Insuline (I 20)

(s. auch Monographie BAnz. 185, 1. 10. 1988)

Anwendungsbeschränkungen

Bei Überempfindlichkeit gegen eine Insulinart (z. B. Rind) mögliche Kreuzreaktionen mit anderen Insulinen beachten.

Nebenwirkungen

Durch Hypoglykämie besonders gefährdet sind zerebral bereits geschädigte Pat. sowie Diabetiker mit ausgeprägter koronarer Herzkrankheit.
Haut a Lipohypertrophie (am Injektionsort)
b Lipoatrophie
(f) Juckreiz, Exantheme (s. f allergische Reaktionen)
Augen c Transitorische Akkommodationsstörungen (z. B. Hypermetropie)
Stoffwechsel d Transitorische Ödeme
e Hypoglykämie
Immunsystem f Allergische Reaktionen (sehr selten) (z. B. Hautreaktionen, in Einzelfällen Anaphylaxie)

Wechselwirkungen

a Acetylsalicylsäure (a) Blutzuckersenkende Wirkung verstärkt
b Clofibrat u. -Derivate (b) (wie a)
c Fenfluramin (c) (wie a)
d Betarezeptorenblocker (d) Hypoglykämie verstärkt u. verlängert (Symptome maskiert!)
e Glucocorticoide (e) Blutzuckersenkende Wirkung vermindert
f Orale Kontrazeptiva (f) (wie e)
g Diuretika (insbes. in hoher Dos.) (g) (wie e)
h Nicotinsäure u. -Derivate (h) (wie e)
i Phenothiazine (i) (wie e)
j Isonicotinsäurehydrazid (j) (wie e)

Intoxikationen

Meist langsam eintretende Hypoglykämie mit Psychose, Koma u. Krämpfen. Oft lange anhaltendes apoplektiformes Krankheitsbild, das unbehandelt in zerebralen Dauerschaden übergehen kann. Lungenödem bei kardialer Dekompensation. Exitus durch zentrale Lähmung.
Therapie
Sofortige i.v. Injektion von 20–40 g Glucose. Dann erst Giftentfernung. Klinische Behandlung mit Blutzuckerkontrolle u. i.v. Glucosezufuhr über mehrere Tage, da sich die Hypoglykämie wiederholen kann. Glucocorticosteroide i.v., ggf. auch 1–2 mg Glucagon.