Madopar® 125 mg T/-250 mg

Wirkstoff
Darreichungsform
Tabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Tbl. enth.: Levodopa 100 mg/200 mg, Benserazidhydrochlorid 28,5 mg/57 mg (entspr. 25 mg/50 mg Benserazid)

Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Mannitol (Ph. Eur.), Calciumhydrogenphosphat, vorverkleisterte Stärke (Mais), Crospovidon, Ethylcellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Docusat-Natrium, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Eisen(III)-oxid (E172)

Anwendungsgebiete

Parkinson-Krankheit (Schüttellähmung, eine Erkrankung mit grobschlägigem Zittern, Bewegungsverlangsamung und Starre der Muskeln). Symptomatische Parkinson-Syndrome (Krankheitserscheinungen, die der Parkinson´schen Krankheit entsprechen, aber infolge von Vergiftungen, Hirnentzündungen und arteriosklerotischen Hirnveränderungen auftreten). Ausgenommen hiervon ist das medikamentös induzierte Parkinson-Syndrom (Parkinson-ähnliche Krankheitserscheinungen, die durch bestimmte Arzneimittel ausgelöst werden).

Dosierung

Dosierungsschema siehe Gebrauchs- und Fachinformation. Bei älteren Patienten muss die Behandlung langsam und einschleichend erfolgen. Madopar LT ist eine spezielle Darreichungsform für Patienten, bei denen ein schnellerer Wirkungseintritt gewünscht wird oder bei Patienten mit einer Akinesie, die frühmorgens oder nachmittags auftritt, bei Patienten mit einem verzögerten „ON“- oder „Wearing OFF“-Phänomen oder für Patienten mit Schluckbeschwerden. Madopar Hartkapseln dürfen nur unzerkaut als Ganzes geschluckt werden; Madopar Tabletten dürfen geteilt werden; Madopar LT kann nach Suspendierung in Wasser eingenommen werden.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile, Patienten unter 25 Jahren (die skelettale Entwicklung muss abgeschlossen sein), schwere endokrine Funktionsstörungen, wie z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Cushing-Syndrom und Phäochromozytom, schwere Stoffwechsel-, Leber-, Nieren- und Knochenmarkserkrankungen, schwere Herzerkrankungen, wie z. B. schwere Tachykardien, schwere Herzrhythmusstörungen und Herzversagen, endogene und exogene Psychosen, Behandlung mit Reserpin, Behandlung mit nicht selektiven MAO-Hemmern oder einer Kombination von MAO-A- und MAO-B-Hemmern wegen des Risikos des Auftretens von hypertensiven Krisen, Engwinkelglaukom. Schwangere oder Frauen im gebärfähigen Alter ohne gesicherten Empfängnisschutz. Kommt es während der Behandlung zu einer Schwangerschaft, muss das Arzneimittel nach Anweisung des verschreibenden Arztes abgesetzt werden.

Anwendungsbeschränkungen

Vorsicht bei Patienten mit Herzinfarktanamnese, bestehenden Herzrhythmusstörungen, koronaren Durchblutungsstörungen oder Herzversagen (Kreislauf und EKG in der Einstellungsphase häufig und während der Dauer der Behandlung regelmäßig kontrollieren). Patienten mit Magen-Darm-Ulcera in der Vorgeschichte sowie Osteomalazie sollten ärztlich besonders beobachtet werden. Bei Patienten mit Weitwinkelglaukom sind regelmäßige Kontrollen des intraokulären Druckes angezeigt. Patienten mit Risikofaktoren (z. B. ältere Patienten, gleichzeitige Einnahme von Blutdrucksenkern oder anderen Medikamenten mit orthostatischem Potenzial) sollten, ebenso wie Patienten mit hypotonen orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen, besonders zu Beginn der Behandlung oder bei Dosissteigerungen sorgfältig überwacht werden.

Warnhinweis

Ausführliche Informationen zu Überempfindlichkeitsreaktionen, Veränderungen des Blutbildes, Herzinfarktanamnese, bestehenden Herzrhythmusstörungen, koronaren Durchblutungsstörungen, Herzversagen, Magen-Darm-Ulcera und Osteomalazie, Weitwinkelglaukom, Risikofaktoren, gastrointestinalen Nebenwirkungen, Depressionen, dopaminergem Dysregulations-Syndrom (DDS), plötzlichem Absetzen, Dyskinesien, Fluktuationen im therapeutischen Ansprechen, Allgemeinanästhesie, Somnolenz und plötzlich auftretenden Schlafattacken, Impulskontrollstörungen, Laboruntersuchungen, malignem Melanom, siehe Fachinformation.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen (125 mg T, 250 mg Tbl.)
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Reaktionsvermögen! (V)

(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

Eisensulfat erniedrigt die maximale Plasmakonzentration und die AUC von Levodopa um 30-50%. Metoclopramid erhöht die Geschwindigkeit der Levodopa-Resorption. Domperidon kann die Bioverfügbarkeit von Levodopa erhöhen (evtl. erhöhtes Risiko kardialer Arrhythmien). Opioide, reserpinhaltige Antihypertensiva und Neuroleptika können die Wirkung von Madopar einschränken. Antipsychotika mit dopaminrezeptorblockierenden Eigenschaften, insbes. D2-Rezeptorantagonisten, können die Wirkung von Madopar hemmen. Madopar darf nicht gleichzeitig mit einem irreversiblen, nicht selektiven Monoaminoxidase(MAO)-Hemmer verabreicht werden (behandlungsfreies Intervall von mind. 2 Wochen). Selegilin kann unter Umständen die Antiparkinson-Wirkung von Levodopa verstärken, ohne gefährliche Interaktionen auszulösen. Kombination von MAO-A- und MAO-B-Hemmern darf nicht gleichzeitig mit Madopar verabreicht werden. Sympathomimetika, wie Epinephrin, Norepinephrin, Isoproterenol oder Amphetamin können in ihrer Wirkung verstärkt werden. Kombination mit anderen Antiparkinsonmitteln (z. B. Dopaminagonisten, Amantadin, Anticholinergika, Selegilin, Bromocriptin) kann die erwünschten als auch die unerwünschten Wirkungen der Behandlung verstärken (Dosis anpassen). Kombination mit einem Decarboxylasehemmer bei Patienten, die bereits Antihypertensiva erhielten, kann zu symptomatischen orthostatischen Blutdruckabfällen führen. Proteinreiche Mahlzeiten können zu einer Wirkungsverminderung von Madopar führen. Labordiagnostische Messergebnisse von Katecholaminen, Creatinin, Harnsäure und Glucose (bei Glucosurie) können beeinflusst werden. Falsch-positiver Ketonnachweis bei Verwendung von Teststreifen (durch Kochen der Urinprobe wird diese Reaktion nicht verändert) möglich. Falsch-negativer Harnzuckernachweis bei Verwendung der Glucose-Oxidase-Methode möglich. Falsch-positiver Coombs-Test möglich. Mit Halothan kann es zu Blutdruckschwankungen und/oder zu Arrhythmien kommen (Madopar 12-48 Stunden vor der OP absetzen).

Schwangerschaft

Kontraind.Gr 6. Vor Anwendung wird ein Schwangerschaftstest empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung geeignete Maßnahmen zur Empfängnisverhütung ergreifen. Bei Eintreten einer Schwangerschaft muss Madopar unter schrittweiser Dosisreduktion abgesetzt werden.

Gr 6 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.

Stillzeit

Kontraind. Levodopa hemmt die Prolaktinausschüttung und somit die Laktation. Ist eine Behandlung mit Madopar während der Stillzeit erforderlich, muss abgestillt werden.

Nebenwirkungen

Häufigkeit nicht bekannt: Fieberhafte Infektionen, Bronchitis, Schnupfen; hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie; Anorexie; dopaminerges Dysregulations-Syndrom (DDS), Verwirrtheit, Depressionen, innere Unruhe*, Ängstlichkeit*, Schlafstörungen*, Halluzinationen*, Wahnvorstellungen*, zeitliche Desorientierung*, pathologische Spielsucht, Libidosteigerung, Hypersexualität, zwanghaftes Geldausgeben oder Einkaufen, Essattacken, Esszwang; Geschmacksverlust, Änderungen des Geschmacksempfindens, Dyskinesie (choreiform und athetotisch), Fluktuationen im therapeutischen Ansprechen („Freezing”-, „End-of-Dose”- und „ON-OFF”-Phänomene), Müdigkeit, übermäßige Tagesmüdigkeit, plötzlich auftretende Schlafattacken, Schwindel, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit; Arrhythmie; hypotone orthostatische Kreislaufregulationsstörung; Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Verfärbungen von Speichel, Zunge, Zähnen und Mundschleimhaut; Erhöhung der Lebertransaminasen, der alkalischen Phosphatase und der γ-Glutamyltransferase; allergische Hautreaktionen (z. B. Pruritus, Rash); Erhöhung der Harnstoff-Stickstoff-Werte (BUN), Chromaturie. *Diese Nebenwirkungen können insbes. bei älteren Patienten oder bei Patienten mit entsprechender Anamnese auftreten.

Intoxikation

Symptome entsprechen einem verstärkten Nebenwirkungsprofil. Behandlung: Vitalparameter beobachten; unterstützende Maßnahmen entsprechend dem klinischen Bild des Patienten ergreifen; kardiovaskuläre Nebenwirkungen können die Anwendung von Antiarrhythmika und zentralnervöse Nebenwirkungen die Gabe von Atemstimulanzien oder Neuroleptika erforderlich machen; bei der Anwendung retardierter Darreichungsformen sollte die weitere Resorption des Wirkstoffs durch geeignete Maßnahmen verhindert werden.

Lagerungshinweise

Hartkapseln: Nicht über 30 °C lagern. Flaschen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Tabletten, LT: Nicht über 25 °C lagern. Flaschen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
20 Tbl. 125 mg N1 03888606
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
Bitte loggen Sie sich mit Ihrem DocCheck Zugang ein.
50 Tbl. 125 mg 03888612
100 Tbl. 125 mg N3 03888629
50 Tbl. 250 mg 03501843
100 Tbl. 250 mg N3 03501866