Omlyclo™ 150 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/-im Fertigpen

Wirkstoff
Darreichungsform
Injektionslösung in einer Fertigspritze/-im Fertigpen
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

Zusammensetzung

Anwendungsgebiete

Allergisches Asthma: Anwendung bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern (6 bis < 12 Jahre). Die Behandlung sollte nur bei Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen von einem IgE-(Immunglobulin E-) vermittelten Asthma ausgegangen werden kann. Erwachsene und Jugendliche (ab 12 Jahren): Als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerem persistierendem allergischem Asthma, die einen positiven Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und sowohl eine reduzierte Lungenfunktion (Forced expiratory volume in 1 second, FEV1 < 80 %) haben als auch unter häufigen Symptomen während des Tages oder nächtlichem Erwachen leiden und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden und einem langwirkenden inhalativen Beta2-Agonisten mehrfach dokumentierte, schwere Asthma-Exazerbationen hatten. Kinder (6 bis < 12 Jahre): Als Zusatztherapie zur verbesserten Asthmakontrolle bei Patienten mit schwerem persistierendem allergischem Asthma, die einen positiven Hauttest oder In-vitro-Reaktivität gegen ein ganzjährig auftretendes Aeroallergen zeigen und unter häufigen Symptomen während des Tages oder nächtlichem Erwachen leiden und trotz täglicher Therapie mit hoch dosierten inhalativen Kortikosteroiden und einem langwirkenden inhalativen Beta2-Agonisten mehrfach dokumentierte, schwere Asthma-Exazerbationen hatten. Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (Chronic rhinosinusitis with nasal polyps, CRSwNP): Als Zusatztherapie zu intranasalen Kortikosteroiden (Intranasal corticosteroids, INCS) zur Behandlung von Erwachsenen (ab 18 Jahren) mit schwerer CRSwNP, bei denen durch eine Therapie mit INCS keine ausreichende Krankheitskontrolle erzielt wird. Chronische spontane Urtikaria (Chronic spontaneous urticaria, csU): Als Zusatztherapie für die Behandlung der chronischen spontanen Urtikaria bei Erwachsenen und Jugendlichen (ab 12 Jahren) mit unzureichendem Ansprechen auf eine Behandlung mit H1-Antihistaminika.

Dosierung

Allergisches Asthma und chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP): Dosierung folgt gleichen Dosierungsprinzipien bei allergischem Asthma und CRSwNP. Bestimmung der geeigneten Dosierung und Häufigkeit der Anwendung anhand des vor Behandlungsbeginn gemessenen IgE-Basiswertes (I.E./ml) und des Körpergewichts (kg). Zur Dosisfestlegung ist es erforderlich, vor der ersten Anwendung den IgE-Wert des Patienten mit einem handelsüblichen Gesamt-Serum-IgE-Test zu bestimmen. Basierend auf diesen Messungen können pro Verabreichung 75 bis 600 mg Omalizumab in Form von 1 bis 4 Injektionen benötigt werden. Patienten mit allergischem Asthma mit IgE-Basiswert < 76 I.E./ml: Nutzen weniger wahrscheinlich. Vor Therapiebeginn sicherstellen, dass erwachsene und jugendliche Patienten mit IgE-Wert < 76 I.E./ml und Kinder (6 bis < 12 Jahre) mit IgE-Wert < 200 I.E./ml eindeutige In-vitro-Reaktivität (Radioallergosorbent test, RAST) gegenüber ganzjährig auftretendem Allergen zeigen. Für Umrechnungsschema und Dosierungstabelle siehe Fachinformation. Liegen IgE-Basiswert oder Körpergewicht in kg außerhalb der Grenzen der Dosierungstabelle, sollte nicht mit Omalizumab behandelt werden. Empfohlene Maximaldosis: 600 mg Omalizumab alle 2 Wochen. Allergisches Asthma: Omlyclo ist angezeigt für die Langzeitbehandlung. Mindestens 12-16 Wochen, bis Behandlung Wirkung zeigt. 16 Wochen nach Therapiebeginn sollte Wirksamkeit der Behandlung überprüft werden, bevor weitere Injektionen verabreicht werden. Entscheidung nach 16 Wochen oder später sollte auf merklicher Verbesserung der gesamten Asthma-Kontrolle basieren. CRSwNP: Nach 4 Wochen Veränderungen im Nasenpolypenscore und im Score für nasale Kongestion beobachtet. Notwendigkeit, Therapie fortzusetzen, sollte auf Grundlage des Schweregrades der Erkrankung des Patienten und des Grades der Symptomkontrolle in regelmäßigen Abständen neu bewertet werden. Allergisches Asthma und CRSwNP: Absetzen der Behandlung führt im Allgemeinen zur Rückkehr erhöhter Werte von freiem IgE und damit verbundenen Symptomen. Der Gesamt-IgE-Spiegel ist während der Behandlung erhöht und bleibt bis zu einem Jahr nach Absetzen der Behandlung erhöht. Deshalb kann eine erneute Messung des IgE-Spiegels während der Behandlung nicht als Richtwert für die Dosisfestsetzung verwendet werden. Dosisfestsetzung nach Unterbrechungen der Behandlung um weniger als ein Jahr muss anhand der Serum-IgE-Spiegel erfolgen, die bei der ursprünglichen Dosisfestsetzung ermittelt wurden. Die Gesamt-Serum-IgE-Spiegel sollten für die Dosisfestsetzung erneut bestimmt werden, wenn die Behandlung für ein Jahr oder länger unterbrochen wurde. Bei erheblichen Veränderungen des Körpergewichts sollte die Dosis angepasst werden. Chronische spontane Urtikaria (csU): Empfohlene Dosis 300 mg als s.c. Injektion alle 4 Wochen. Jede 300-mg-Dosis wird als 2 s.c. Injektionen mit je 150 mg verabreicht. Verordnenden Ärzten wird geraten, die Notwendigkeit der Fortsetzung der Therapie in regelmäßigen Abständen neu zu überprüfen. Eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion: Anwendung mit Vorsicht. Kinder und Jugendliche: Behandlung von allergischem Asthma bei Patienten < 6 Jahren, Behandlung von CRSwNP bei Patienten < 18 Jahren, Behandlung von csU bei Patienten < 12 Jahren: Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen (keine Daten). Art der Anwendung: Nur zur s.c. Anwendung. Omalizumab darf nicht i.v. oder i.m. angewendet werden. Keine der Dosisstärken des Omlyclo-Fertigpens ist für die Anwendung bei Kindern im Alter < 12 Jahren vorgesehen. Die Omlyclo 75 mg Fertigspritze und die Omlyclo 150 mg Fertigspritze können bei Kindern im Alter von 6-11 Jahren mit allergischem Asthma angewendet werden.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Anwendungsbeschränkungen

Omalizumab ist nicht angezeigt für die Behandlung von akuten Asthma-Exazerbationen, akuten Bronchospasmen oder eines Status asthmaticus, des Hyper-Immunglobulin-E-Syndroms oder allergischer bronchopulmonarer Aspergillose oder zur Vorbeugung von anaphylaktischen Reaktionen, einschließlich durch Nahrungsmittelallergien, atopischer Dermatitis oder allergischer Rhinitis ausgelöster Anaphylaxien. Vorsicht bei Verabreichung an Patienten mit Autoimmunkrankheiten, immunkomplexvermittelten Erkrankungen sowie mit vorgeschädigter Niere oder Leber. Tritt eine anaphylaktische oder eine andere schwerwiegende allergische Reaktion auf, muss die Verabreichung von Omalizumab sofort abgebrochen und eine angemessene Therapie eingeleitet werden. Das Absetzen von Omalizumab sollte bei allen schwerwiegenden Fällen folgender Erkrankungen des Immunsystems in Erwägung gezogen werden: Allergische Reaktionen Typ I, Serumkrankheit, Churg-Strauss-Syndrom und hypereosinophiles Syndrom. Bei Patienten mit hohem Risiko für eine Wurminfektion kann Vorsicht geboten sein, insbesondere bei Reisen in Gebiete mit endemischen Wurminfektionen. Sprechen Patienten nicht auf die empfohlene Anti-Wurmbehandlung an, sollte ein Absetzen der Behandlung erwogen werden. Patienten mit einer Polysorbat-Allergie sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Warnhinweis

Nach Beginn der Therapie von allergischem Asthma oder CRSwNP mit Omalizumab wird ein plötzliches Absetzen von systemischen oder inhalativen Kortikosteroiden nicht empfohlen. Eine Reduktion der Kortikosteroide sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und muss gegebenenfalls stufenweise durchgeführt werden. Arzneimittel enthält 0,40 mg Polysorbat 20 (E 432) pro Fertigspritze oder Fertigpen, entsprechend 0,40 mg/ml. Polysorbate können allergische Reaktionen hervorrufen. Ausführliche Informationen zu Erkrankungen des Immunsystems (Allergische Reaktionen Typ I, Serumkrankheit, Churg-Strauss-Syndrom und hypereosinophiles Syndrom) und parasitären (Wurm-)Infektionen siehe Fachinformation.

Hinweis

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

Wechselwirkungen

Omalizumab kann indirekt die Wirksamkeit von Arzneimitteln zur Behandlung von Wurm- oder anderen parasitären Infektionen verringern. Cytochrom-P450-Enzyme, Austausch-Pumpen und proteinbindende Mechanismen sind nicht an der Clearance von Omalizumab beteiligt; deshalb besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für Arzneimittel-Wechselwirkungen. Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen von Arzneimitteln oder Impfstoffen mit Omalizumab durchgeführt. Aus pharmakologischer Sicht besteht kein Grund, Wechselwirkungen von üblicherweise zur Behandlung von Asthma, CRSwNP oder csU verschriebenen Arzneimitteln mit Omalizumab zu erwarten. Kinder und Jugendliche: Klinische Studien zur csU schlossen einige Patienten im Alter von 12-17 Jahren ein, die Omalizumab gemeinsam mit Antihistaminika (Anti-H1, Anti-H2) und LTRAs erhalten haben. Es wurden keine Studien mit Kindern unter 12 Jahren durchgeführt.

Schwangerschaft

Bei klinischer Notwendigkeit kann die Anwendung von Omalizumab während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden. Omalizumab durchdringt die Plazentaschranke. Allerdings ergaben tierexperimentelle Studien keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen bezogen auf die Reproduktionstoxizität

Stillzeit

Bei klinischer Notwendigkeit kann die Anwendung während der Stillzeit in Betracht gezogen werden. Immunglobuline G (IgGs) sind in der Muttermilch vorhanden und daher ist davon auszugehen, dass Omalizumab in die Muttermilch übergeht. Oral verabreichte Immunglobulin-G-Proteine unterliegen im Darm einer Proteolyse und haben eine geringe Bioverfügbarkeit. Es sind keine Auswirkungen auf die gestillten Neugeborenen/Säuglinge zu erwarten.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Fieber**. Häufig: Sinusitis, Infektionen der oberen Atemwege; Kopfschmerzen*; Schmerzen im Oberbauch**/***; Arthralgie****; Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schwellung, Erythem, Schmerzen, Pruritus. Gelegentlich: Pharyngitis; Synkope, Parästhesie, Somnolenz, Schwindelgefühl***; Orthostasesyndrom, Flush; allergischer Bronchospasmus, Husten; klinische Zeichen und Symptome der Dyspepsie, Diarrhö, Übelkeit; Lichtempfindlichkeit, Urtikaria, Ausschlag, Pruritus; grippeähnliche Erkrankung, Anschwellen der Arme, Gewichtszunahme, Ermüdung/Fatigue. Selten: Parasitäre Infektion; anaphylaktische Reaktion, andere schwerwiegende allergische Zustände, Bildung von Anti-Omalizumab-Antikörpern; Larynxödem; Angioödem; systemischer Lupus erythematodes (SLE). Nicht bekannt: Idiopathische Thrombozytopenie, einschließlich schwerer Fälle; Serumkrankheit, eventuell mit Fieber und Lymphadenopathie; allergische granulomatöse Vaskulitis (Churg-Strauss-Syndrom); Haarausfall; Muskelschmerzen, Gelenkschwellung. [*Sehr häufig bei Kindern im Alter von 6 bis < 12 Jahren. **Bei Kindern im Alter von 6 bis < 12 Jahren. ***Häufig in Studien zu Nasenpolypen. ****Häufigkeit nicht bekannt in Studien zu allergischem Asthma].

Intoxikation

Die maximal tolerierte Dosis von Omlyclo wurde nicht ermittelt. I.v. Einzeldosen bis zu 4 000 mg wurden Patienten verabreicht ohne Anzeichen dosislimitierender Toxizität. Die höchste an Patienten kumulativ verabreichte Dosis betrug 44 000 mg über einen Zeitraum von 20 Wochen und führte zu keinen ungünstigen Akuteffekten. Wird eine Überdosierung vermutet, sollte der Patient hinsichtlich abnormer Anzeichen oder Symptome überwacht werden. Medizinische Behandlung sollte erfolgen und entsprechend eingeleitet werden.

Lagerungshinweise

Im Kühlschrank lagern (2-8 °C). Nicht einfrieren. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
6 (6×1) Fertigspr. (150 mg/1 ml) 19203272
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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1 Fertigpen (150 mg/1 ml) N1 19203295
6 (6×1) Fertigpens (150 mg/1 ml) 19203332
10 (10×1) Fertigpens (150 mg/1 ml) N3 19203349