Pendysin® 1,2 Mio I.E.

Darreichungsform
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Durchstechfl. Pulv. enth.: Benzylpenicillin-Benzathin 1,2 Mio. I.E.

Sonstige Bestandteile: Natriumcitrat, Sojalecithin, Polysorbat 80, Povidon, Citronensäure, Mannitol, Simeticon

1 Amp. Lsgm. (5 ml)

Sonstige Bestandteile: Lidocain-HCl 25 mg, Natriumhydroxid, Wasser f. Inj.-zwecke

Anwendungsgebiete

Rezidivprophylaxe des rheumat. Fiebers; Ther. d. Syphilis mit Ausn. d. Neurosyphilis u. nicht bei Vorliegen patholog. Liquorbefunde.

Dosierung

Rezidivprophyl. d. rheum. Fiebers: Erw. u. Kdr. 1- bis 2-mal/Mon. 1,2 Mio I.E.; Syphilis: bis zu 3-mal 2,4 Mio I.E. in Abständen v. 1 Wo.; Kdr. u. Kleinkdr. >1 Mon.: ½ Fl. (= 0,6 Mio. Einh.). Inj. ausschl. tief i.m. Weit. Infos s. FI.

Gegenanzeigen

L 60 Lokalanästhetika (parenterale Anwendung)
a Schwere Überleitungsstörungen
b Akut dekompensierte Herzinsuffizienz
P 20 Penicilline
Penicillin-Überempfindlichkeit
Z 39 Povidon (PVP) (Parenteralia)
Anwendung in Geweben mit verminderter Durchblutung
Z 45 Sojaöl, entöltes Soja, Sojalecithine (alle Sojaprodukte, die Sojaproteine enthalten)
Überempfindlichkeit gegen Erdnuss oder Soja.

Überempfindlichk. gg. Lokalanästhetika vom Säureamidtyp, Behandl. von Neugeb. m. konnataler Syphilis (intravasale Gabe unbedingt vermeiden [s. Hinw.]).

Anwendungsbeschränkungen

P 20 Penicilline a
a Bei Penicillin-Überempfindlichkeit mögliche Kreuzallergie mit anderen Betalactam-Antibiotika (z. B. Cephalosporinen) beachten.

Erniedrigte ZNS-Krampfschwelle, z. B. bei Epilepsie; Diabetiker (verzögerte Resorpt. aus dem i.m. Depot).

Warnhinweis

Z 39 Povidon (PVP) (Parenteralia) a
a i.m. Anwendung: Bei Nierenfunktionsstörungen ist die verlangsamte Ausscheidung von Povidon zu beachten. Aufgrund des Povidongehaltes kann nicht ausgeschlossen werden, dass es nach häufiger od. länger dauernder Anwendung sehr selten zu einer Speicherung von Povidon im Retikuloendothelialen System (RES) od. zu örtlichen Ablagerungen u. Fremdkörpergranulomen kommen kann, die zur Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben können.

Hinweis

Falsch-pos. Harnzucker- od. Urobilinogennachw. sowie Erhöh. d. 17-Ketosteroide im Urin mögl. Versehentl. intravasale Inj. kann sich durch vorübergehend. Auftreten v. Bewusstseinsverlust, Halluzinat., Sehstör., Schwindel, Parästhesien, Tachykardien bzw. lokale Ischämie bis Schock äußern, wenn Kristalle zu multiplen Mikroembolien geführt haben (Hoigné-, Nicolau-Syndrom). – Aspirationsversuch!

Wechselwirkungen

Probenecid, Indometacin, Phenylbutazon, Salicylate, Sulfinpyrazon: Wirk.-verstärk.; Epinephrin, Norepinephrin: verstärkte Lidocain-Wirk. Chemotherapeutika wie Tetracycline, Chloramphenicol, Makrolide, Sulfonamide: synergist. Effekt; Beeinfluss. v. Laborbefunden in d. Diagnostik.

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellungGr 4.

Gr 4 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor. Der Tierversuch erbrachte keine Hinweise auf embryotoxische/teratogene Wirkungen.

Stillzeit

P 20 Penicilline
Strenge Indikationsstellung. Bei Säuglingen evtl. Diarrhöen, Pilzbesiedlung der Schleimhäute, Gefahr der Sensibilisierung.

Nebenwirkungen

L 60 Lokalanästhetika (parenterale Anwendung)
Systemische Reaktionen sind durch schnelle Anflutung (versehentliche i.v. Injektion, Injektion in stark durchblutetes Gewebe) od. durch eine Überdosierung möglich.
Nervensystem und Psyche a Schwindel
b Erbrechen
c Benommenheit, Krämpfe
Herz, Kreislauf d Bradykardie, Rhythmusstörungen
e Schock
P 20 Penicilline
Haut a Ampicillin-Exanthem
(j) Urtikaria, Exanthem (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
(j) Angioneurotisches Ödem (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Nervensystem und Psyche b i.v. Anwendung: Zentralnervöse Erregungszustände, Myoklonien, Krämpfe (sehr hohe Dosen)
Geschmack c Passagere Geschmacksveränderungen
Gastrointestinaltrakt d Mundtrockenheit
e Gastrointestinale Störungen (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, Diarrhö)
f Hinweis: Bei anhaltenden Diarrhöen u. Koliken an pseudomembranöse Kolitis denken (Präparat absetzen!)
Gefäße g i.v. Anwendung: Lokalisierte Venenentzündung (hohe Dosen über längere Zeit)
(j) Vaskulitis (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Atemwege (j) Larynxödem (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Blut h Verlängerung der Blutungs- u. Prothrombinzeit (Einzelfälle bei hohen Dosen i.v.)
i Blutbildveränderungen (z. B. Leukopenie, Thrombopenie, Agranulozytose; s. auch j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Urogenitaltrakt (j) Interstitielle Nephritis (s. j Überempfindlichkeitsreaktionen)
Immunsystem j Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen, auch schwere wie Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom; Arzneimittelfieber, Blutbildveränderungen, hämolytische Anämie, interstitielle Nephritis, Larynxödem, Serumkrankheit, Vaskulitis, anaphylaktischer Schock)
Sonstiges k Superinfektion durch resistente Bakterien bzw. Sprosspilze, z. B. Mundsoor, Vulvovaginitis (bei langfristiger od. wiederholter Anwendung)
l i.m. Anwendung: Schwellungen u. Schmerzen an der Injektionsstelle
Z 45 Sojaöl, entöltes Soja, Sojalecithine (alle Sojaprodukte, die Sojaproteine enthalten)
Allergische Reaktionen (sehr selten)

Erythema nod., allerg. Purpura, art. Gefäßverschluss, Infiltrate, Bronchospasmus, pulmonale Eosinophilie; Fieber, Gelenkschwell., Glossitis, Stomatitis, Lingua vill. nigra, Jarisch-Herxheimer-Reakt., Kammerflimmern, Kreislaufschock, Atemlähm.; Hepatitis, Cholestase, pseudomembranöse Kolitis, Infekt. m. resist. Bakt. u. Sprosspilzen; Eosinophilie.

Intoxikation

P 20 Penicilline
In sehr hohen Dosen können Penicilline zu zerebralen (epileptischen) Krämpfen führen. Wesentlich häufiger, aber keine eigentliche Vergiftung, ist der anaphylaktische Schock! Sehr selten, aber stets akut lebensbedrohlich. Auftreten im Allgemeinen innerhalb der ersten halben Stunde nach Applikation. Erfordert sofort Einsatz aller Möglichkeiten zur Anregung des zusammengebrochenen Kreislaufs. Auch andere allergische Reaktionen mit Hautmanifestation, Hämorrhagie, Panzytopenie sind in seltenen Fällen möglich. Sonst sind Penicilline praktisch untoxisch. Lediglich bei Niereninsuffizienz u. Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien u. Krämpfen kommen.
Therapie
Als Erstes: Elementarhilfe: Sedierung mit Diazepam bei Krämpfen durch Überdosierung. Therapie des allergisch-anaphylaktischen Schocks.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
1 Durchstechfl. Pulv. + 1 Amp. Lsgm. N1 04021246
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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5 Durchstechfl. Pulv. + 5 Amp. Lsgm. N2 00014657