s. auch S 2 Salbutamol s. auch T 7 Terbutalin
(s. auch BAnz. 50, 12. 3. 1994 – Hexoprenalin; BAnz. 177, 21. 9. 1993 – Salbutamol; BAnz. 239, 21. 12. 1993 – Fenoterol)
Gegenanzeige
Orale u./od. parenterale Applikation: | ||
a | Schwere Hyperthyreose | |
b | Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie | |
c | Phäochromozytom | |
d | Engwinkelglaukom |
Anwendungsbeschränkungen
Die Behandlung von Bronchialasthma soll dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie soll durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen überprüft werden. Es ist für den Pat. möglicherweise gefährlich, den Gebrauch von β2-Sympathomimetika selbst zu erhöhen. Eine plötzliche u. zunehmende Verschlechterung der Asthmabeschwerden kann lebensbedrohlich sein, deshalb muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Ein ansteigender Bedarf von β2-Sympathomimetika ist ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung. In dieser Situation muss der Therapieplan von dem Arzt überdacht u. ggf. durch eine Kombination mit entzündungshemmenden Arzneimitteln, eine Dosisanpassung einer bereits bestehenden entzündungshemmenden Therapie od. die zusätzliche Gabe weiterer Arzneimittel neu festgesetzt werden.Zur ärztlichen Beurteilung des Krankheitsverlaufes sowie des Therapieerfolges der atemwegserweiternden u. entzündungshemmenden Behandlung ist eine tägliche Selbstkontrolle nach ärztlicher Anleitung wichtig. Dies erfolgt z. B. durch regelmäßige Messung der maximalen Atemstromstärke mittels eines Peak-flow-Meters. | ||
a | Frischer Herzinfarkt | |
b | Schwere KHK | |
c | Gleichz. Verabreichung von Diuretika u. Digitalisglykosiden (Eine Kontrolle der Elektrolyte ist erforderlich!) | |
d | Leber- u. Niereninsuffizienz | |
e | Säuglinge u. Kleinkinder | |
Orale u./od. parenterale Anwendung zusätzlich: | ||
f | Tachykarde Herzrhythmusstörungen | |
g | Myokarditis | |
h | Mitralvitium | |
i | WPW-Syndrom | |
j | Hypokaliämie | |
k | Instabiler od. unzureichend eingestellter Diabetes mellitus (Eine engmaschige Blutzuckerkontrolle ist erforderlich!) | |
Inhalative Anwendung zusätzlich: | ||
l | Tachyarrhythmie | |
m | Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie | |
n | Phäochromozytom | |
o | Schwere Hyperthyreose |
Schwangerschaft
Strenge Indikationsstellung insbes. im 1. Trimenon sowie kurz vor der Geburt (wehenhemmender Effekt!). | ||
a | Insgesamt sollte während der Schwangerschaft die inhalative Anwendung bevorzugt werden. Die Risiken einer unzureichenden Behandlung sollten angemessen berücksichtigt werden. Die Plazentaschranke wird überschritten, dadurch können sympathomimetische Effekte beim Feten auftreten. Obwohl nicht völlig auszuschließen, ist eine tokolytische Wirkung bei inhalativer Anwendung unwahrscheinlich. | |
b | Durch die Anwendung als Tokolytikum liegen für das letzte Trimenon vergleichsweise ausreichende Erfahrungen vor. |
Stillzeit
Strenge Indikationsstellung. Insgesamt sollte während der Stillzeit die inhalative Anwendung bevorzugt werden. | ||
a | Die Substanz tritt in die Muttermilch über. | |
b | Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Muttermilch übergeht. | |
c | Substanz geht in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. |
Nebenwirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind – abgesehen von allergischen Wirkungen – bei oraler u. i.v. Gabe häufiger als bei inhalativer Applikation, am häufigsten u. ausgeprägtesten bei hochdosierten Infusionen. Die Nebenwirk. l ist ein Grund zum sofortigen Absetzen der Therapie. Im Zusammenhang mit schweren Krankheitsverläufen wird von Todesfällen berichtet, deren Anamnese typischerweise durch inadäquate Therapieplanung u./od. übermäßigen Gebrauch β-adrenerger Arzneimittel gekennzeichnet ist. Solche Fälle sind insbes. Ausdruck der Tatsache, dass etwa eine unterbliebene antiinflammatorische Basistherapie nicht durch die unkontrollierte bzw. überdosierte Anwendung von Bronchodilatatoren zu kompensieren ist. Der Tod kann dann im Asthma-Anfall eintreten als Folge der im Rahmen der Grunderkrankung auftretenden Hypoxämie, welche zudem die bekannten kardialen Effekte von β-Adrenergika verstärken kann. | ||
Haut | (n) | Juckreiz, Exanthem, Purpura, Gesichtsödem (s. n allergische Reaktionen) |
a | Irritationen von Mund u. Hals (selten, insbes. bei inhalativer Anwendung) | |
Muskel und Skelett | b | Feinschlägiger Tremor insbes. bei besonderer Empfindlichkeit u./od. höherer Dos., dieser klingt jedoch bei Fortführung der Therapie nach 1–2 Wochen meistens ab (gelegentlich bei inhalativer Anwendung, häufig bzw. gelegentlich bei längerer oraler Anwendung) |
Nervensystem und Psyche | c | Atypische Psychosen bei Kindern (Einzelfälle) |
d | Unruhegefühl insbes. bei besonderer Empfindlichkeit u./od. höherer Dos., dieses klingt jedoch bei Fortführung der Therapie nach 1–2 Wochen meistens ab (gelegentlich bei inhalativer Anwendung, häufig bzw. gelegentlich bei längerer oraler Anwendung) | |
Gastrointestinaltrakt | e | Sodbrennen (selten) |
Elektrolyte, Stoffwechsel | f | Verminderte Kaliumkonzentration im Serum (insbes. bei hoher Dos.) |
g | Blutzuckeranstieg (insbes. bei hoher Dos.) | |
Herz, Kreislauf | h | Blutdrucksteigerungen, -senkungen (selten) |
i | Tachykardien (insbes. bei hoher Dos.) | |
j | Herzklopfen insbes. bei besonderer Empfindlichkeit u./od. höherer Dos., dieses klingt jedoch bei Fortführung der Therapie nach 1–2 Wochen meistens ab (gelegentlich bei inhalativer Anwendung, häufig bzw. gelegentlich bei längerer oraler Anwendung) | |
k | Pektanginöse Beschwerden sowie ventrikuläre Extrasystolie (insbes. bei hoher Dos., Einzelfälle) | |
Atemwege | l | Paradoxe Bronchospasmen |
Blut | (n) | Thrombopenie (s. n allergische Reaktionen) |
Urogenitaltrakt | m | Miktionsstörungen (selten) |
(n) | Nephritis (s. n allergische Reaktionen) | |
Immunsystem | n | Allergische Reaktionen (z. B. Juckreiz, Exanthem, Purpura, Thrombopenie, Gesichtsödem, Nephritis) (sehr selten) |
Orale u./od. parenterale Anwendung zusätzlich: | ||
Muskel und Skelett | o | Muskelkrämpfe (häufig bzw. gelegentlich bei längerer oraler Anwendung) |
Nervensystem und Psyche | p | Kopfschmerzen (häufig bzw. gelegentlich bei längerer oraler Anwendung) |
q | Verstärktes Schwitzen (selten) | |
Gastrointestinaltrakt | r | Erbrechen (selten) |
s | Ösophagealer Reflux (Einzelfälle) |
Wechselwirkungen
a | Antidiabetika | (a) Blutzuckersenkung vermindert |
b | β-Adrenergika, Theophyllin, Anticholinergika | (b) Wirkung u. Nebenwirk. verstärkt, z. B. Tachykardie, Arrhythmie |
c | β-Rezeptoren-Blocker | (c) Wirkungsverminderung der β2-Sympathomimetika sowie Auslösung von schweren Bronchospasmen möglich |
d | Halogenierte Kohlenwasserstoffe zur Narkose | (d) Erhöhte Arrhythmiegefahr |
e | MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva | (e) Verstärkte Wirkung des β-Sympathomimetikums auf das Herz-Kreislauf-System |
Intoxikationen
Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Hypertonie od. Hypotonie bis hin zum Schock, Ruhelosigkeit, Brustschmerzen u. heftiger Tremor insbes. der Finger, aber auch des ganzen Körpers. Es kann zu Verschiebungen des Kaliumspiegels im Sinne einer Hypokaliämie sowie zur Hyperglykämie kommen. V. a. nach oraler Intoxikation können gastrointestinale Beschwerden einschl. Übelkeit u. Erbrechen auftreten. | ||
Therapie | ||
Magenspülung, Sedativa, Tranquilizer in leichten Fällen, sonst β-Rezeptoren-Blocker. Durch β-Rezeptoren-Blocker werden die Wirkungen antagonisiert: hierbei ist jedoch der Gefahr der Auslösung eines schweren Bronchospasmus bei Pat. mit Asthma bronchiale Rechnung zu tragen (vorsichtige Titration). Dies gilt auch für sogenannte kardioselektive β-Rezeptoren-Blocker. Sofern die tokolytische Wirkung erhalten werden soll, ist ein β1-selektiver Rezeptorenblocker zu bevorzugen. Zur kardialen Überwachung ist EKG-Monitoring angezeigt. Bei Herzversagen Reanimationsmaßnahmen, elektrische Defibrillation. Bei oraler Überdosierung sollte eine Magenspülung erwogen werden: Aktivkohle u. Abführmittel können die Resorption des β-Sympathomimetikums vermindern. |
Präparate (6)
Berodual® LS
Lösung für einen Vernebler
Ipratropiumbromid, Fenoterol
Berodual® N Dosier-Aerosol
Druckgasinhalation, Lösung
Ipratropiumbromid, Fenoterol
Symbicort® Turbohaler® 320/9 Mikrogramm/Dosis Pulver zur Inhalation
Budesonid, Formoterol
Symbicort® Turbohaler® 80/4,5 Mikrogramm/Dosis Pulver zur Inhalation
Budesonid, Formoterol