Lokalanästhetika (parenterale Anwendung) (L 60)

s. auch P 135 Procain

Gegenanzeige

a Schwere Überleitungsstörungen
b Akut dekompensierte Herzinsuffizienz

Nebenwirkungen

Systemische Reaktionen sind durch schnelle Anflutung (versehentliche i.v. Injektion, Injektion in stark durchblutetes Gewebe) od. durch eine Überdosierung möglich.
Nervensystem und Psyche a Schwindel
b Erbrechen
c Benommenheit, Krämpfe
Herz, Kreislauf d Bradykardie, Rhythmusstörungen
e Schock

Wechselwirkungen

Sulfonamide Sulfonamidwirkung vermindert (Procain, Tetracain)

Intoxikationen

Erregung des ZNS: Unruhe, Angst, Verwirrtsein, Hyperpnoe, Tachykardie, Blutdruckanstieg mit Rötung des Gesichts, Übelkeit, Erbrechen, Tremor, Zuckungen, tonisch-klonische Krämpfe. (Ähnliche Wirkungen, allerdings mit kalter, blasser Haut, verursacht auch ein eventueller vasokonstringierender Katecholaminzusatz.) Depression des ZNS: Schwindel, Schwerhörigkeit, Verlust der Sprachfähigkeit, Bewusstlosigkeit, Muskelerschlaffung, Vasomotorenlähmung (Schwäche, Blässe), Dyspnoe, Tod durch Atemlähmung. Herz- u. Kreislaufdepression: Herzrhythmusstörungen, Bradykardie, Arrhythmie, Kammerflimmern, Blutdruckabfall, Zyanose, Herzstillstand.
Therapie
Zuerst Atemhilfe, Sicherstellung einer ausreichenden Ventilation. Freihalten der Luftwege, evtl. Intubation u. künstliche Beatmung, u. U. Mund-zu-Nase-Beatmung u. Sauerstoff. Haloperidol bei zentraler Erregung. Succinylcholin (ggf. Barbiturate), um die Krämpfe zu unterdrücken. Keine gegen die Krämpfe gerichtete Medikation ohne Beatmung. Bei Blutdruckabfall Orciprenalinsulfat (Alupent®) od. Dopamin, Volumenauffüllung mit einem Plasmasubstitut. Zentrale Analeptika sind kontraindiziert.