Sympathomimetika [Epinephrin (Adrenalin), Norepinephrin (Noradrenalin)] (systemische Anwendung) (S 70)

Gegenanzeige

a Hypertonie
b Thyreotoxikose
c Phäochromozytom
d Engwinkelglaukom
e Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung
f Paroxysmale Tachykardie, hochfrequente absolute Arrhythmie
g Schwere Nierenfunktionsstörungen
h Koronar- u. Herzmuskelerkrankungen, sklerotische Gefäßveränderungen
i Cor pulmonale

Anwendungsbeschränkungen

Vorsicht mit Adrenalin bei diabetischer Stoffwechsellage sowie bei Hypercalcämie u. Hypokaliämie

Nebenwirkungen

Stimulierung von β1-Rezeptoren kann zu Herzrhythmusstörungen führen. α-adrenerge Stimulation hemmt die Insulinfreisetzung, β2-adrenerge Stimulation erhöht die Insulinfreisetzung u. den Glykogenabbau in der Leber. Durch Überwiegen von α-Rezeptoren in den Pankreaszellen steht die Hemmung der Insulinfreisetzung im Vordergrund, so dass die Glykogenolyse zur Hyperglykämie führen kann.
Stoffwechsel a Hyperglykämie
Herz b Herzklopfen
c Ventrikuläre Rhythmusstörungen
d Pektanginöse Beschwerden

Wechselwirkungen

a Antidiabetika (a) Blutzuckersenkung vermindert
b Halothan (b) Herzrhythmusstörungen
c Tri- u. tetrazyklische Antidepressiva (c) Sympathomimetische Wirkung verstärkt
d Guanethidin (d) (wie c)
e Alpharezeptorenblocker (e) Wirkungsumkehr (Blutdrucksenkung)

Intoxikationen

Blutdruckanstieg. Blasse bis blassgraue, kalte, schlecht durchblutete Haut. Bradykardie durch parasympathische Gegenregulation; Kreislaufzentralisation, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht, Kammerflimmern, Atemlähmung, Lungenödem. Lokal: Zunächst weiß verfärbte Hautbezirke entlang der Infusionsvene, später ausgedehnte u. tiefgreifende Hautnekrosen. Bei Norepinephrinmyokarditis durch myokardiale Nekrosen: Insuffizienzzeichen und u. U. Rhythmusstörungen. Gastrointestinale Symptome bei Arteriitis im Darmbereich.
Therapie
Flachlagerung, vorsichtige Infusion eines vasodilatatorisch wirkenden Secalepräparats od. anderer sympathikolytisch wirkender Medikamente. Bei paravasaler Gewebsschädigung: Infusion unterbrechen bzw. durch zentralvenösen Katheter weiterführen. Infiltration mit einem vasodilatorisch wirkenden Präparat: Mittel der 1. Wahl Phentolamin (Regitin® – ausländisches Präparat!) u. U. in Hyaluronidase.