Supertendin® 5/-10

Wirkstoff
Darreichungsform
Injektionssuspension (Kristallsuspension)
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Amp. (1 ml/2 ml) enth.: Dexamethasonacetat 5 mg/10 mg, Lidocain-HCl 1H2O 30 mg/60 mg

Sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid 1H2O, Hypromellose, Wasser f. Inj.-zwecke, Stickstoff (Schutzgas)

Anwendungsgebiete

I.art.: Nach Allgemeinbehandl. von chron.-entzündl. Gelenkerkrank. persistierende Entzünd. in einem od. wenigen Gelenken, Arthritis bei Pseudogicht/Chondrokalzinose, aktivierte Arthrose, verschiedene akute Formen der Periarthropathia humeroscapularis. Infiltrationsther.: Tendovaginitis (strenge Ind.-stellung), nichtbakterielle Bursitis, Periarthropathien, Insertionstendopathien, Engpass-Syndr. bei entzündl. rheumat. Erkrank., Enthesitiden bei Spondyloarthropathien.

Dosierung

I.art.: Dos. v. Größe d. Gelenks u. Schwere d. Erkrank. abhängig. I. Allg. kl. Gelenke 0,5 ml, mittelgroße Gelenke 1 ml, große Gelenke 1-2 ml. I.art. unter streng asept. Beding. Bei wiederholter Anw. Abstand von 3-4 Wo. einhalten, max. 3-4 Inj./J. Infiltrationsther.: 1 ml im Bereich stärkster Schm. bzw. Sehnenansätze unter streng asept. Beding. infiltrieren. Wiederhol. nach 3-4 Wo. mögl. Weit. Angaben s. FI.

Gegenanzeigen

G 11 Glucocorticoide (intraartikuläre Injektion, Infiltration ohne kausale Zusatzbehandlung)
Infektionen im Anwendungsbereich

Hepat. Porphyrie. I. R. v. i.art. Inj.- u. Infiltrat.-ther.: Infekt. innerhalb od. in unmittelbarer Nähe d. zu behand. Gelenks od. d. Applikat.-bereichs, Psoriasisherd im Applikat.-bereich, Blut.-neig. (spontan od. durch Antikoagulanzien), p.art. Kalzifikat., Instab. d. zu behand. Gelenks, nicht vaskularisierte Knochennekrose, Sehnenruptur, Charcot-Gelenk. B. länger dauernder Ther.: Magen-Darm-Ulzera, schw. Osteoporose, psychiatr. Anamnese, akute Infekt. (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen), HBsAG-pos. chron.-aktive Hepatitis, ca. 8 Wo. vor bis 2 Wo. nach Schutzimpf., system. Mykosen u. Parasitosen, Poliomyelitis, Lymphadenitis nach BCG-Impf., Eng- u. Weitwinkelglaukom. Aufgr. d. Lidocaingehalts: Schw. Stör. d. Herz-Reizleit.-systems, akut dekompens. Herzinsuff., kardiogener od. hypovoläm. Schock.

Anwendungsbeschränkungen

G 10 Glucocorticoide (systemische Anwendung) a, b, d, n, q, v-x
a Diabetiker (evtl. erhöhter Bedarf an Insulin od. oralen Antidiabetika)
b Schwere Herzinsuffizienz (Gefahr einer Verschlechterung)
d Immunsupprimierte Kinder u. Personen ohne bisherige Varizellen- od. Maserninfektion (Viruserkrankungen können besonders schwer verlaufen); bei Kontakt zu erkrankten Personen ggf. vorbeugende Behandlung einleiten
Ggf. zusätzliche gezielte antiinfektiöse Therapie:
n Tuberkulose in der Anamnese (Cave: Reaktivierung!). Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
Ggf. zusätzliche spezifische Therapie:
q Schwer einstellbare Hypertonie
Wegen Gefahr einer Darmperforation nur bei zwingender Indikation u. unter entsprechender Überwachung:
v Schwere Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
w Divertikulitis
x Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)

B. besteh. Infekt. nur unter gleichz. spezif. antiinfektiöser Ther., Kdr. u. Jugendl. Nieren- od. Lebererkrank., Myasthenia gravis (wg. Lidocain-Gehalt).

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Wechselwirkungen

G 10 Glucocorticoide (systemische Anwendung) a, b, f-r
a Östrogene (z. B. Ovulationshemmer) (a) Corticoidwirkung verstärkt
b Inhibitoren von CYP3A4 wie Ketoconazol u. Itraconazol (b) (wie a)
f ACE-Hemmstoffe (f) Erhöhtes Risiko von Blutbildveränderungen
g Herzglykoside (g) Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt
h Cumarinderivate (h) Antikoagulanzienwirkung abgeschwächt
i Saluretika, Laxanzien (i) Kaliumausscheidung verstärkt
j Antidiabetika (j) Blutzuckersenkung vermindert
k Nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika, Salicylate, Indometacin (k) Gefahr von Magen-Darm-Blutungen erhöht
l Nicht depolarisierende Muskelrelaxanzien (l) Länger anhaltende Muskelrelaxation
m Atropin, andere Anticholinergika (m) Zusätzliche Augeninnendrucksteigerungen
n Praziquantel (n) Abfall der Praziquantel-Konzentration im Blut
o Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin (o) Erhöhtes Risiko für das Auftreten von Myopathien, Kardiomyopathien
p Somatropin (p) Wirkung von Somatropin vermindert
q Protirelin (q) TSH-Anstieg reduziert
r Ciclosporin (r) Blutspiegel von Ciclosporin erhöht, erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle

Schwangerschaft

Strenge Ind.-stellungGr 5.

Gr 5 Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

G 10 Glucocorticoide (systemische Anwendung) a
a Dexamethason, Prednison, Prednisolon, Methylprednisolon, Betamethason u. a.: Strenge Indikationsstellung. Glucocorticoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Bei Anwendung in höheren Dosen abstillen.

Nebenwirkungen

G 10 Glucocorticoide (systemische Anwendung) a-o, q-w
Bei einer langandauernden Therapie sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschl. augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt. Bei Beendigung od. ggf. Abbruch der Langzeitgabe ist an folgende Risiken zu denken: Exazerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit, akute NNR-Insuffizienz (insbes. in Stresssituationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), Cortison-Entzugssyndrom. Glucocorticoidsubstitution: Geringes Nebenwirkungsrisiko bei Beachtung der empfohlenen Dosierungen.
Haut a Striae rubrae, Atrophie, Teleangiektasien, erhöhte Kapillarfragilität, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, rosazeaartige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung, Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Arzneimittelexanthem
Muskel und Skelett b Muskelatrophie u. -schwäche
c Osteoporose (dosisabhängig, auch bei kurzzeitiger Anwendung möglich) Hinweis: Osteoporose-Prophylaxe empfohlen, insbes. bei gleichz. bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- u. Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss sowie Mangel an körperlicher Aktivität.
d Aseptische Knochennekrosen (Femur- u. Humeruskopf)
e Sehnenruptur
f Hinweis: Muskel- u. Gelenkschmerzen bei zu rascher Dosisreduktion nach lang andauernder Behandlung
Nervensystem und Psyche g Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- u. Appetitsteigerung, Psychosen, Schlafstörungen
h Pseudotumor cerebri (insbes. bei Kindern), Manifestation einer latenten Epilepsie, Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
Augen i Katarakt, insbes. mit hinterer subcapsulärer Trübung, Glaukom
j Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulkus
k Begünstigung viraler, fungaler u. bakterieller Entzündungen am Auge
Gastrointestinaltrakt l Magen-Darm-Ulzera, gastrointestinale Blutungen
m Pankreatitis
Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium n Adrenale Suppression u. Induktion eines Cushing-Syndroms (typische Symptome Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Plethora)
o Verminderte Glucosetoleranz, Diabetes mellitus, Gewichtszunahme, Hypercholesterinämie, Hypertriglyceridämie
q Störungen der Sexualhormonsekretion (unregelmäßige Menstruation bis zur Amenorrhö, Impotenz)
r Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (Cave: Rhythmusstörungen) Hinweis: Bei hohen Dosen auf eine ausreichende Kaliumzufuhr u. Natriumrestriktion achten u. Serum-Kaliumspiegel überwachen.
Kreislauf s Blutdruckerhöhung, Hypertonie
Gefäße t Erhöhung des Arteriosklerose- u. Thromboserisikos
u Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
Blut v Mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie
Immunsystem w Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen, Exazerbation latenter Infektionen
L 60 Lokalanästhetika (parenterale Anwendung)
Systemische Reaktionen sind durch schnelle Anflutung (versehentliche i.v. Injektion, Injektion in stark durchblutetes Gewebe) od. durch eine Überdosierung möglich.
Nervensystem und Psyche a Schwindel
b Erbrechen
c Benommenheit, Krämpfe
Herz, Kreislauf d Bradykardie, Rhythmusstörungen
e Schock

Verschwommenes Sehen; lokale Reiz. u. Unverträglichk.-reakt. (Hitzegefühl, länger anhalt. Schm.) mögl. Entwickl. einer Hautatrophie/Atrophie des Unterhautgewebes mögl. Allerg. Reakt. bis zum anaphylakt. Schock, Hautreakt. auf Allergietests können unterdrückt werden.

Intoxikation

G 10 Glucocorticoide (systemische Anwendung)
Akute Intoxikationen sind nicht bekannt. Bei chronischer Überdosierung ist mit verstärkten Nebenwirk., insbes. auf Endokrinium, Stoffwechsel u. Elektrolythaushalt, zu rechnen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
3 Amp. à 1 ml Supertendin 5 N2 01690395
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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10 Amp. à 1 ml Supertendin 5 N3 01690403
50 Amp. à 1 ml Supertendin 5 01690426
3 Amp. à 2 ml Supertendin 10 N2 01690461
10 Amp. à 2 ml Supertendin 10 N3 01690478
50 Amp. à 2 ml Supertendin 10 01690484