Jext® 150 Mikrogramm/-300 Mikrogramm

Wirkstoff
Darreichungsform
Injektionslösung in einem Fertigpen
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 ml enth.: Epinephrin 1 mg

Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Natriummetabisulfit (E 223) (0,086 mg/Dosis in Jext 150 μg bzw. 0,171 mg/Dosis in Jext 300 μg), Salzsäure (zur Einstellung des pH-Werts), Wasser für Inj.-zwecke

Anwendungsgebiete

Notfallbehandl. v. schweren akuten allerg. Reakt. (Anaphylaxie) verursacht durch Insektenstiche od. -bisse, Nahrungsmittel, Arzneimittel und andere Allergene sowie bei idiopath. od. anstrengungsbedingter Anaphylaxie.

Dosierung

I.m. (Außenseite Oberschenkel) Einzelgabe v. 0,15 ml/0,3 ml Inj.-lsg. mit 150/300 Mikrogramm Epinephrin. Vorsicht bei Pat. mit ausgepr. s.c. Fettschicht: Risiko der Unterdosierung. Bei fehlender klinischer Verbesserung kann 5 bis 15 Min. nach der ersten Inj. eine zweite Inj. mit einem zusätzlichen Jext verabreicht werden.

Gegenanzeigen

Es gibt keine absoluten Gegenanzeigen für die Anwendung bei einem allergischen Notfall.

Anwendungsbeschränkungen

S 70 Sympathomimetika [Epinephrin (Adrenalin), Norepinephrin (Noradrenalin)] (systemische Anwendung)
Vorsicht mit Adrenalin bei diabetischer Stoffwechsellage sowie bei Hypercalcämie u. Hypokaliämie
Enth. Natriummetabisulfit: Vors. bei empf. Pat. (Asthmatikern), bes. Aufklärung erforderlich; Pat. m. Herz-Kreislauf-Erkr.: erhöhtes Nebenwirkungsrisiko; Vorsicht bei Pat. mit Hyperthyreose, Phäochromozytom, Engwinkelglaukom, schwerer Nierenfunktionsstörung, Prostataadenom m. Restharnbildung sowie älteren und schwangeren Pat.; Pat. m. ausgepr. subkutaner Fettschicht: Risiko d. Unterdosierung.

Warnhinweis

Dop.! Bei Inj. durch Begleitperson: Bein d. Pat. während d. Inj. ruhig stellen (Risiko einer Risswunde). Verabreichung in die Außenseite des Oberschenkels. Eine periph. Ischämie infolge einer versehentl. Inj. in Hände od. Füße kann zu einer verminderten Durchblutung in angrenzenden Arealen durch Vasokonstriktion führen. Jext 150 µg/-300 µg enthält Natriummetabisulfit, das in seltenen Fällen zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen einschl. Anaphylaxie u. Bronchospasmus führen kann.
Dop.! Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Wechselwirkungen

S 70 Sympathomimetika [Epinephrin (Adrenalin), Norepinephrin (Noradrenalin)] (systemische Anwendung) a, c
a Antidiabetika (a) Blutzuckersenkung vermindert
c Tri- u. tetrazyklische Antidepressiva (c) Sympathomimetische Wirkung verstärkt
Vorsicht bei Pat., die proarrhythmisch wirkende Arzneim. erhalten, einschl. Digitalis u. Chinidin; Wirk. v. Epinephrin kann verstärkt werden durch MAO-Hemmer, COMT-Inhibitoren, Schilddrüsenhorm., Theophyllin, Oxytocin, Parasympatholytika, bestimmte Antihistaminika (Diphenhydramin, Chlorphenamin), Levodopa u. Alkohol; Epinephrin hemmt d. Insulinsekr. u. erhöht somit den Blutzuckerspiegel, ggf. Dosisanpassung von Insulin oder oralen Antidiabetika erforderlich; gleichz. verabreichte α- u. β-Blocker u. Parasympathomimetika: Die α- u. β-stimulierende Wirk. kann gehemmt werden.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellung.

Stillzeit

Anw. mögl. La 1.
La 1 Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht.

Nebenwirkungen

S 70 Sympathomimetika [Epinephrin (Adrenalin), Norepinephrin (Noradrenalin)] (systemische Anwendung)
Stimulierung von β1-Rezeptoren kann zu Herzrhythmusstörungen führen. α-adrenerge Stimulation hemmt die Insulinfreisetzung, β2-adrenerge Stimulation erhöht die Insulinfreisetzung u. den Glykogenabbau in der Leber. Durch Überwiegen von α-Rezeptoren in den Pankreaszellen steht die Hemmung der Insulinfreisetzung im Vordergrund, so dass die Glykogenolyse zur Hyperglykämie führen kann.
Stoffwechsel a Hyperglykämie
Herz b Herzklopfen
c Ventrikuläre Rhythmusstörungen
d Pektanginöse Beschwerden
Hyperglykämie, Hypokaliämie, metabol. Azidose, Tremor, Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Parästhesie, Hypoästhesie, Palpitationen, Tachykardie, Angina pectoris, Arrhythmie, Stress-Kardiomyopathie, Synkope, periph. Ischämie (bei versehentl. Inj. in d. Finger/Zehen/Hände), erhöhter Blutdruck (es wurden vereinzelt Fälle von Hypertonie u. hypertensiver Krise berichtet), Übelk., Erbrechen, Mundtrockenheit, Muskelrigidität, Reaktion an der Injektionsstelle, Asthenie, Hyperhidrosis, Brustkorbbeschwerden.
Z 50 Sulfite und Metabisulfite a
a Arzneimittel zur Infusion, Injektion, Inhalation: Insbesondere bei Bronchialasthmatikern Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörungen oder Schock äußern können (sehr selten)

Intoxikation

S 70 Sympathomimetika [Epinephrin (Adrenalin), Norepinephrin (Noradrenalin)] (systemische Anwendung)
Blutdruckanstieg. Blasse bis blassgraue, kalte, schlecht durchblutete Haut. Bradykardie durch parasympathische Gegenregulation; Kreislaufzentralisation, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht, Kammerflimmern, Atemlähmung, Lungenödem. Lokal: Zunächst weiß verfärbte Hautbezirke entlang der Infusionsvene, später ausgedehnte u. tiefgreifende Hautnekrosen. Bei Norepinephrinmyokarditis durch myokardiale Nekrosen: Insuffizienzzeichen und u. U. Rhythmusstörungen. Gastrointestinale Symptome bei Arteriitis im Darmbereich.
Therapie
Flachlagerung, vorsichtige Infusion eines vasodilatatorisch wirkenden Secalepräparats od. anderer sympathikolytisch wirkender Medikamente. Bei paravasaler Gewebsschädigung: Infusion unterbrechen bzw. durch zentralvenösen Katheter weiterführen. Infiltration mit einem vasodilatorisch wirkenden Präparat: Mittel der 1. Wahl Phentolamin (Regitin® – ausländisches Präparat!) u. U. in Hyaluronidase.

Lagerungshinweise

Nicht über 25°C lagern. Nicht einfrieren. In der Originalverpackung (Plastiketui) aufbewahren. Die Lösung sollte regelmäßig durch das Sichtfenster des Fertigpens geprüft werden. Bei Verfärbung oder sichtbaren Partikeln Jext 150 µg/-300 µg ersetzen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Fertigpen à 0,15 ml 150 μg N1 06896687
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Fertigpen à 0,3 ml 300 μg N1 06896664
2 Fertigpens à 0,3 ml 300 μg N2 18224817