Jodthyrox®

Darreichungsform
Tabletten
Rote Liste Eintrag

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

rezeptpflichtig

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Tbl. enth.: Levothyroxin-Natrium 100 μg, Kaliumiodid 130,8 μg (entspr. 100 μg Iod)

Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Gelatine, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat

Anwendungsgebiete

Iodmangelstruma und Ergänzung des Iodbedarfs, insbesondere bei euthyreoter Struma des Jugendlichen, euthyreote Struma diffusa des Erwachsenen und in der Schwangerschaft. Rezidivprophylaxe nach Operation einer Iodmangelstruma.

Dosierung

Initial tgl. ½ Tbl. Nach 2-4 Wo. Dosis in Abhängigkeit von Alter und KG bzw. vom Bedarf des Patienten auf Erhaltungsdosis erhöhen. Erhaltungsdosis: Erwachsene und Jugendliche täglich 1 Tbl. Während Gravidität täglich 1-1½ Tbl. Einnahme möglichst mit etwas Flüssigkeit ½ Std. vor dem Frühstück.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

S 9 Schilddrüsenhormone
Hyperthyreose (Ausnahme bei Levothyroxin: Zusatzmedikation bei Behandlung einer Hyperthyreose mit thyreostatisch wirksamen Medikamenten)

Autonomes Schilddrüsenadenom, fokale und diffuse Autonomien der Schilddrüse. Unbehandelte Nebennierenrinden-Insuffizienz. Therapie nicht beginnen bei akutem Myokardinfarkt, akuter Myokarditis, akuter Pankarditis.

Anwendungsbeschränkungen

S 9 Schilddrüsenhormone
Vorsichtig dosieren bei älteren Pat., koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz u. tachykarden Herzrhythmusstörungen.

Vor Therapiebeginn ausschließen bzw. behandeln: Koronare Insuffizienz, Angina pectoris, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Hypophysen- bzw. NNR-Insuffizienz. Bei Therapieeinleitung bei Patienten mit Risiko für psychotische Störungen mit niedriger Dosis beginnen, langsam steigern. Patienten überwachen, bei psychotischen Störungen evtl. Dosis anpassen. Bei Koronarinsuffizienz, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen häufigere Kontrollen. Bei sekundärer Hypothyreose Abklärung von gleichzeitig vorliegender NNR-Insuffizienz, ggf. Substitution (Hydrocortison). SD-Autonomien durch gezielte Diagnostik vor Therapie ausschließen. Die hämodynamischen Parameter sind zu überwachen, wenn eine Behandlung mit Levothyroxin bei Frühgeborenen mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht begonnen wird, da es aufgrund der nicht ausgereiften Nebennierenfunktion zu einem Kreislaufkollaps kommen kann. Kontrolle der Blutspiegel bei hypothyreoten, postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko. Bei gleichzeitiger Einnahme von Orlistat kann Schilddrüsenunterfunktion und/oder verminderte Kontrolle der Unterfunktion auftreten. Serumhormonspiegel überwachen; möglicherweise zeitversetzte Einnahme und Dosisanpassung erforderlich. Sättigung der Schilddrüse mit Iod kann optimale Aufnahme von Radioiod zur Diagnostik und Therapie verhindern. Patienten mit Dermatitis herpetiformis Duhring.

Warnhinweis

Nicht zur Gewichtsreduktion anwenden. Hohe Dosen von Levothyroxin sollten nicht mit Sympathomimetika kombiniert werden. Bei Präparatewechsel Risiko eines Ungleichgewichts der Schilddrüsenstoffwechsellage, engmaschige Kontrolle (klinische und labordiagnostische Untersuchungen) während der Umstellungsphase empfohlen, ggf. Dosisanpassung. Interferenzen mit Laboruntersuchungen: Biotin kann Immunassays zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, die auf einer Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung basieren, beeinflussen und damit zu fälschlicherweise verringerten oder fälschlicherweise erhöhten Testergebnissen führen. Weitere Informationen, siehe Fachinformation.

Hinweis

Z 35 Natriumverbindungen
Parenterale und orale Anwendung <1 mmol/Dosis: Enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Wechselwirkungen

S 9 Schilddrüsenhormone
a Phenytoin (a) Erhöhte Plasmaspiegel des Schilddrüsenhormons
b Salicylate (b) (wie a)
c Furosemid (hohe Dos.) (c) (wie a)
d Clofibrat (d) (wie a)
e Orale Antikoagulanzien (e) Verlängerung der Prothrombinzeit
f Antidiabetika (f) Blutzuckersenkung verstärkt od. vermindert

Thyreostatika: Hemmung der Überführung von Iod in organanische Bindung in der Schilddrüse, dadurch goiterogene Wirkung. Kompetitive Hemmung der thyreoidalen Iodaufnahme durch Substanzen mit gleichem Trapping-Mechanismus (z.B. Perchlorat, Thiocyanat bei Konzentration >5 mg/dl). TSH: Iodaufnahme und Iodumsatz in Schilddrüse stimuliert. Gleichzeitige Gabe von hohen Joddosen und Lithiumsalzen können Struma und Hypothyreose begünstigen. Protease-Inhibitoren: Beeinflussung der Wirksamkeit von Levothyroxin. Protonenpumpeninhibitoren (PPI): gleichzeitige Anwendung mit PPI kann zur Abnahme der Absorption der Schilddrüsenhormone führen, da die PPI einen Anstieg des pH-Werts im Magen verursachen. Während der gleichzeitigen Behandlung werden eine regelmäßige Überwachung der Schilddrüsenfunktion und eine klinische Überwachung empfohlen. Es kann notwendig sein, die Dosis der Schilddrüsenhormone zu erhöhen. Vorsicht ist auch geboten, wenn die Behandlung mit PPI beendet wird. Orlistat: Schilddrüsenunterfunktion und/oder verminderte Kontrolle der Unterfunktion. Möglicherweise zeitversetzte Einnahme erforderlich Sevelamer, Tyrosinkinase-Inhibitoren: Wirksamkeit von Levothyroxin vermindert, Schilddrüsenfunktion überwachen. Colestyramin, Colestipol: Levothyroxin-Resorption gehemmt. Daher Einnahme von Jodthyrox 4-5 Std. vor Einnahme von Colestyramin bzw. Colestipol. Aluminium-, Eisen- und Calciumsalze: Wirkungsabschwächung von Levothyroxin. Daher Einnahme von Jodthyrox mind. 2 Std. vor diesen Arzneimitteln. Dicumarol: Erhöhte Plasmaspiegel des Schilddrüsenhormons. Propylthiouracil, Glucocorticoide, β-Sympatholytika, Amiodaron, Iod-haltige Kontrastmittel: Diese Substanzen inhibieren die periphere Konversion von T4 in T3. Amiodaron: bedingt durch hohen Iodgehalt, Auslösung von Hypo- oder Hyperthyreose möglich. Sertralin, Chloroquin/Proguanil: Levothyroxin-Wirkung herabgesetzt, Anstieg von TSH. Arzneimittel mit Enzym-induzierender Wirkung (z. B. Barbiturat oder Carbamazepin oder Arzneimittel, die Johanniskraut [Hypericum perforatum L.] enthalten): Steigerung der hepatischen Clearance von Levothyroxin, was zu reduzierten Serumkonzentrationen des Schilddrüsenhormons führen kann. Deswegen kann bei Patienten, die eine Schilddrüsenersatztherapie erhalten, eine Erhöhung der Dosis des Schilddrüsenhormons erforderlich sein, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig angewendet werden. Östrogene: Anstieg des Levothyroxin-Bedarfs möglich. Sojaprodukte: Vermindung der intestinalen Aufnahme von Jodthyrox. Interferenzen mit Laboruntersuchungen: Biotin kann Immunassays zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion, die auf einer Biotin-Streptavidin-Wechselwirkung basieren, beeinflussen und damit zu fälschlicherweise verringerten oder fälschlicherweise erhöhten Testergebnissen führen. Weitere Informationen siehe Abs. 4.4 der Fachinformation.

Schwangerschaft

J 10 Iodverbindungen
Kontraindiziert (über die Substitution hinausgehende Anwendung >ca. 1 mg). Hypothyreose des Säuglings.
S 9 Schilddrüsenhormone
Kontraindiziert ist die Anwendung von Schilddrüsenhormonen als Begleittherapie bei Behandlung einer Hyperthyreose durch Thyreostatika. Da Thyreostatika im Gegensatz zu Levothyroxin die Plazentaschranke in wirksamen Dosen passieren können, führt die Begleittherapie zu einer notwendigerweise höheren Thyreostatikadosierung. Dies könnte eine Hypothyreose beim Feten hervorrufen.

Bestimmung der TSH-Werte, ggf. Dosisanpassung. Postpartale Dosisanpassung.

Stillzeit

Iodgehalt von gleichzeitig verabreichten Nahrungsmitteln beachten. Zusätzliche Iodgabe bei gestilltem Säugling nicht erforderlich.

Nebenwirkungen

S 9 Schilddrüsenhormone
Bei Überdosierung (insbes. bei zu schneller Steigerung zu Beginn der Behandlung): Hyperthyreotische Erscheinungen (z. B. Fingertremor, Tachykardie, Hyperhidrosis, Diarrhö, Gewichtsabnahme, innere Unruhe)

Im Falle einer Überempfindlichkeit allergische Reaktion der Haut (Ausschlag, Urtikaria) und des Respirationstraktes möglich. Fälle von Angioödemen wurden berichtet. Bei Vorliegen großer autonomer Areale in Schilddrüse kann Hyperthyreose bei tgl. Iodgaben >150 μg manifest werden. Entwicklung von TPO-Antikörpern bei Patienten mit Disposition für Autoimmunerkrankungen möglich.

Intoxikation

S 9 Schilddrüsenhormone
Tachykardie, Heißhunger, Herzpalpitation, vermehrte Transpiration, Hitzegefühl, Wärmeintoleranz, Unruhe, Fingertremor, lebhaft gesteigerte Reflexe, Diarrhöen, Fieber, Blutdruckabfall, pektanginöse Beschwerden. Eine thyreotoxische Krise ist bei Überdosierung von Schilddrüsenhormonpräparaten bisher nicht beschrieben worden, u. es ist zweifelhaft, ob sie überhaupt auftreten kann.
Therapie
Sedierende Mittel, v. a. Reserpin, Schlafmittel, Betarezeptorenblocker, Corticoide, ggf. Digitalis. Bei thyreotoxischer Krise: u. U. künstliche Hibernation, Peritonealdialyse, Hämoperfusion über Kohle od. Austauscherharze.

Angstzustände, Hyperkinese, Psychose, Krampfanfälle, plötzlicher Herztod, Haut- und Schleimhautreizung.

Lagerungshinweise

Nicht über 25°C lagern, vor Licht schützen.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
50 Tbl. N2 03021327
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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100 Tbl. N3 03021333