Ladivella® 1 mg/2 mg Tabletten

Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Tbl. enth.: Estradiolvalerat 1 mg (entspr. 0,76 mg Estradiol), Dienogest 2 mg

Sonstige Bestandteile: Eisen(III)-oxid, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Maisstärke, Povidon (K 25), hochdisperses Siliciumdioxid

Anwendungsgebiete

Hormonsubstitutionsther. z. Behandl. v. Estrogenmangelsymptomen bei postmenopausalen Frauen, deren Menopause länger als 1 J. zurückliegt. Zur Behandl. von Frauen >65 J. liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.

Dosierung

1 Tbl. tgl. ohne Unterbrechung.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

O 6 Östrogene zur hormonellen Substitutionstherapie a-h
a Bestehender od. früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht
b Estrogenabhängiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht (v. a. Endometriumkarzinom)
c Nicht abgeklärte Blutung im Genitalbereich
d Unbehandelte Endometriumhyperplasie
e Frühere idiopathische od. bestehende venöse thromboembolische Erkrankung (v. a. Lungenembolie, tiefe Venenthrombose)
f Bestehende od. erst kurze Zeit zurückliegende arterielle thromboembolische Erkrankung (v. a. Angina pectoris, Myokardinfarkt)
g Akute Lebererkrankung od. zurückliegende Lebererkrankungen, solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben
h Porphyrie

Bekannte thrombophile Erkrankungen (z. B. Protein-C-, Protein-S- od. Antithrombinmangel).

Anwendungsbeschränkungen

O 6 Östrogene zur hormonellen Substitutionstherapie a-c, e-q
Vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer HRT ist eine vollständige Eigen- u. Familienanamnese zu erheben. Während der Behandlung werden regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich in Häufigkeit u. Art nach der individuellen Risikosituation der Frau richten. Eine HRT sollte nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen die Risiken überwiegt.
a Frauen >65 Jahre (begrenzte Erfahrungen)
b Kardiale od. renale Funktionsstörungen
c Antikoagulanzientherapie
Engmaschige Überwachung, wenn folgende Situationen bzw. Erkrankungen vorliegen, früher vorlagen, neu auftreten od. sich verschlechtern:
e Leiomyom (Uterusmyom) od. Endometriose
f Thromboembolien in der Anamnese od. entsprechende Risikofaktoren (entsprechende persönliche od. familiäre Belastung, BMI >30 kg/m2, SLE, längere Immobilisierung, schweres Trauma, größere OP) Hinweis: Zur Verhinderung einer VTE nach einer OP müssen die prophylaktischen Maßnahmen äußerst genau eingehalten werden. Wenn mit einer längeren Immobilisierung zu rechnen ist (v. a. nach einer OP im abdominellen od. orthopädischen Bereich an den unteren Extremitäten), sollte eine HRT 4–6 Wochen vor dem Eingriff unterbrochen u. erst nach vollständiger Mobilisierung wiederaufgenommen werden.
g Risikofaktoren für östrogenabhängige Tumoren, z. B. Auftreten von Mammakarzinom bei Verwandten 1. Grades
h Hypertonie
i Lebererkrankungen (z. B. Leberadenom)
j Diabetes mellitus mit od. ohne Beteiligung der Gefäße
k Cholelithiasis
l Migräne od. (schwere) Kopfschmerzen
m Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
n Endometriumhyperplasie in der Vorgeschichte
o Epilepsie
p Asthma
q Otosklerose
Z 30 Lactose
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Warnhinweis

Gründe f. sofort. Therapieabbruch: Ikterus od. Verschlechter. d. Leberfunkt., signifikante Erhöhung d. Blutdrucks, Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen, Schwangerschaft.

Wechselwirkungen

O 6 Östrogene zur hormonellen Substitutionstherapie a-c
a CYP450-Enzym-Induktoren wie Antikonvulsiva (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Topiramat, Carbamazepin), Antiinfektiva (z. B. Rifampicin, Rifabutin, Nevirapin, Efavirenz) (a) Estrogenmetabolismus verstärkt, Wirkungsverminderung, Veränderung des uterinen Blutungsmusters mögl.
b Ritonavir, Nelfinavir (b) (wie a)
c Johanniskraut (c) (wie a)

Primidon, möglicherw. Felbamat, Griseofulvin, Oxcarbazepin, Topiramat (CYP450-Indukt.). Komb. v. HIV-Proteaseinhibitoren m. NNRTI (einschl. Komb. m. HCV-Inhibitoren): erhöhte od. erniedrigte Plasmakonz. des Estrogens od. v. Dienogest od. v. beiden mögl. CYP3A4-Inhibit. wie Azol-Antimykotika (z. B. Fluconazol, Itraconazol, Ketoconazol, Voriconazol), Verapamil, Macrolide (z. B. Clarithromycin, Erythromycin), Diltiazem, Grapefruitsaft: erhöhte Plasmakonz. des Estrogens od. v. Dienogest od. v. beiden mögl. Beeinfluss. v. Labortests mögl.

Schwangerschaft

O 6 Östrogene zur hormonellen Substitutionstherapie
Für die Anwendung in der Schwangerschaft besteht keine Indikation. Bei Eintritt einer Schwangerschaft sollte das Arzneimittel sofort abgesetzt werden.

Stillzeit

O 6 Östrogene zur hormonellen Substitutionstherapie
Für die Anwendung in der Stillzeit besteht keine Indikation.

Nebenwirkungen

O 6 Östrogene zur hormonellen Substitutionstherapie b-e, g, k-m, o-t, w, y, 3-5
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01%
Haut b Chloasma, Erythema multiforme, Erythema nodosum, vaskuläre Purpura
Nervensystem und Psyche c Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Angstzustände
d Wahrscheinliche Demenz (bei Frauen, die im Alter >65 Jahre mit der HRT beginnen [WHI-Studie]; keine Erkenntnisse bei jüngeren postmenopausalen Frauen)
e Libidoveränderungen
Gastrointestinaltrakt g Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Blähungen, Diarrhö, Völlegefühl, Appetitsteigerung
(o) Pankreatitis (s. o starker Triglyceridanstieg)
Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium k Brustkrebs (unabhängig vom Alter) Hinweis: Ein erhöhtes Risiko zeigt sich nach einigen Anwendungsjahren. Es steigt mit zunehmender Behandlungsdauer an, kehrt jedoch spätestens 5 Jahre nach Beendigung der Therapie auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück. Bei einer kombinierten HRT ist das Risiko höher als bei Monotherapie mit Estrogenen (MWS-Studie). Die WHI-Studie zeigte Brusttumoren, die etwas größer waren u. häufiger lokale Lymphknotenmetastasen bildeten als unter Placebo. Insbes. die Kombination aus Estrogenen u. Gestagenen erhöht die mammographische Dichte, wodurch die radiologische Brustkrebsdiagnostik erschwert werden kann.
l Estrogenabhängige gutartige Neubildungen sowie bösartige Tumoren wie v. a. Endometriumkarzinom Hinweis: Das Risiko für Endometriumhyperplasie u. -karzinom ist bei längerfristiger Estrogenmonotherapie erhöht.
m Ovarialkarzinom-Risiko möglicherweise erhöht
o Starker Triglyceridanstieg mit Pankreatitis mögl. (selten)
Herz, Kreislauf p Hypertonie, Palpitationen
q Schlaganfall, Myokardinfarkt
Gefäße r Venöse Thromboembolie, v. a. Thrombosen der tiefen Bein- bzw. Beckenvenen sowie Lungenembolien (VTE) Hinweis: Im ersten Jahr einer HRT ist das Auftreten einer VTE wahrscheinlicher als später.
Blut s Estrogene erhöhen die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins (TBG), die Konzentration des kortikoidbindenden Globulins (CBG), des geschlechtshormonbindenden Globulins (SHBG) u. anderer Plasmaproteine (Alpha1-Antitrypsin, Coeruloplasmin, Angiotensinogen/Reninsubstrat) können ebenfalls erhöht sein. Die freien od. biologisch aktiven Hormonkonzentrationen bleiben unverändert.
Urogenitaltrakt t Vaginalblutungen Hinweis: Treten später im Verlauf der Therapie Durchbruch- u. Schmierblutungen auf bzw. halten diese nach Therapieende an, muss u. U. eine Biopsie des Endometriums durchgeführt werden, um eine bösartige Entartung des Endometriums auszuschließen.
Orale Darreichungsformen zusätzlich:
Muskel und Skelett w Wadenkrämpfe
Leber, Galle y Erkrankungen der Gallenblase
Gefäße 3. Verschlimmerung od. Entzündung von Krampfadern
4. Nasenbluten
Urogenitaltrakt 5. Vaginale Candidiasis, Dysmenorrhö

Brustschmerzen, Hitzewallungen, Gewichtszunahme, Depression, Anorexia nervosa, Aggression, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Nervosität, Anorgasmie, Parästhesie, Hyperkinese, venöse Thrombose (Beinschmerzen), Obstipation, Mundtrockenheit, Gallenschmerzen, Psoriasis, Akne, Pruritus, verstärktes Schwitzen, trockene Haut, Myalgie, Endometriumerkrankungen, Pruritus genitalis, Müdigkeit, Ödeme/generalisierte Ödeme/Gesichtsödeme.

Intoxikation

Kein akutes Toxizitätsrisiko zu erwarten. Überdosierung kann Übelkeit u. Erbrechen hervorrufen u. bei einigen Frauen kann es zu einer Abbruchblutung kommen. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.

Lagerungshinweise

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Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
28 Tbl. N1 11128275
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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3×28 Tbl. N2 11128306