s. auch A 125 Atenolol s. auch B 23 Betarezeptorenblocker (lokale Anwendung in der Ophthalmologie)s. auch C 14 Carvedilol s. auch M 27 Metoprolol
(s. auch Monographien BAnz. 43, 2. 3. 1990; BAnz. 100, 31. 5. 1990)
Gegenanzeige
a | Herzinsuffizienz NYHA III u. IV | |
b | AV-Block II. u. III. Grades, SA-Block, Sinusknotensyndrom | |
c | Kardiogener Schock | |
d | Bradykardie (<50/min) | |
e | Ausgeprägte Hypotonie | |
f | Obstruktive Bronchialerkrankungen | |
g | Asthma bronchiale | |
h | Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen | |
i | Metabolische Acidose | |
j | i.v. Applikation von Verapamil u. Diltiazem |
Anwendungsbeschränkungen
a | Diabetiker mit stark schwankenden Zuckerwerten | |
b | Strenges Fasten | |
c | Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen in der Anamnese (Cave: Überschießende anaphylaktische Reaktionen) | |
d | Pat. unter Desensibilisierungstherapie (Cave: Überschießende anaphylaktische Reaktionen!) | |
e | Bei Phäochromozytom nur nach Behandlung mit Alpharezeptorenblockern | |
f | Psoriasis in der Eigen- od. Familienanamnese |
Schwangerschaft
Bradykardie, Hypotonie, Hypoglykämie u. Atemdepression (neonatale Asphyxie) beim Neugeborenen möglich. Deshalb Therapie 48–72 Stunden vor dem errechneten Geburtstermin beenden. Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene bis 72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden. |
Stillzeit
Strenge Indikationsstellung. In Abhängigkeit von der Konzentration in der Milch sind betablockierende Symptome möglich (Bradykardie, Atemdepression). |
Nebenwirkungen
Herzkreislaufreaktionen sind bedingt durch β1-antagonistische Effekte, während Bronchospasmen, periphere Durchblutungsstörungen u. eine Beeinflussung des Blutzuckers aus einer Hemmung von β2-Rezeptoren resultieren. | ||
Haut | a | Psoriasiforme Exantheme, Auslösung od. Verschlechterung einer Psoriasis (Einzelfälle) |
(u) | Hautreaktionen (s. u Überempfindlichkeitsreaktionen) | |
Muskel und Skelett | b | Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe), Muskelschwäche |
Kollagenosen | c | Lupus-erythematodes-like syndrome |
Nervensystem und Psyche | d | Zentralnervöse Störungen (Müdigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwitzen, Schwindel) (gelegentlich) |
e | Schlafstörungen (z. T. mit Albträumen) (selten) | |
f | Halluzinationen | |
g | Depressive Verstimmungen | |
Augen | h | Einschränkung des Tränenflusses (Kontaktlinsenträger!) |
i | Konjunktivitis | |
Gastrointestinaltrakt | j | Mundtrockenheit |
k | Gastrointestinale Störungen | |
Stoffwechsel | l | Verschlechterung einer prädiabetischen od. diabetischen Stoffwechsellage |
m | Verstärkung einer Hypoglykämieneigung (Symptome verschleiert) | |
Herz, Kreislauf | n | Verstärkung einer Herzinsuffizienz (selten) |
o | Bradykardie, AV-Überleitungsstörungen (selten) | |
p | Verstärkung von Angina-pectoris-Anfällen (Einzelfälle) | |
q | Unerwünschte Blutdrucksenkung | |
Gefäße | r | Parästhesien u. Kältegefühl in den Gliedmaßen, Verstärkung von peripheren Durchblutungsstörungen |
Atemwege | s | Obstruktive Ventilationsstörungen (selten) |
Urogenitaltrakt | t | Potenzstörungen (selten) |
Immunsystem | u | Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen) |
Wechselwirkungen
a | Narkosemittel, Antiarrhythmika | (a) Kardiodepressiver Effekt verstärkt |
b | Calciumantagonisten vom Verapamil- u. Diltiazemtyp | (b) (wie a) |
c | Insulin, Sulfonylharnstoffe | (c) Hypoglykämie durch Hemmung der Gegenregulation verstärkt u. verlängert (Symptome maskiert!) |
d | Blutdrucksenkende Pharmaka (z. B. auch Vasodilatatoren, Psychopharmaka) | (d) Blutdrucksenkende Wirkung verstärkt. Bei zentralwirkenden Antihypertonika (z. B. Reserpin, Methyldopa, Clonidin, Guanfacin) zusätzlich negativ chronotrope u. dromotrope Wirkung verstärkt |
e | Cimetidin | (e) Erhöhte Betablocker-Plasmaspiegel bei lipophilen Substanzen mit einem ausgeprägten First-pass-Effekt (z. B. Metoprolol, Propranolol, Alprenolol) |
f | Herzglykoside | (f) Negative chronotrope u. dromotrope Wirkung verstärkt |
g | Mutterkornalkaloide, nicht hydriert | (g) Gefahr peripherer Durchblutungsstörungen erhöht |
h |
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i |
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Intoxikationen
Kardiodepressive Wirkung mit Hemmung der Schlagfrequenz (Bradykardie, AV-Block I.–III. Grades) u. der Kontraktionskraft des Herzens (Blutdruckabfall, periphere Zyanose, Oligurie, Acidose). Bei guter Passage der Blut-Hirn-Schranke auch zentrale Wirkungen: Sedierung (Schläfrigkeit, Schwindel, Benommenheit, u. U. auch Bewusstlosigkeit, Ataxie, Hypopnoe) od. Erregung (Würgen, Erbrechen, Krämpfe und u. U. auch halluzinatorische Psychose). Dyspnoe durch Bronchospastik. Hypoglykämie v. a. bei Kindern. Nachbeobachtung! Maximum der Intoxikationserscheinungen oft erst nach 12 Stunden! Erhöhte Toxizität in Kombination mit Ether (u. U. auch Alkohol?). | ||
Therapie | ||
Giftentfernung, Orciprenalinsulfat (0,5–1,0 mg Alupent®) langsam i.v. od. i.m. Zur Verbesserung der Herzleistung 0,2 mg/kg Körpergewicht Glucagon als Kurzinfusion initial i.v. u. dann 0,5 mg/kg Körpergewicht auf 12 Stunden verteilt nach vorheriger Gabe von 1 Ampulle Metoclopramid-HCl od. 10–20 mg Triflupromazin (Psyquil®) als Antiemetikum. Acidoseausgleich durch Natriumhydrogencarbonat, u. U. Furosemid, Atropin (falls Bradykardie im Vordergrund steht), Adrenalin (bei sehr schwerer Vergiftungssymptomatik), u. U. Dopamin bzw. Dobutamin in hohen Dosen, Schrittmacherbehandlung, Bronchospasmolytika, künstliche Beatmung, Sauerstoff. | ||
Cave | ||
Plötzliches Absetzen von β-Rezeptoren-Blockern kann zu einem Entzugsreboundphänomen führen! |
Präparate (4)