Cefaclor (C 15)

(s. auch Musterfachinformation des BfArM, 15. 8. 2002 – Cefaclor)

Anwendungsbeschränkungen

Pat. mit ausgeprägter Allergie od. Asthma in der Anamnese

Schwangerschaft

Strenge Indikationsstellung. Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf Schädigung des im Mutterleib befindlichen Kindes ergeben. Tierexperimentelle Studien haben keine fruchtschädigende Wirkung erkennen lassen.

Stillzeit

Strenge Indikationsstellung. Cefaclor geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Sensibilisierung sowie Veränderung der Darmflora mit Diarrhöen u. zu Sprosspilzbesiedlung kommen.

Nebenwirkungen

Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01%
Haut (l) Rash, Juckreiz, urtikarielles Exanthem, makulopapulöse, morbilliforme Exantheme (s. l Immunsystem)
(m) Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom, serumkrankheitsähnliche Reaktionen (s. m Immunsystem)
(p) (Angioneurotische) Ödeme (s. p Immunsystem)
Muskel und Skelett (m) Gelenkbeschwerden (s. m Immunsystem)
Nervensystem und Psyche a Vorübergehende Schlaflosigkeit od. Schläfrigkeit, Nervosität, Hyperaktivität, Verwirrung, Halluzinationen, Schwindel (gelegentlich)
Gastrointestinaltrakt b Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, weiche Stühle od. Diarrhö (häufig)
c Pseudomembranöse Kolitis Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen u. Koliken während od. nach der Therapie an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat absetzen!). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Leber, Galle d Reversibler Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) im Serum (gelegentlich)
e Vorübergehende Hepatitis u. Cholestase mit Ikterus (sehr selten)
Herz, Kreislauf f Bluthochdruck (gelegentlich)
(n) Herzjagen, Blutdruckabfall (s. n Immunsystem)
Gefäße (n) Gesichtsödem, Zungenschwellung (s. n Immunsystem)
Atemwege (n) Innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Luftnot (s. n Immunsystem)
Blut g Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Eosinophilie, Lymphozytose, Leukopenie [reversibel]) (sehr selten)
h Neutropenie, Agranulozytose, aplastische od. hämolytische Anämie (reversibel) (gelegentlich)
Urogenitaltrakt i Interstitielle Nephritis (gelegentlich)
j Anstieg von Harnstoff od. Kreatinin im Blut (gelegentlich)
k Proteinurie (sehr selten)
(p) Vaginitis (s. p Immunsystem)
Immunsystem l Allergische Hautreaktionen (z. B. Rash, Juckreiz, urtikarielles Exanthem, makulopapulöse, morbilliforme Exantheme) (häufig)
m Schwere Hauterscheinungen mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen (wie z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, exfoliative Dermatitis, Lyell-Syndrom), serumkrankheitsähnliche Reaktionen (multiforme Erytheme od. oben genannte Hauterscheinungen, begleitet von Gelenkbeschwerden mit u. ohne Fieber) (gelegentlich)
n Schwere akute Überempfindlichkeitserscheinungen: Gesichtsödem, Zungenschwellung, innere Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Herzjagen, Luftnot, Blutdruckabfall bis hin zu bedrohlichem Schock (diese Reaktionen traten teilweise schon nach Erstanwendung auf) (gelegentlich)
o Lymphadenopathie u. Proteinurie (keine zirkulierenden Antikörper auffindbar) (sehr selten)
p Eosinophilie, positiver Coombs-Test, (angioneurotische) Ödeme, Arzneimittelfieber, Vaginitis

Wechselwirkungen

a Bakteriostatika (z. B. Chloramphenicol, Erythromycin, Sulfonamide, Tetracycline) (a) Wirkung von Cefaclor vermindert
b Probenecid (b) Ausscheidung von Cefaclor durch die Niere gehemmt, dadurch höhere u. länger anhaltende Cefaclor-Blutspiegel
c Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (c) Verlängerte Prothrombinzeiten mit od. ohne Blutung
d Hinweis: Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können falsch positiv sein.

Intoxikationen

Cefaclor ist von geringer Toxizität. Auch hohe Dosen, über längere Zeit verabreicht, werden gut vertragen. Berichte über Vergiftungsfälle mit Cefaclor liegen nicht vor. Schwerwiegende Unverträglichkeitserscheinungen wurden nicht mitgeteilt, wenn die Tagesdosen nicht mehr als um das 5fache überschritten wurden (bei Erwachsenen sind das ca. 15 g u. bei Kindern 250 mg Cefaclor pro kg Körpergewicht).
Therapie
Ein spezifisches Antidot gibt es nicht. Über die Wirksamkeit einer forcierten Diurese, Peritoneal- od. Hämodialyse sowie Hämoperfusion über Aktivkohle gibt es keine ausreichenden Untersuchungen, die eine Anwendung empfehlen könnten.