(s. auch Musterfachinformation des BfArM, 15. 11. 2002 – Cefazolin)
Gegenanzeige
a | Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine (eine gelegentlich auftretende Parallelallergie mit anderen Betalactam-Antibiotika, Penicillinen u. a. ist zu beachten) | |
b | Frühgeborene u. Säuglinge im ersten Lebensmonat |
Anwendungsbeschränkungen
a | Pat. mit ausgeprägter Allergie od. Asthma in der Anamnese | |
b | Stark eingeschränkte Nierenfunktion (glomeruläre Filtrationsrate <55 ml/min, Dos. entsprechend anpassen) | |
c | Pat. mit Risikofaktoren, die zu einem Vitamin-K-Mangel führen od. andere Blutgerinnungsmechanismen beeinflussen (angeboren: z. B. bei Bluterkrankheit; erworben: z. B. bei parenteraler Ernährung, Mangelernährung, gestörter Leber- u. Nierenfunktion od. Thrombozytopenie; medikamentös bedingt: z. B. durch Heparin od. orale Antikoagulanzien), Pat. mit Erkrankungen, die Blutungen auslösen od. verstärken können (z. B. Magen- u. Darmgeschwüre) | |
d | i.m. Anwendung zusätzlich: Beimischung eines Lokalanästhetikums bei Kindern im 1. Lebensjahr |
Schwangerschaft
Strenge Indikationsstellung. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Cefazolin ist plazentagängig. |
Stillzeit
Kontraindiziert. Cefazolin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling kann es zu Diarrhöen u. Sprosspilzbesiedlung kommen. |
Nebenwirkungen
Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten (inkl. Einzelfälle): <0,01% | ||
Haut | (k) | Exantheme, Urtikaria, Pruritus (s. k Immunsystem) |
(l) | Angioneurotisches Ödem (s. l Immunsystem) | |
Nervensystem und Psyche | a | Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Parästhesien, zentralnervöse Erregungszustände, Myoklonien, Krämpfe (bes. bei Überdosierung od. nicht angepasster Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion) |
Gastrointestinaltrakt | b | Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitmangel, Meteorismus, Diarrhö (häufig) |
c |
Pseudomembranöse Kolitis |
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Leber, Galle | d | Leichte, vorübergehende Erhöhung der AST, ALT u. der AP (reversibel) (gelegentlich) |
e | Reversible Hepatitis u. cholestatische Gelbsucht (sehr selten) | |
Gefäße | f | i.v. Anwendung zusätzlich: Phlebitis, Thrombophlebitis |
Blut | g | Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie od. Eosinophilie [reversibel]) (gelegentlich) |
h | Agranulozytose, hämolytische Anämie | |
i | Plasmatische Blutgerinnungsstörungen u. in deren Folge Blutungen | |
Urogenitaltrakt | j | Interstitielle Nephritis u. andere Nierenerkrankungen (selten) |
Immunsystem | k | Allergische Hautreaktionen (z. B. Exantheme, Urtikaria, Pruritus) (häufig) |
l | Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen wie angioneurotisches Ödem u. Arzneimittelfieber (gelegentlich) | |
m | Lebensbedrohlicher anaphylaktischer Schock (sehr selten) | |
Sonstiges | n | i.m. Anwendung zusätzlich: Leichte Schmerzen (häufig); Indurationen an der Injektionsstelle (gelegentlich) |
o | Superinfektion od. Kolonisation mit resistenten Bakterien od. Sprosspilzen (Mundsoor, Moniliasis vaginalis) nach langfristiger u. wiederholter Anwendung mögl. |
Wechselwirkungen
a | Probenecid | (a) Ausscheidung von Cefazolin durch die Niere gehemmt, dadurch höhere u. länger anhaltende Cefazolin-Blutspiegel |
b | Antikoagulanzien | (b) Plasmatische Blutgerinnungsstörungen (Gerinnungsparameter regelmäßig überwachen) |
c | Aminoglykoside, schnell wirkende Diuretika | (c) Nephrotoxische Wirkung genannter Wirkstoffe evtl. verstärkt (Nierenfunktion kontrollieren) |
d |
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e | Inkompatibilitäten: Zur Vermeidung chemischer Reaktionen Cefazolin-Lösung nicht mischen mit Amikacindisulfat, Amobarbital-Natrium, Bleomycinsulfat, Calciumgluceptat, Calciumgluconat, Cimetidinhydrochlorid, Colistimethat-Natrium, Erythromycingluceptat, Kanamycinsulfat, Oxytetracyclinhydrochlorid, Pentobarbital-Natrium, Polymyxin-B-sulfat u. Tetracyclinhydrochlorid. |
Intoxikationen
Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Parästhesien, zentralnervöse Erregungszustände, Myoklonien u. Krämpfe. | ||
Therapie | ||
Bei einer Vergiftung sind eliminationsbeschleunigende Maßnahmen angezeigt. Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Cefazolin ist hämodialysierbar. |
Präparate (1)