Lipocol-Merz® Kautablette

Wirkstoff
Darreichungsform
Kautabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Kautbl. enth.: Colestyramin 20 2 g

Sonstige Bestandteile: Sucrose (Saccharose), Maltodextrin, sprühgetrockneter Invertzuckersirup, arabisches Gummi, Lemonaroma Durarome, Glyceroldibehenat (Ph. Eur.), Propylenglycolalginat, ger. Wasser, Aromastoff

Kohlenhydrate: 1 Kautbl. entspr. 0,25 BE.

Anwendungsgebiete

Monother.: adjuvante Ther. zur Diät z. Red. des erhöhten Gesamt- und LDL-Cholesterols bei Pat. mit isol. prim. Hyercholesterinämie, bei denen ein Statin nicht angezeigt ist/nicht gut vertragen wird. Kombinationsther.: zus. mit einem HMG-CoA-Reduktaseinhib. (Statin) als adjuv. Ther. zur Diät zur additiven Red. der LDL-Cholesterol (LDL-C)-Spiegel bei Pat. mit prim. Hyperchol.-ämie, die mit einem Statin nicht ausreichend kontrollierbar sind. Vorher eingeleitete diätet. Maßnahmen sind beizubehalten. Bisher keine kontroll. Langzeitvers., die die Wirk. von Colestyramin bei d. prim. od. sek. Präv. von Komplikat. d. Arteriosklerose belegen. Anw. bei chologenen Diarrhoen, Pruritus od. Ikterus bei partiell. Gallengangverschluss.

Dosierung

Erw.: Komb.-ther. + Monother.: Die ED beträgt 2-8 Kautbl. (4-16 g Colestyramin). Die Tagesdos. kann auf mehrere ED verteilt werden, als max. Tagesdos. 12 Kautbl. (24 g). Mit einschleich. Dos. beginnen. Bei chologenen Diarrhöen Anfangsdos. 3-mal 2 Kautbl./Tag (12 g). Bei Pruritus u. Ikterus 2-4 Kautbl./Tag (4-8 g). Kdr.: Die Dos. wird nach dem KG berechnet: KG (kg)×Erw.-Dosis (g) durch 70 kg. Mit einer Dos. pro Tag beginnen, schrittw. alle 5-7 Tage bis zum erwünscht. ther. Effekt steigern. Die Kautbl. muss oral mit einer Mahlz. u. mit Flüssigk. eingenommen werden. Einnahme vor den Hauptmahlz. empfehlenswert. Die Kautbl. sollten gründlich eingespeichelt u. anschl. zerkaut od. gelutscht werden. Nach der Einnahme soll reichlich Flüssigk. nachgetrunken werden. Mundhöhle gründl. spülen wg. des Zuckergehaltes. Näh. Hinw. s. Fachinfo.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

C 90 Colestyramin
a Darmverschluss
b Gallengangverlegung

Bei Komb. m. Statin dessen FI auf Gegenanz. prüfen.

Anwendungsbeschränkungen

C 90 Colestyramin
a Triglyceridwerte >3,4 mmol/l
b Koronare Herzkrankheit, Angina pectoris (Risiko einer Obstipation bes. berücksichtigen)
c Dysphagie, Schluckbeschwerden
d Schwere gastrointestinale Motilitätsstörungen
e Entzündliche Darmerkrankungen
f Leberinsuffizienz
g Pat. mit größeren Magen-/Darmtrakt-Operationen
h Pat. mit Prädisposition für Mangel an fettlöslichen Vitaminen, z. B. Pat. mit Malabsorption
i Sekundäre Ursachen einer Hypercholesterolämie (d. h. schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hypothyreose, nephrotisches Syndrom, Dysproteinämien, obstruktive Lebererkrankung, andere pharmakologische Therapie, Alkoholismus).
Z 25 Kohlenhydrate (Fructose, Galactose, Glucose, Honig, Invertzucker, Sucrose (Saccharose)) c, e
c Glucose:Orale Anwendung: Glucose-Galactose-Malabsorption
e Sucrose (Saccharose): Orale Anwendung: Hereditäre Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption, Sucrase-Isomaltase-Mangel

Obstipation.

Warnhinweis

Z 25 Kohlenhydrate (Fructose, Galactose, Glucose, Honig, Invertzucker, Sucrose (Saccharose)) a, b
a Fructose, Glucose, Invertzucker, Honig, Sucrose (Saccharose): Flüssige Zubereitungen zur Einnahme, Lutsch- und Kautabletten (Anwendung ≥2 Wochen): Kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
b Dosen ≥ 5 g/Tag: Der Kohlenhydratgehalt ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Hinweis

Vors. b. Pat. m. Magen-Darm-Geschwüren, da Aktivierung od. Verschlimm. besteh. Geschwüre mögl. B. Langzeitanw. b. Risikopat. regelmäß. Überprüf. d. Blutelektrolyte. Bei Antikoagulanzienther. enge Überw. d. Ger.-hemmung, Überw. d. Schilddrüsenhormonersatzther., da verringerte Thyroxin-Resorpt. mögl. Nach Absetzen Erhöh. d. Digitalisspiegels mögl., siehe Wechselw. Weitere Angaben s. Fachinfo.

Wechselwirkungen

C 90 Colestyramin
a Andere oral verabreichte Arzneimittel, z. B. Phenylbutazon, Hydrochlorothiazid, Tetracyclin, Penicillin G, Phenobarbital u. Schilddrüsenpräparate (a) Verzögerung od. Verminderung der Resorption Hinweis: Arzneimittel mindestens 1 Stunde vor od. 4 Stunden nach Colestyramin verabreichen, wenn eine Wechselwirk. nicht ausgeschlossen werden kann.
b Arzneimittel, die einem enterohepatischen Kreislauf unterliegen (z. B. Digitoxin, orale Antikoagulanzien, Östrogene) (b) Auch bei Einnahme in zeitlichem Abstand teilweise Entzug der Resorption Hinweis: Ein rasches Absetzen kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen, wenn unter einer Colestyramin-Behandlung ein potenziell toxisches Arzneimittel (z. B. Digitoxin) auf die entsprechende Erhaltungsdosis titriert wurde.
c Antikoagulanzien (c) Gerinnungshemmende Wirkung beeinträchtigt. Verringerte Vitamin-K-Resorption. Verstärkte Wirkung nach Absetzen von Colestyramin.
d Schilddrüsenhormone (d) Verringerte Resorption von Thyroxin
e Orale Kontrazeptiva (e) Verringerte empfängnisverhütende Wirkung durch verminderte Halbwertszeit von Ethinylestradiol

Schwangerschaft

C 90 Colestyramin
Strenge Indikationsstellung. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung während der Schwangerschaft vor. Es kann zu einer verminderten Resorption fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K) kommen. Dies kann schwerwiegende Folgen für das Kind (Blutungsneigung) haben. Eine Verwendung während der Schwangerschaft sollte nur erfolgen, falls keine sichere Alternative existiert. Dabei ist auf eine ausreichende Zufuhr fettlöslicher Vitamine zu achten.

Stillzeit

C 90 Colestyramin
Strenge Indikationsstellung. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über die Einnahme in der Stillzeit vor. Colestyramin wird nicht in die Muttermilch ausgeschieden.

Nebenwirkungen

C 90 Colestyramin
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01%
Haut (i) Rötungen u. Reizungen der Haut, der Zunge u. im Analbereich (sehr selten) (s. i Immunsystem)
Gastrointestinaltrakt a Obstipation (sehr häufig)
b Übelkeit, Völlegefühl, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Dyspepsie, Brechreiz, Blähungen, Diarrhö (häufig)
c Erbrechen (gelegentlich)
d Verstärkung einer Steatorrhö (sehr selten)
e Verminderte Resorption fettlöslicher Vitamine (sehr selten)
f Verminderung der Folsäurekonzentration im Serum (sehr selten)
Leber g Initial: Anstieg der alkalischen Phosphatase u. der Transaminasen
Elektrolyte, Stoffwechsel h Hyperchlorämische Acidose bei Kindern u. Pat. mit Niereninsuffizienz unter Langzeittherapie (sehr selten)
Immunsystem i Allergische Reaktionen sowie Rötungen u. Reizungen der Haut, der Zunge u. im Analbereich (sehr selten)

Gastrointest. NW sind dosisabhängig; schwere Obstipation bis zum mechan. Ileus ist mögl.

Intoxikation

C 90 Colestyramin
Da Colestyramin nicht resorbiert wird, besteht nur ein geringes Risiko einer systemischen Toxizität. Es kann zu gastrointestinalen Symptomen kommen. Die gastrointestinalen Nebenwirk. sind dosisabhängig. Eine schwere Obstipation bis zum mechanischen Ileus ist möglich.
Therapie
Im Falle des Auftretens gastrointestinaler Nebenwirk. sind diese symptomatisch zu behandeln.

Lagerungshinweise

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Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
102 Kautbl. N2 06735524
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