Daunorubicin, Mitoxantron (D 5)

(s. auch Monographie BAnz. 175, 17. 9. 1993 – Daunorubicin – sowie aktuelle Fachinformationen)

Gegenanzeige

a Akute Infektionen
b Schwere Knochenmarksdepression
c Nach vorangegangener Applikation der Höchstdosis bzw. anderer kardiotoxischer Anthracycline (Gefahr einer lebensgefährlichen Herzschädigung)
d Myokardschaden

Anwendungsbeschränkungen

a Panzytopenie, isolierte Leuko-, Thrombozytopenie
b Manifeste Herzinsuffizienz
c Nieren- u. Leberfunktionsstörungen
d Nichtkontrollierte Infektionen wie Herpes zoster
e Schlechter Allgemeinzustand des Pat.

Schwangerschaft

a Kontraindiziert. Im Tierversuch teratogen u. embryotoxisch. Aufgrund der Wirkungsweise vermutlich auch beim Menschen embryo-/fetotoxisch.
b Strenge Indikationsstellung (Daunorubicin). Wegen der mutagenen, embryotoxischen u. karzinogenen Wirkung nur bei akuten Erkrankungen der Mutter gerechtfertigt, wenn keine anderen Mittel zur Verfügung stehen.

Stillzeit

Kontraindiziert. Die Substanz geht in die Muttermilch über. In Abhängigkeit von Dosis, Art der Anwendung u. Dauer der Medikation kann eine ernsthafte Schädigung des Säuglings eintreten.

Nebenwirkungen

Haut a Haarausfall (reversibel)
b Lokale Reizerscheinungen u. Gewebsulzerationen (nach paravasaler Applikation; irreversible Schäden sind möglich)
(o) Dermatitis (s. o Haut- u. Schleimhautentzündungen)
Gastrointestinaltrakt c Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Schleimhautulzerationen in Mund u. Rachen
(o) Ulzeröse Stomatitis (s. o Haut- u. Schleimhautentzündungen)
Stoffwechsel, Endokrinium d Hyperurikämie
e Störungen der Spermatogenese u. der Ovulation (Amenorrhö u. Azoospermie)
f Irreversible Fertilitätsstörungen
Herz, Kreislauf g Kardiomyopathie (dosisabhängig, äußert sich in einer globalen Herzinsuffizienz, die durch akutes Herzversagen letal enden kann)
h Bradykardie
i Herzrhythmusstörungen
Gefäße j i.v. Intimareizungen (Einzelfälle)
Blut k Knochenmarksuppression mit Leukopenie u. Thrombozytopenie (reversibel u. dosisabhängig)
l Anämie (selten)
Urogenitaltrakt m Harnsäurenephropathie
Immunsystem n Immunsuppression, allergische Reaktionen
Sonstiges o Haut- u. Schleimhautentzündungen (z. B. Dermatitis, Stomatitis)

Wechselwirkungen

a Andere Zytostatika (a) Zytostatika-Toxizität verstärkt
b Kardiotoxische Medikamente (z. B. Cyclophosphamid, Anthracycline) (b) Verstärkung der kardiotoxischen Wirkung
c Bestrahlung (c) Verstärkung der kardiotoxischen Wirkung von Daunorubicin
d Hepatotoxische Medikamente, wie z. B. Methotrexat (d) Verstärkung der leberschädigenden Wirkung
e Substanzen mit einer verzögerten Harnsäureausscheidung, z. B. Sulfonamide u. bestimmte Diuretika (e) Verstärkung der Hyperurikämie