(s. auch Musterfachinformation des BfArM, 7. 4. 2009 – Lisinopril)
Gegenanzeige
a | Überempfindlichkeit gegenüber einem anderen ACE-Hemmer in der Anamnese | |
b | Angioneurotisches Ödem im Zusammenhang mit einer vorhergehenden Behandlung mit ACE-Hemmern | |
c | Hereditäres od. idiopathisches Angioödem | |
d | Hämodynamisch instabile Pat. nach akutem Myokardinfarkt: Systolischer Blutdruck ≤100 mmHg, kardiogener Schock |
Anwendungsbeschränkungen
a | Schwere od. renale Hypertonie | |
b | Pat. mit Volumen- u./od. Salzmangel, z. B. infolge Diuretikatherapie, salzarmer Ernährung, Diarrhö, Erbrechen od. Dialyse | |
c | Herzinsuffizienz, insbes. bei höheren Schweregraden | |
d | Pat. mit ischämischer Herzerkrankung od. zerebrovaskulären Erkrankungen | |
e | Aorten- u. Mitralklappenstenose/hypertrophe Kardiomyopathie | |
f | Eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <80 ml/min) (Dosisanpassung) | |
g | Renovaskuläre Hypertonie (Pat. mit beidseitiger Nierenarterienstenose od. Nierenarterienstenose bei Einzelniere) (vorsichtige Titration, Diuretika absetzen u. Nierenfunktion überwachen) | |
h |
Pat. mit Symptomen einer Nierenfunktionsstörung nach akutem Myokardinfarkt (Serumkreatininkonzentration >177 μmol/l u./od. Proteinurie >500 mg/24 h) |
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i | Pat. kurz nach einer Nierentransplantation (keine Erfahrungen) | |
j | Gefäßkollagenosen, gleichz. Anwendung von Immunsuppressiva, Allopurinol od. Procainamid (Leukozytenkontrolle) | |
k | Während größerer Operationen od. einer Behandlung mit Anästhetika, die Hypotension hervorrufen können | |
l | Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hyperkaliämie (Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, gleichz. Anwendung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzstoffen od. anderen Arzneimitteln, die zu Serumkalium-Erhöhungen führen können, z. B. Heparin) | |
m | Diabetiker, die mit oralen Antidiabetika od. Insulin behandelt werden (Blutzuckerkontrolle im ersten Behandlungsmonat) | |
n | Gleichz. Anwendung von Lithium | |
o | Pat. mit schwarzer Hautfarbe (höhere Inzidenz von Angioödemen; Blutdrucksenkung u. U. weniger wirksam als bei Pat. anderer Hautfarbe) | |
p | Kinder (Sicherheit u. Wirksamkeit nicht vollständig erwiesen) | |
Gefahr anaphylaktischer Reaktionen: | ||
q | Hämodialyse mit High-Flux-Dialysemembranen (z. B. „AN 69“) od. Low-Density-Lipoprotein-Apherese mit Dextransulfat | |
r | Pat. während einer Desensibilisierungstherapie (z. B. Insektengift) |
Schwangerschaft
Anwendung im 1. Trimenon nicht empfohlen, im 2. u. 3. Trimenon kontraindiziert. Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des 1. Trimenons vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Sofern ein Fortsetzen der ACE-Hemmer-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit ACE-Hemmern unverzüglich zu beenden u., wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen. Es ist bekannt, dass eine Therapie mit ACE-Hemmern während des 2. u. 3. Trimenons fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) u. neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat. Im Falle einer Exposition mit ACE-Hemmern ab dem 2. Trimenon werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion u. des Schädels empfohlen. Säuglinge, deren Mütter ACE-Hemmer eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden. Eine Behandlung mit ACE-Hemmern sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. |
Stillzeit
Da keine Erkenntnisse zur Anwendung in der Stillzeit vorliegen, wird Lisinopril nicht empfohlen. Eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbes. wenn Neugeborene od. Frühgeborene gestillt werden. |
Nebenwirkungen
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01% | ||
Haut | a | Hautausschlag, Juckreiz (gelegentlich); Urtikaria, Alopezie, Psoriasis (selten) |
(y) | Allergisches/angioneurotisches Ödem (der Extremitäten, des Gesichts, der Lippen, Zunge, Glottis u./od. des Kehlkopfes) (selten) (s. y Immunsystem) | |
b | Diaphorese, Pemphigus, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme (sehr selten) | |
c | Symptomenkomplex mit einigen od. allen der folgenden Nebenwirk.: Fieber, Vaskulitis, Myalgie, Arthralgien/Arthritis, positive ANA-Titer, erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie, Leukozytose. Hautausschlag, Photosensibilität od. andere dermatologische Manifestationen können auftreten. | |
Muskel und Skelett | (c) | Myalgie, Arthralgien/Arthritis (s. c Haut) |
Nervensystem und Psyche | d | Benommenheit, Kopfschmerzen (häufig) |
e | Stimmungsschwankungen, Parästhesie, Schwindel, Schlafstörungen (gelegentlich) | |
f | Geistige Verwirrung (selten) | |
Geschmack | g | Geschmacksstörungen (gelegentlich) |
Gastrointestinaltrakt | h | Erbrechen, Diarrhö (häufig) |
i | Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen (gelegentlich); Mundtrockenheit (selten) | |
j | Pankreatitis, intestinales Angioödem (sehr selten) | |
Leber, Galle | k | Anstieg der Leberenzyme (gelegentlich); Anstieg des Serumbilirubins (selten) |
l |
Hepatitis (hepatozellulär od. cholestatisch), Gelbsucht, Leberinsuffizienz (sehr selten) |
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Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium | m | Hyperkaliämie, Anstieg des Serumharnstoffs, Serumkreatinins (gelegentlich) |
n | Hyponatriämie (selten); Hypoglykämie (sehr selten) | |
o | Impotenz (gelegentlich), Gynäkomastie (selten) | |
Herz, Kreislauf | p | Orthostatische Wirkungen (einschl. Hypotonie) (häufig) |
q | Herzinfarkt od. zerebrovaskuläres Ereignis, möglicherweise sekundär nach einem übermäßigen Blutdruckabfall bei Pat. mit hohem Risiko, Herzklopfen, Tachykardie, Raynaud-Syndrom (gelegentlich) | |
Gefäße | (c) | Vaskulitis (s. c Haut) |
Atemwege | r | Husten (häufig); Rhinitis (gelegentlich) |
s | Bronchospasmus, Sinusitis, allergische Alveolitis/eosinophile Pneumonie (sehr selten) | |
Blut | t | Erniedrigung von Hämoglobin, Hämatokrit (selten) |
u | Knochenmarksdepression, Anämie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, Agranulozytose, hämolytische Anämie, Lymphadenopathie, Autoimmunerkrankung (sehr selten) | |
(c) | Positive ANA-Titer, erhöhte Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit, Eosinophilie, Leukozytose (s. c Haut) | |
Urogenitaltrakt | v | Nierenfunktionsstörungen (häufig) |
w | Urämie, akutes Nierenversagen (selten) | |
x | Oligurie, Anurie (sehr selten) | |
Immunsystem | y |
Allergisches/angioneurotisches Ödem (der Extremitäten, des Gesichts, der Lippen, Zunge, Glottis u./od. des Kehlkopfes) (selten) |
Sonstiges | z | Müdigkeit, Schwäche (gelegentlich) |
Wechselwirkungen
a | Kaliumsparende Diuretika (z. B. Spironolacton, Triamteren, Amilorid), Kaliumpräparate, kaliumhaltige Salzersatzstoffe | (a) Erhöhung der Serumkaliumspiegel |
b | Diuretika | (b) Verstärkte Blutdrucksenkung (additive Wirkung); übermäßiger Blutdruckabfall, insbes. bei erst kürzlichem Therapiebeginn mit einem Diuretikum (Diuretikum absetzen) |
c | Andere Antihypertensiva, Glyceroltrinitrat, andere Nitrate od. Vasodilatatoren | (c) Verstärkte Blutdrucksenkung |
d | Trizyklische Antidepressiva/Antipsychotika, Anästhetika | (d) (wie c) |
e | Lithium | (e) Erhöhung der Lithium-Serumkonzentration u. Toxizität (reversibel) |
f | NSAR, einschl. Acetylsalicylsäure ≥3 g/Tag | (f) Erhöhung der Serumkaliumspiegel (additive Wirkung) u. Verminderung der Nierenfunktion (reversibel), selten akute Niereninsuffizienz (insbes. bei Pat. mit eingeschränkter Nierenfunktion); Verminderung des blutdrucksenkenden Effekts bei Langzeitanwendung |
g | Sympathomimetika | (g) Verminderte Blutdrucksenkung |
h | Orale Antidiabetika, Insulin | (h) Verstärkte Blutzuckersenkung, Risiko einer Hypoglykämie (insbes. in den ersten Wochen der kombinierten Behandlung u. bei Pat. mit Niereninsuffizienz) |
Intoxikationen
Symptome: Hypotonie, Kreislaufschock, Elektrolytstörungen, Nierenversagen, Hyperventilation, Tachykardie, Herzklopfen, Bradykardie, Benommenheit, Ängstlichkeit, Husten. | ||
Therapie | ||
i.v. Infusion von Kochsalz-Lösung, bei Hypotonie Pat. in Schocklage bringen. Behandlung mit Angiotensin II u./od. einer i.v. Katecholamin-Infusion in Erwägung ziehen. Wenn die Einnahme erst kurze Zeit zurückliegt, Maßnahmen zur Resorptionsverhinderung (z. B. Erbrechen, Magenspülung, Gabe von Adsorbenzien od. Natriumsulfat). Lisinopril kann durch Elimination aus dem Blutkreislauf entfernt werden. Bei therapieresistenter Bradykardie ist ein Schrittmacher indiziert. Vitalparameter, Elektrolyt- u. Kreatininkonzentration im Serum häufig kontrollieren. |
Präparate (2)
Acercomp®
Tabletten
Lisinopril, Hydrochlorothiazid
Lisi-Hennig 5 mg/10 mg/20 mg
Lisinopril