Aerodur® Turbohaler®

Wirkstoff
Darreichungsform
Pulver zur Inhalation
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

Zusammensetzung

1 Einzeldosis enth.: Terbutalinsulfat 0,5 mg

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat 0,5 mg

Anwendungsgebiete

Atemwegserkrankungen mit Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur (obstruktive Atemwegserkrankungen), wie z. B. Asthma bronchiale, chronische Bronchitis und Blählunge (Lungenemphysem).

Dosierung

Die Dosierung wird durch den Arzt dem Einzelfall angepasst und sollte nach Bedarf und nicht regelmäßig angewendet werden. Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren: Akutbehandlung: Bei plötzlich auftretenden Bronchialkrämpfen und anfallsweise auftretender Atemnot 1 Hub. Tritt nach 15 Minuten keine spürbare Besserung ein, kann ein weiterer Hub genommen werden. Gezielte Vorbeugung: Bei Anstrengungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt 1 Hub, wenn möglich, 10-15 Minuten vorher. Die Gesamtdosis sollte 12 Hübe bei Erwachsenen und bei Kindern <12 Jahren 8 Hübe nicht überschreiten. Mindestabstand zwischen den Inhalationen: 3 Stunden. Kinder sollten das Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Terbutalin) oder einen der sonstigen Bestandteile, Hyperthyreose/Thyreotoxikose, Tachykardie, idiopathische hypertrophe subvalvuläre Aortenstenose, Phäochromozytom.

Anwendungsbeschränkungen

Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit: frischem Herzinfarkt, unausgeglichener diabetischer Stoffwechsellage, Myokarditis, WPW-Syndrom, Mitralvitium, Hypokaliämie, Arteriosklerose, Hypertonie, Aneurysmen, tachykarden Herzrhythmusstörungen, schwerer KHK.

Warnhinweis

Dop.! Beta-2-Sympathomimetika können möglicherweise zu einer schweren Hypokaliämie führen. Das damit verbundene Risiko wird durch Hypoxie erhöht. Bei akutem schweren Asthma besondere Vorsicht. Diabetiker: Zu Beginn der Therapie zusätzliche Blutzuckerkontrolle empfohlen. Aerodur Turbohaler enthält Lactose-Monohydrat (<1 mg/Inhalation), eine Menge, die normalerweise keine Probleme bei Patienten mit Lactoseunverträglichkeit verursacht. Patienten mit der seltenen Erbkrankheit Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten das Arzneimittel nicht anwenden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.

Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (V) Gegen Ende der Lebensdauer des Turbohalers besteht das Risiko einer progressiven Ansammlung des Pulvers im Bereich des Mundstücks. Dieses könnte durch einen Fall (z. B. von einem Tisch) freigesetzt werden. Patienten sollte geraten werden, nach jeder Anwendung den Mund auszuspülen, um die systemische Exposition mit Terbutalin zu minimieren.

(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

Gleichzeitige Gabe mit anderen betasympathomimetisch wirkenden Substanzen oder Methylxanthinen (z. B. Theophyllin) kann antiobstruktive Wirkung verstärken und unerwünschte Wirkungen, z. B. Herzrhythmusstörungen, können zunehmen. Blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika kann unter systemischer Gabe vermindert werden. Betarezeptorenblocker (einschließlich Augentropfen) können die Wirkung von Aerodur Turbohaler aufheben, sind aber bei Asthma kontraindiziert. Gleichzeitige Gabe mit Digitalisglykosiden, Chinidin oder anderen Antiarrhythmika kann zu Herzrhythmusstörungen führen. Auch L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin oder Alkohol können die kardialen und kreislaufregulatorischen sympathomimetischen Effekte von Aerodur Turbohaler verstärken. Gleichzeitige Anwendung mit Substanzen, die den Serumkaliumspiegel senken, sollte mit Vorsicht erfolgen (hypokaliämische Wirkung von Beta-2-Agonisten). Dies gilt z. B. für Diuretika, Methylxanthine und Kortikosteroide. Die gleichzeitige Anwendung mit Monoaminooxidasehemmstoffen oder trizyklischen Antidepressiva kann eine verstärkte Wirkung von Aerodur Turbohaler auf das Herz-Kreislauf-System auslösen (schwere Kopfschmerzen, Blutdruckkrisen, Arrhythmien bis hin zu Todesfällen). Erhöhte Arrhythmiegefahr besteht bei gleichzeitiger Narkose mit halogenierten Kohlenwasserstoffen.

Schwangerschaft

Zu einer Anwendung von Aerodur Turbohaler in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Obwohl nach Anwendung in den letzten beiden Schwangerschaftsdritteln keine fruchtschädigenden Wirkungen bekannt geworden sind, sollte Aerodur Turbohaler aus grundsätzlichen Überlegungen während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden. Da eine wehenhemmende Wirkung von Aerodur Turbohaler bei inhalativer Aufnahme nicht völlig ausgeschlossen werden kann, sollte die Anwendung kurz vor der Geburt nicht mehr erfolgen. Eine vorübergehende Hypoglykämie wurde bei Frühgeborenen, deren Mütter mit Beta-2-Agonisten behandelt wurden, beobachtet.

Stillzeit

Aerodur Turbohaler geht in die Muttermilch über, daher sollte eine Behandlung stillender Frauen nur nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Tremor, Kopfschmerzen. Häufig: Tachykardie, Palpitationen; tonische Muskelkrämpfe; Hypokaliämie. Selten: pektanginöse Beschwerden, Herzrhythmusstörungen wie z. B. Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie und Extrasystolen; Übelkeit; Schlafstörungen und Verhaltensstörungen wie Unruhe, Hyperaktivität und Rastlosigkeit; Bronchospasmus; Urtikaria und Exantheme. Sehr selten: Irritationen von Mund und Hals, Sodbrennen; atypische Psychosen bei Kindern; Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie, Quincke-Ödem, Blutdruckabfall); Miktionsstörungen. Nicht bekannt: Myokardischämie; metabolische Veränderungen wie Hyperglykämie, Anstieg des Blutspiegels von Insulin, freien Fettsäuren, Glycerol und Ketonkörpern.

Intoxikation

Symptome: Kopfschmerzen, Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Ruhelosigkeit, Angstzustände, tonische Muskelkrämpfe, Schlafstörungen, systolische Blutdrucksteigerung, Brustschmerzen und heftiger Tremor insbesondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper. Ein Blutdruckabfall kann auftreten. Vor allem nach oraler Intoxikation können gastrointestinale Beschwerden einschließlich Übelkeit und Erbrechen auftreten. Hyperglykämie und Laktatazidose können auftreten. Beta-2-Agonisten können eine Hypokaliämie verursachen. Therapie: Behandlung erfolgt hauptsächlich symptomatisch. Insbesondere bei oraler Überdosierung sollte eine Magenspülung erwogen werden, Aktivkohle und Abführmittel können die unerwünschte Resorption des Betamimetikums günstig beeinflussen. Die kardialen Symptome können mit einem selektiven Betablocker behandelt werden, jedoch beinhaltet dies bei Asthmatikern das Risiko der Auslösung eines Bronchialmuskelkrampfes. Zur Überwachung der Arrhythmien ist EKG-Monitoring angezeigt. In schweren Fällen ist eine Überwachung des Blutzuckerspiegels, der Elektrolyte (z. B. Serumkaliumkonzentration) und des Säure-Basen-Status ratsam. Bei ausgeprägtem Blutdruckabfall sollte ein Plasmaexpander gegeben werden.

Lagerungshinweise

Der Wirkstoff ist feuchtigkeitsempfindlich; daher das Gerät stets nach Benutzung mit der Schutzkappe verschlossen halten. Nicht über 30 °C lagern.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Pulverinhalator mit mind. 120 Einzeldosen 13592290
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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