Basisinformationen
ATC
Abgabebestimmungen
Produkttyp
Produkteigenschaft
Zusammensetzung
1 Hartkps. enth.: Tacrolimus 0,5 mg/1 mg/5 mg
Sonstige Bestandteile: Hypromellose, Lactose 82,94 mg/81,48 mg/115,04 mg, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat (pflanzl.), Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Schellack, Propylenglycol
Anwendungsgebiete
Prophylaxe der Transplantatabstoßung bei Leber-, Nieren- oder Herztransplantatempfängern. Behandlung der Transplantatabstoßung, die sich ggü. anderen Immunsuppressiva als therapieresistent erweist.
Dosierung
Die Dosierung sollte in erster Linie auf der klinischen Beurteilung von Abstoßung und Verträglichkeit im Einzelfall und auf Blutspiegelbestimmungen beruhen. Im Regelfall p.o. Anwendung 2-mal täglich. Einnahme nüchtern oder mind. 1 Std. vor bzw. 2-3 Std. nach der Mahlzeit. Ggf. kann der Kapselinhalt in Wasser suspendiert und über eine Magensonde zugeführt werden. Empfehlungen zur p.o.-Anfangsdosis: Prophylaxe der Transplantatabstoßung:Lebertransplantation-Erwachsene: orale Initialdosis 0,1-0,2 mg/kg/Tag ca. 12 Std. nach Abschluss der OP. Wenn orale Gabe aufgrund des klinischen Zustands des Patienten nicht möglich, i.v.-Gabe als 24-Std.-Dauerinfusion in Dosen von 0,01-0,05 mg/kg/Tag. -Kinder: orale Initialdosis 0,3 mg/kg/Tag. Wenn orale Gabe aufgrund des klinischen Zustands des Patienten nicht möglich, i.v.-Gabe als 24-Std.-Dauerinfusion in Dosen von 0,05 mg/kg/Tag. Nierentransplantation-Erwachsene: orale Initialdosis 0,2-0,3 mg/kg/Tag, Beginn innerhalb 24 Std. nach Abschluss der OP. Wenn orale Gabe aufgrund des klinischen Zustands des Patienten nicht möglich, i.v.-Gabe als 24-Std.-Dauerinfusion in Dosen von 0,05-0,10 mg/kg/Tag. -Kinder: orale Initialdosis 0,3 mg/kg/Tag. Wenn orale Gabe aufgrund des klinischen Zustands des Patienten nicht möglich, i.v.-Gabe als 24-Std.-Dauerinfusion in Dosen von 0,075-0,100 mg/kg/Tag. Herztransplantation-Erwachsene: Kann zusammen mit Antikörperinduktion (erlaubt späteren Behandlungsbeginn) oder alternativ bei klinisch stabilen Patienten ohne Antikörperinduktion eingesetzt werden. Nach Antikörperinduktion orale Therapie mit 0,075 mg/kg/Tag beginnen. Gabe innerhalb von 5 Tagen nach der Transplantation beginnen, sobald sich der klinische Zustand des Patienten stabilisiert hat. Wenn orale Gabe aufgrund des klinischen Zustands des Patienten nicht möglich, i.v.-Gabe als 24-Std.-Dauerinfusion in Dosen von 0,01-0,02 mg/kg/Tag. Bei Patienten ohne Organdysfunktion (z. B. Nierendysfunktion) ist eine alternative orale Therapie mit Tacrolimus innerhalb von 12 Std. nach der Transplantation beschrieben. In diesem Falle wurde eine orale Initialdosis von 2-4 mg/Tag in Kombination mit Mycophenolat-Mofetil und Kortikosteroiden oder mit Sirolimus und Kortikosteroiden genommen. -Kinder: Tacpan wurde mit oder ohne Antikörper-Induktion nach pädiatrischer Herztransplantation eingesetzt. Bei Patienten ohne Antikörper-Induktion, die Tacrolimus zunächst i.v. erhalten, beträgt Anfangsdosis 0,03-0,05 mg/kg/Tag als 24-Std.-Dauerinfusion. Die erste orale Dosis 8-12 Std. nach Ende der i.v. Gabe mit 0,30 mg/kg/Tag beginnen. Wenn eine orale Tacpan-Therapie begonnen wird, beträgt nach Antikörper-Induktion die empfohlene Anfangsdosis 0,10-0,30 mg/kg/Tag. Behandlung der Transplantatabstoßung/ Dosisanpassung nach der Transplantation sowie Umstellung von Ciclosporin auf Tacpan: siehe Fachinformation. Nach der Transplantation Tacrolimus-Blut-Talspiegel (12 Std. nach Einnahme) überwachen. Erfolgreiche Behandlung in den meisten Fällen möglich, wenn die Tacrolimus-Blut-Talspiegel 20 ng/ml nicht überschreiten. In der klinischen Praxis liegen die Tacrolimus-Blut-Talspiegel in der ersten Zeit nach Lebertransplantation gewöhnlich im Bereich von 5-20 ng/ml und nach Nieren- und Herztransplantation bei 10-20 ng/ml. Während der Erhaltungstherapie von Leber-, Nieren- und Herztransplantatempfängern wurden i.d.R. Blutkonzentrationen von 5-15 ng/ml angestrebt.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Makrolide oder einen der sonstigen Bestandteile.
Anwendungsbeschränkungen
Z 30 Lactose | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. |
Gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A4-Inhibitoren/-Induktoren, pflanzlichen Präparaten u.a. mit Johanniskraut, Ciclosporin, hoher Kaliumeinnahme oder kaliumsparenden Diuretika vermeiden. Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung mit P-Glykoprotein-Inhibitoren. Vorsicht bei Patienten, die Tacrolimus im Anschluss an eine Ciclosporin-Behandlung erhalten. Anwendung von abgeschwächten Lebendimpfstoffen vermeiden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten engmaschig überwacht werden, weil die Dosis möglicherweise reduziert werden muss. Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln mit bekannten nephrotoxischen Effekten vermeiden. Vorsicht bei Patienten mit Risikofaktoren für eine QT-Verlängerung, einschließlich Patienten mit persönlicher oder familiärer Vorgeschichte einer QT-Verlängerung, kongestivem Herzversagen, Bradyarrhythmien und Elektrolyt-Anormalitäten. Patienten mit bestehender Diagnose oder Verdacht auf ein kongenitales langes QT-Syndrom, erworbene QT-Verlängerung oder gleichzeitige Gabe von Medikamenten, die das QT-Intervall verlängern, Elektrolyt-Anormalitäten hervorrufen oder die Tacrolimus-Exposition erhöhen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Warnhinweis
Behandlung erfordert sorgfältige Überwachung des Patienten durch entsprechend qualifiziertes und ausgerüstetes Personal. Beibehalten derselben Tacrolimus-Formulierung, um Unter- und Überexposition zu vermeiden. Umstellungen der Formulierung oder des Regimes nur unter engmaschiger Kontrolle eines in der Transplantation erfahrenen Mediziners. Bei Symptomen von PRES adäquate therapeutische Kontrolle von Blutdruck und Krämpfen und sofortiges Absetzen angeraten. Erhöhtes Risiko für opportunistische Infektionen (u.a. CMV-Infektionen, BK-Virus-assoziierte Nephropathie, JC-Virus-assoziierte PML) insbes. bei hoher Gesamt-Immunsuppression. Bei Patienten mit Diarrhö besonders sorgfältige Überwachung der Tacrolimus-Konzentration im Blut aufgrund möglicher erheblicher Schwankungen. Seltene Fälle einer als Kardiomyopathie bezeichneten Kammer- oder Septumhypertrophie, die meist reversibel ist und hauptsächlich bei Kindern auftrat, deren Tacrolimustalspiegel im Vollblut weit über den empfohlenen Höchstgrenzen lagen. Weitere Risikofaktoren für solche Störungen: bereits bestehende Herzleiden, Behandlung mit Kortikosteroiden, Bluthochdruck, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, Infektionen, Flüssigkeitsüberbelastung und Ödem. Stark gefährdete Patienten, besonders kleinere Kinder und Patienten unter massiver Immunsuppression z. B. mittels Echokardiogramm oder EKG vor und nach der Transplantation überwachen (z. B. nach 3 Monaten und nach 9‐12 Monaten). Bei auffälligen Befunden Herabsetzen der Tacrolimus-Dosis oder Umstellung auf ein anderes Immunsuppressivum. Es gibt Berichte, dass EBV-VCA-negative Kinder < 2 Jahren ein erhöhtes Risiko für lymphoproliferative Erkrankungen aufweisen. Bei dieser Patientengruppe daher vor Therapie-Beginn EBV-VCA-Serologie untersuchen. Während der Behandlung sorgfältige Kontrolle mittels EBV-PCR. Einschränkung von Sonnenlicht- oder UV-Licht-Einwirkung durch geeignete Kleidung oder Sonnenschutzmittel wegen des Risikos maligner Hautveränderungen. Erhöhtes Risiko für Hepatitisinfektionen (Reaktivierung und Neuinfektion mit Hep. B, C, E, die chronisch werden können). Bei Patienten mit hämolytischer Anämie, Thrombozytopenie, Fatigue, fluktuierenden neurologischen Symptomen, Nierenfunktionsstörung und Fieber sollte die Diagnose einer TMA einschließlich thrombotische thrombozytopenische Purpura (TTP) und hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), die in manchen Fällen zu Nierenversagen oder tödlichem Ausgang führen kann, in Betracht gezogen werden. Gleichzeitige Verabreichung mit einem mTOR-Inhibitor (z. B. Sirolimus, Everolimus) kann das Risiko einer thrombotischen Mikroangiopathie (einschließlich HUS und TTP) erhöhen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Hinweis
Z 35 Natriumverbindungen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“. |
Reaktionsvermögen! (V) Tacrolimus kann visuelle und neurologische Störungen hervorrufen (im Zusammenwirken mit Alkohol verstärkt). In der 1. Phase nach der Transplantation sind folgende Parameter routinemäßig zu überwachen: Blutdruck, EKG, neurologischer Status, Sehvermögen, Nüchternwerte des Blutzuckerspiegels, Elektrolyte (insbes. Kalium), Leber- und Nierenfunktion, hämatologische Parameter, Blutgerinnungswerte und Plasmaproteine. Bei klinisch bedeutsamen Veränderungen ggf. Dosisanpassung erwägen. Inkompatibilität mit PVC.
(V) | Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. |
Wechselwirkungen
Arzneimittel mit Wirkung auf Tacrolimus: Grapefruit oder Grapefruitsaft: vermeiden; kann die Talspiegel von Tacrolimus im Vollblut erhöhen und das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen (z. B. Neurotoxizität, QT-Verlängerung) steigern. Ciclosporin: vermeiden; kann die Talspiegel von Tacrolimus im Vollblut erhöhen, synergistische/additive nephrotoxische Effekte möglich. Arzneimittel, die bekanntermaßen nephrotoxische oder neurotoxische Effekte haben (Aminoglykoside, Gyrasehemmer, Vancomycin, Sulfamethoxazol + Trimethoprim, NSARs, Ganciclovir, Aciclovir, Amphotericin B, Ibuprofen, Cidofovir, Foscarnet): vermeiden, wenn unvermeidbar Nierenfunktion und andere Nebenwirkungen überwachen und die Tacrolimus-Dosis bei Bedarf anpassen; Verstärkung der nephrotoxischen oder neurotoxischen Effekte von Tacrolimus möglich. Starke CYP3A4-Inhibitoren: Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol), Makrolid-Antibiotika (z. B. Telithromycin, Troleandomycin, Clarithromycin, Josamycin), HIV-Proteaseinhibitoren (z. B. Ritonavir, Nelfinavir, Saquinavir), HCV-Proteaseinhibitoren (z. B. Telaprevir, Boceprevir und die Kombination aus Ombitasvir und Paritaprevir mit Ritonavir bei Anwendung mit oder ohne Dasabuvir), Nefazodon, pharmakokinetischer Verstärker Cobicistat, Kinaseinhibitoren Idelalisib, Ceritinib; Erythromycin: vermeiden; wenn unvermeidbar Tacrolimus-Dosis an dem Tag, an dem die Anwendung des starken CYP3A4-Inhibitors begonnen wird, auslassen. Am darauffolgenden Tag reduzierte Tacrolimus-Dosis basierend auf den Konzentrationen von Tacrolimus im Blut. Talspiegel von Tacrolimus häufig überwachen und Dosierung und/oder Dosierungshäufigkeit nach Bedarf anpassen. Nach Absetzen des Inhibitors geeignete Dosierung und Dosierungshäufigkeit von Tacrolimus anhand der Konzentrationen im Blut bestimmen. Nierenfunktion, QT-Verlängerung im EKG und andere Nebenwirkungen engmaschig überwachen. Moderate oder schwache CYP3A4-Inhibitoren: Antimykotika (z. B. Fluconazol, Isavuconazol, Clotrimazol, Miconazol), Makrolid-Antibiotika (z. B. Azithromycin), Calciumkanalblocker (z. B. Nifedipin, Nicardipin, Diltiazem, Verapamil), Amiodaron, Danazol, Ethinylestradiol, Lansoprazol, Omeprazol, Elbasvir/Grazoprevir und Glecaprevir/Pibrentasvir, Letermovir, Nilotinib, Crizotinib und Imatinib sowie pflanzliche Heilmittel (der traditionellen chinesischen Medizin) mit Auszügen aus Schisandra sphenanthera: Tacrolimus-Talspiegel im Vollblut häufig, beginnend innerhalb der ersten Tage der gleichzeitigen Anwendung überwachen. Tacrolimus-Dosis bei Bedarf reduzieren. Nierenfunktion, QT-Verlängerung im EKG und andere Nebenwirkungen engmaschig überwachen. Bromocriptin, Cortison, Dapson, Ergotamin, Gestoden, Lidocain, Mephenytoin, Midazolam, Nilvadipin, Norethisteron, Chinidin, Tamoxifen; Prokinetika (Metoclopramid, Cimetidin und Magnesium-Aluminium-Hydroxid): Tacrolimus-Talspiegel im Vollblut überwachen und bei Bedarf die Tacrolimus-Dosis reduzieren. Nierenfunktion, QT-Verlängerung im EKG und andere Nebenwirkungen engmaschig überwachen. Starke CYP3A4-Induktoren: Rifampicin, Phenytoin, Carbamazepin, Apalutamid, Enzalutamid, Mitotan oder Johanniskraut (Hypericum perforatum): vermeiden; wenn unvermeidbar Tacrolimus-Dosis basierend auf den Tacrolimus-Konzentrationen im Blut erhöhen. Talspiegel von Tacrolimus häufig überwachen und Dosierung nach Bedarf anpassen. Nach Absetzen des Induktors muss die Tacrolimus-Dosierung ggf. schrittweise angepasst werden (Wirkung des Induktors auf Tacrolimus kann 1-2 Wochen nach Absetzen anhalten). Transplantatfunktion engmaschig überwachen. Moderate CYP3A4-Induktoren (Metamizol, Phenobarbital, Isoniazid, Rifabutin, Efavirenz, Etravirin, Nevirapin), schwache CYP3A4-Induktoren (Flucloxacillin); Caspofungin; Kortikosteroid-Erhaltungsdosen: Tacrolimus-Talspiegel im Vollblut überwachen und bei Bedarf die Tacrolimus-Dosis erhöhen; Transplantatfunktion engmaschig überwachen. Arzneimittel mit hoher Affinität zu Plasmaproteinen, z. B. NSARs, orale Antikoagulanzien, orale Antidiabetika; hochdosiertes Prednisolon oder Methylprednisolon; direkt wirkende antivirale Mittel (DAA): Tacrolimus-Talspiegel im Vollblut überwachen und bei Bedarf die Tacrolimus-Dosis anpassen. Cannabidiol (P-gp-Inhibitor): kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Tacrolimus durch Hemmung des intestinalen P-Glykoproteins die Bioverfügbarkeit erhöhen; Vorsicht, engmaschige Überwachung auf Nebenwirkungen; Tacrolimus-Talspiegel im Vollblut überwachen und bei Bedarf Tacrolimus-Dosis anpassen. Wirkung von Tacrolimus auf andere Arzneimittel: Tacrolimus ist ein CYP3A4-Hemmer und kann Metabolisierung von CYP3A4-Substraten beeinträchtigen. Tacrolimus erhöht Phenytoinspiegel im Blut. Da Tacrolimus die Clearance von Steroid-Kontrazeptiva herabsetzen und die Hormonexposition erhöhen kann, Vorsicht bei Entscheidung über empfängnisverhütende Maßnahmen. Da Behandlung mit Tacrolimus mit einer Hyperkaliämie verbunden sein kann oder eine bereits bestehende Hyperkaliämie verstärken kann, hohe Kaliumzufuhr oder kaliumsparende Diuretika (z. B. Amilorid, Triamteren oder Spironolacton) vermeiden. Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung mit Substanzen, die das Serumkalium erhöhen, wie Trimethoprim, Cotrimoxazol (Trimethoprim/Sulfamethoxazol). Wirksamkeit von Impfungen kann beeinträchtigt werden. Lebendimpfstoffe sollen nicht gegeben werden. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Schwangerschaft
Strenge Ind.-stellungGr 6.
Gr 6 | Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen. |
Stillzeit
Kontraind.La 4. Abstillen.
La 4 | Substanz geht in die Milch über. In Abhängigkeit von Dosis, Art der Anwendung und Dauer der Medikation kann eine ernsthafte Schädigung des Säuglings eintreten. |
Nebenwirkungen
Viele NW sind reversibel und/oder dosisabhängig. Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Wie bei anderen hochwirksamen Immunsuppressiva, ist die Anfälligkeit für virale, bakterielle, mykotische und protozoale Infektionen häufig erhöht. Bereits bestehende Infektionen können sich verschlechtern. Infektionen können sich lokal oder systemisch manifestieren. Fälle von CMV-Infektion, BK-Virus-assoziierter Nephropathie und JC-Virus-assoziierter progressiver multifokaler Leukoencephalopathie (PML). Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen: erhöhtes Risiko einer Tumorentwicklung. Es wurde über gutartige oder bösartige Neoplasmen einschließlich EBV-assoziierter lymphoproliferativer Erkrankungen und Hauttumoren unter Behandlung mit Tacrolimus berichtet. Schmerzen in den Extremitäten wurden in Fallberichten als Teil des Calcineurin-Inhibitor-induzierten Schmerz-Syndroms (CIPS) beschrieben. Blut- und Lymphsystem: Häufig: Anämie, Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Leukozytose, abnorme Erythrozytenwerte. Gelegentlich: Blutgerinnungsstörungen, abnorme Gerinnungs- und Blutungswerte, Panzytopenie, Neutropenie, thrombotische Mikroangiopathie. Selten: Thrombotische thrombozytopenische Purpura, Hypoprothrombinämie. Nicht bekannt: Pure Red Cell Aplasia (Erythroblastopenie), Agranulozytose, hämolytische Anämie, febrile Neutropenie. Immunsystem: allergische und anaphylaktoide Reaktionen wurden beobachtet. Endokrine Störungen: Selten: Hirsutismus. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Sehr häufig: Hyperglykämische Zustände, Diabetes mellitus, Hyperkaliämie. Häufig: Hypomagnesiämie, Hypophosphatämie, Hypokaliämie, Hypokalzämie, Hyponatriämie, Flüssigkeitsüberbelastung, Hyperurikämie, verminderter Appetit, metabolische Azidose, Hyperlipidämie, Hypercholesterinämie, Hypertriglyceridämie, andere Elektrolytstörungen. Gelegentlich: Dehydratation, Hypoproteinämie, Hyperphosphatämie, Hypoglykämie. Psychiatrische Erkrankungen: Sehr häufig: Schlaflosigkeit. Häufig: Angsterscheinungen, Verwirrtheit und Desorientiertheit, Depression, depressive Verstimmung, affektive Störungen und Störungen des Gemütszustandes, Alpträume, Halluzinationen, Geisteskrankheiten. Gelegentlich: Psychotische Störung. Nervensystem: Sehr häufig: Tremor, Kopfschmerzen. Häufig: Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen, Parästhesien und Dysästhesien, periphere Neuropathien, Schwindelgefühl, Schreibstörung, Störungen des Nervensystems. Gelegentlich: Koma, Blutungen im ZNS und Apoplexie, Paralyse und Parese, Enzephalopathie, Sprech- und Sprachstörungen, Amnesie. Selten: Erhöhter Tonus. Sehr selten: Myasthenie. Nicht bekannt: Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES). Augen: Häufig: Verschwommenes Sehen, Photophobie, Augenerkrankungen. Gelegentlich: Katarakt. Selten: Blindheit. Nicht bekannt: Neuropathie des Nervus opticus. Ohr und Labyrinth: Häufig: Tinnitus. Gelegentlich: Hörschwäche. Selten: Neurosensorische Taubheit. Sehr selten: Eingeschränktes Hörvermögen. Herz: Häufig: Ischämische Störungen der Herzkranzgefäße, Tachykardie. Gelegentlich: Kammerarrhythmie und Herzstillstand, Herzversagen, Kardiomyopathie, Kammerhypertrophie, supraventrikuläre Arrhythmien, Palpitationen. Selten: Perikarderguss. Sehr selten: Torsades de Pointes. Gefäße: Sehr häufig: Hypertonie. Häufig: Blutungen, thromboembolische und ischämische Störungen, periphere Gefäßerkrankungen, hypotensive Gefäßerkrankungen. Gelegentlich: Infarkt, tiefe Venenthrombose, Schock. Atemwege, Brustraum und Mediastinum: Häufig: Dyspnoe, Erkrankungen des Lungenparenchyms, Pleuraerguss, Pharyngitis, Husten, Anschwellung und Entzündung der Nasenschleimhaut. Gelegentlich: Atemversagen, Erkrankungen der Atemwege, Asthma. Selten: Akutes Atemnotsyndrom. GIT: Sehr häufig: Durchfall, Übelkeit. Häufig: Gastrointestinaler Entzündungszustand, Magen-Darm-Geschwür und Perforation, Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt, Stomatitis und Ulzeration, Aszites, Erbrechen, Schmerzen im Magen-Darm-Bereich und Abdomen, dyspeptische Zeichen und Symptome, Obstipation, Flatulenz, Blähungen und Aufgeblähtheit, lockerer Stuhl, Zeichen und Symptome im Magen-Darm-Bereich. Gelegentlich: Ileus paralyticus, akute und chronische Pankreatitis, gastroösophagealer Reflux, beeinträchtigte Magenentleerung. Selten: Subileus, Pankreaspseudozyste. Leber und Galle: Häufig: Cholestase und Ikterus, Leberzellschaden und Hepatitis, Cholangitis. Selten: Thrombose der Leberarterie, mit Venenverschluss einhergehende Lebererkrank. Sehr selten: Leberversagen, Gallengangstenose. Haut und Unterhautgewebe: Häufig: Pruritus, Exanthem, Alopezie, Akne, verstärktes Schwitzen. Gelegentlich: Dermatitis, Photosensibilität. Selten: Epidermolysis acuta toxica (Lyell-Syndrom). Sehr selten: SJS. Skelettmuskulatur, Bindegewebe und Knochen: Häufig: Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Schmerzen in den Extremitäten, Rückenschmerzen. Gelegentlich: Gelenkerkrankungen. Selten: Beeinträchtigte Beweglichkeit. Nieren und Harnwege: Sehr häufig: Nierenfunktionsstörung. Häufig: Nierenversagen, akutes Nierenversagen, Oligurie, Tubulusnekrose, toxische Nephropathie, Veränderungen des Harns, Symptome von Harnblase und Harnröhre. Gelegentlich: Anurie, hämolytisch-urämisches Syndrom. Sehr selten: Nephropathie, hämorrhagische Blasenentzündung. Geschlechtsorgane und Brustdrüse: Gelegentlich: Dysmenorrhö und Uterusblutungen. Allgemein und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: Asthenische Zustände, fieberhafte Erkrankungen, Ödem, Schmerzen und Beschwerden, gestörtes Empfinden der Körpertemperatur. Gelegentlich: Multiples Organversagen, grippeartige Erkrankung, Temperaturunverträglichkeit, Druckgefühl in der Brust, Zitterigkeit, Krankheitsgefühl. Selten: Durst, Sturz, Beklemmung in der Brust, Ulkus. Sehr selten: Zunahme des Fettgewebes. Untersuchungen: Sehr häufig: anormale Leberfunktionstests. Häufig: erhöhte Blutspiegel der alkalischen Phosphatase, Gewichtszunahme. Gelegentlich: Erhöhte Amylasewerte, anormales EKG, anormale Herz- und Pulsfrequenz, Gewichtsverlust, erhöhte Laktatdehydrogenasekonzentration im Blut. Sehr selten: Anormales Echokardiogramm, QT-Verlängerung im Elektrokardiogramm. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Häufig: Primäre Funktionsstörung des Transplantats. Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Anwendungsfehler, einschließlich unachtsamer, unbeabsichtigter oder unbeaufsichtigter Umstellung zwischen Tacrolimus-Formulierungen mit unmittelbarer oder retardierter Freisetzung wurden beobachtet. In diesem Zusammenhang Fälle von Transplantatabstoßungen. Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Intoxikation
Mögliche Symptome: Tremor, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Infektionen, Urtikaria, Lethargie, Anstieg des Blutharnstickstoffs, erhöhte Serumkreatinin- und Alaninaminotransferasespiegel. Spezifisches Antidot nicht verfügbar. Allgemein unterstützende Maßnahmen und eine symptomatische Behandlung sind angezeigt. Magenspülung und/oder die Einnahme von absorbierenden Mitteln (z. B. Aktivkohle) sind von Nutzen, wenn sie kurz nach der Überdosierung erfolgen. In Einzelberichten konnten durch Hämofiltration bzw. Hämodiafiltration toxische Tacrolimus-Spiegel gesenkt werden. Tacrolimus ist nicht dialysierbar.
Packungsangaben
Messzahl | PZN | AVP (EB)/FB | AVP/UVP | |
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50 Hartkps. 0,5 mg | N2 | 08400437 |
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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100 Hartkps. 0,5 mg | N3 | 08400443 | ||
50 Hartkps. 1 mg | N2 | 08400466 | ||
100 Hartkps. 1 mg | N3 | 08400472 | ||
50 Hartkps. 5 mg | N2 | 08400489 | ||
100 Hartkps. 5 mg | N3 | 08400495 |