkeit, Erythem an der Injektionsstelle, Verhärtung an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Juckreiz an der Injektionsstelle, Brustschmerzen, Schüttelfrost, Unwohlsein, periphere Ödeme, Pyrexie; erhöhte Leberenzyme (beinhaltet Erhöhungen von ALT, AST, GGT, alkalischer Phosphatase und/oder Bilirubin. Es gab keine Fälle von schwerer arzneimittelinduzierter Leberschädigung.) Gelegentlich: Zellulitis an der Injektionsstelle, Infektion an der Injektionsstelle; Halluzinationen; Atemdepression; hepatische Nekrose, Hepatitis; Bluterguss an der Injektionsstelle, Schwellung an der Injektionsstelle. Sehr selten: Bronchospasmus. Unerwünschte Ereignisse nach Inverkehrbringen: Bei Patienten mit ausgeprägter Drogenabhängigkeit kann die initiale Gabe von Buprenorphin zu einem Arzneimittelentzugssyndrom führen. Ein neonatales Arzneimittelentzugssyndrom ist bei Neugeborenen berichtet worden, deren Mütter während der Schwangerschaft Buprenorphin erhalten hatten. Die wiederholte Anwendung kann, auch in therapeutischen Dosen, zu einer Arzneimittelabhängigkeit führen. Das Risiko für eine Arzneimittelabhängigkeit kann je nach individuellen Risikofaktoren, Dosierung und Dauer der Opioidbehandlung variieren. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Intoxikation

Symptome: Atemdepression, übermäßiges Schwitzen, Somnolenz, Miosis, Hypotension, Übelkeit, Erbrechen und/oder Sprachstörungen. Behandlung: Einleitung allgemeiner supportiver Maßnahmen (u. a. engmaschige Kontrolle der Atem- und Herzfunktionen des Patienten), symptomatische Behandlung der Atemdepression und intensivmedizinische Standardmaßnahmen. Freie Atemwege und unterstützende oder kontrollierte Beatmung müssen sichergestellt werden. Überweisung in eine Ein-richtung mit kompletter Reanimationsausrüstung. Bei Erbrechen ist darauf zu achten, dass es nicht zu einer Aspiration des Erbrochenen kommt. Anwendung eines Opioid-Antagonisten (d. h. Naloxon) empfohlen. Dauerinfusion kann erforderlich sein. Ist keine Infusion möglich, kann wiederholte Naloxon-Anwendung erforderlich sein. Naloxon-Initialdosen können bis zu 2 mg betragen und alle 2-3 Minuten wiederholt werden, (bis ein ausreichendes Ansprechen erreicht). Anfangsdosis von 10 mg sollte nicht überschritten werden. Infusionsraten dem Ansprechverhalten des Patienten gemäß anpassen.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. Aufbewahrungsbedingungen nach Entnahme des Arzneimittels aus dem Kühlschrank siehe Fachinformation.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Fertigspr. 100 mg 16512630
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1 Fertigspr. 300 mg 16512647