Iodverbindungen (J 10)

(s. auch Monographie BAnz. 236, 16. 12. 1989)

Gegenanzeige

a Manifeste Hyperthyreose
b Latente Hyperthyreose (>150 μg/Tag)
c Fokale u. diffuse Autonomien in der Schilddrüse (>300 μg/Tag)
d Autonome Adenome (>300 μg/Tag)
e Iodüberempfindlichkeit (>1 mg/Tag)
f Dermatitis herpetiformis Duhring (1 mg/Tag)

Schwangerschaft

Kontraindiziert (über die Substitution hinausgehende Anwendung >ca. 1 mg). Hypothyreose des Säuglings.

Stillzeit

Kontraindiziert (über die Substitution hinausgehende Anwendung). Substanz geht in die Milch über. In Abhängigkeit von Dosis, Art der Anwendung u. Dauer der Medikation kann eine Hypothyreose des Säuglings eintreten.

Nebenwirkungen

Endokrinium a Hyperthyreose (>1 mg/Tag), in Einzelfällen bei Dos. zwischen 300 u. 1000 μg/Tag
b Struma (Einzelfälle bei Dos. >10 mg/Tag)
c Hypothyreose (Einzelfälle bei Dos. >10 mg/Tag)
Immunsystem d Überempfindlichkeitsreaktionen (sehr selten) (z. B. Iodschnupfen, Iododerma bulbosum od. tuberosum, Dermatitis exfoliativa, angioneurotisches Ödem, Fieber, Akne, Speicheldrüsenschwellungen)

Wechselwirkungen

a Lithium (a) Struma u. Hypothyreose fördernde Wirkung hoher Ioddosen verstärkt
b Kaliumsparende Diuretika (b) Hyperkaliämie (hohe Dosen Kaliumiodid)

Intoxikationen

Braunfärbung der Mundschleimhaut, Rhinitis, Bronchitis, Gastroenteritis, u. U. Schleimhautverätzungen mit Blutungen. Glottisödem. Nierenblutung. Anurie, tödlicher Vasomotorenkollaps.
Therapie
Giftentfernung: Magenspülung mit Stärkemehl (bis die blaue Farbe des Waschmittels verschwindet) u. 1%iger Natriumthiosulfat-Lösung. Kreislaufhilfe. Nierenschutz u. Anuriebehandlung. Analgetika der Opiumreihe. Ferner Thiamazol, 3-mal tgl. 1 Ampulle i.v. Therapie des allergischen Schocks.
Besondere Möglichkeiten
Diuresetherapie.