Clinda-saar® 600 mg/-900 mg Injektionslösung

Wirkstoff
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. (à 4 ml/6 ml) enth.: Clindamycin-2-dihydrogenphosphat 712,8 mg/1069,2 mg (entspr. 600 mg/900 mg Clindamycin)

Sonstige Bestandteile: Benzylalkohol 36 mg/54 mg, Dinatriumedetat, Wasser f. Inj.-zwecke, Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)

Anwendungsgebiete

Akute u. chron. Infekt. durch Clindamycin-empfindl. Erreger, z. B. der Knochen u. Gelenke, des HNO-Traktes, im Zahn- u. Kieferbereich, der tiefen Atemwege, des Becken- u. Bauchraumes, der weibl. Geschlechtsorgane, der Haut u. Weichteile, Scharlach. Inj.-lsg. zusätzl.: Septikämie, Endokarditis.

Dosierung

Filmtbl.: Erw. u. Jugendl. >14 J. 600-1800 mg in 3-4 Einzelgaben/Tag; Kdr. 4 Wo. bis 14 J.: 8-25 mg pro kg KG in 3-4 Einzelgaben/Tag. Inj.-lsg.: Erw. u. Jugendl. >14 J.: 1,2-1,8 g in 2-4 ED/Tag. Bei schweren Infekt. 2,4-2,7 g in 2-4 ED/Tag. Kdr. 4 Wo. bis 14 J.: 20-40 mg Clindamycinbase pro kg KG in 3-4 ED. I.m. Applikat. nicht mehr als 600 mg Clindamycinbase als ED. Weit. Dos. s. Fach- u. Gebrauchsinfo.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

L 35 Lincomycine (Clindamycin) a
a Überempfindlichkeit gegenüber Lincomycinen

Anwendungsbeschränkungen

L 35 Lincomycine (Clindamycin)
Störungen der neuromuskulären Übertragung (z. B. Myasthenia gravis)

Leberfunkt.-stör., Parkinson-Krankh., anamnest. Magen-Darm-Erkrank. Virusinfekt. u. Meningitis.

Warnhinweis

Inj.-lsg.: Risiko schwerw. Nebenw. ("Gasping- Syndrom") bei Neugeb. und Kleinkindern durch Benzylalkohol. Anw. bei Kleinkindern (<3 Jahre) nicht länger als 1 Woche (wg. Akkumulation). Große Mengen Benzylalkohol wg. Risiko von Akkumulation u. Toxizität (metabolische Azidose) nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig anw., insbes. bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion und in Schwangerschaft und Stillzeit.

Hinweis

Eine Clindamycin-Behandl. ist u. U. eine mögl. Behandl.-alternative b. Penicillin-Allergie. Eine Kreuzallergie zw. Clindamycin u. Penicillin ist nicht bekannt. Cave: In Einzelf. wurde über Anaphylaxie auch gg. Clindamycin b. Personen mit bereits bestehender Penicillin-Allergie berichtet. Kontr. von Blutbild u. Leber- bzw. Nierenfunkt. bei Anw. über mehr als 3 Wo.!

Wechselwirkungen

L 35 Lincomycine (Clindamycin)
a Substanzen, die eine neuromuskuläre Blockade hervorrufen (a) Neuromuskuläre Blockade verstärkt
b Makrolide (z. B. Erythromycin) (b) Gegenseitige Wirkungsminderung
c Hinweis: Durch eine Veränderung der Darmflora unter Antibiotika/Chemotherapeutika-Therapie kann es zu einer Beeinflussung des enterohepatischen Kreislaufs von Estrogenen kommen. Als Folge davon kann die Plasmakonzentration des Estrogens sinken u. ein kontrazeptiver Schutz beeinträchtigt werden. Wechselwirkungen in diesem Sinne sind bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem ist es ratsam, zusätzliche alternative kontrazeptive Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, insbes. wenn der Estrogenanteil <50 μg liegt.

Kreuzresistenz mit Lincomycin. Clindamycin kann die Wirk. v. Muskelrelaxanzien verstärken. Pat., die Clindamycin zusammen mit Vit.-K- Antagonisten erhielten, zeigten erhöhte PT/INR u./od. Blutungen. Blutgerinnungswerte sollten kontrolliert werden.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellungGr 2.

Gr 2 Bei umfangreicher Anwendung am Menschen hat sich kein Verdacht auf eine embryotoxische/teratogene Wirkung ergeben.

Stillzeit

Strenge Ind.-stellung. Beim gestillt. Sgl. evtl. Durchfälle, Pilzbesiedel. der Schleimhäute, Sensibilisier.

Nebenwirkungen

L 35 Lincomycine (Clindamycin)
Haut (g) Hautreaktionen (s. g Überempfindlichkeitsreaktionen)
Gastrointestinaltrakt a Gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö) (gelegentlich bis häufig)
b Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat absetzen!)
Leber c Transaminasenanstieg, Ikterus
Kreislauf d Blutdruckabfall (nach zu schneller i.v. Applikation)
Gefäße e i.v. Anwendung: Thrombophlebitis
Blut f Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose) (Einzelfälle)
Immunsystem g Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Arzneimittelfieber, Hautreaktionen, Serumkrankheit, angioneurotisches Ödem, Stevens-Johnson-Syndrom, anaphylaktischer Schock) (selten)
Sonstiges h i.m. Anwendung: Reizungen, Schmerzen, Indurationen u. sterile Abszesse an der Injektionsstelle
i Superinfektion durch Bakterien bzw. Sprosspilze, z. B. Mundsoor, Vulvovaginitis (bei langfristiger od. wiederholter Anwendung)
Z 6 Benzylalkohol (Parenteralia) (Inj.-lsg.)
Überempfindlichkeitsreaktionen (selten)

Ösophagitis, Mundschleimhautentz., akute Nierenschädigung; selten: Gelenkschwell., Lyell-Syndrom, Juckreiz, Scheidenkatarrh, desquamatöse u. bullöse Hautentzünd.; neuromuskulär blockierende Wirk.; sehr selten: Polyarthritis, Hepatitis, Stör. d. Geschmacks- u. Geruchswahrnehm.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
5 Durchstechfl. 600 mg 4 ml N2 10066112
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5 Durchstechfl. 900 mg 6 ml 10066129