Vitamin B₁ (Thiamin und Derivate) (V 16)

(s. auch Fachinformationen bis Juni 2011)

Schwangerschaft

Strenge Indikationsstellung In der Schwangerschaft beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin B₁ 1,5–1,7 mg. Bisher sind keine Risiken bei der Anwendung von Vitamin B₁ in den empfohlenen Dosierungen bekannt geworden. Systematische Untersuchungen zur Anwendung von Vitamin B₁ in Dosierungen oberhalb des angegebenen Tagesbedarfs liegen nicht vor.

Stillzeit

Strenge Indikationsstellung In der Stillzeit beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin B₁ 1,5–1,7 mg. Bisher sind keine Risiken bei der Anwendung von Vitamin B₁ in den empfohlenen Dosierungen bekannt geworden. Systematische Untersuchungen zur Anwendung von Vitamin B₁ in Dosierungen oberhalb des angegebenen Tagesbedarfs liegen nicht vor. Vitamin B₁ geht in die Muttermilch über.

Nebenwirkungen

Häufigkeitsangaben: sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1% bis <10%, gelegentlich: ≥0,1% bis <1%, selten: ≥0,01% bis <0,1%, sehr selten: <0,01%, Häufigkeit nicht bekannt
Haut a Parenterale Anwendung: Exantheme (sehr selten)
(c) Hautreaktionen mit Juckreiz u. Urtikaria (s. c Überempfindlichkeitsreaktionen)
Herz, Kreislauf (c) Tachykardien (s. c Überempfindlichkeitsreaktionen)
Atemwege b Parenterale Anwendung: Atemnot (sehr selten)
Immunsystem c Überempfindlichkeitsreaktionen (Schweißausbrüche, Tachykardien, Hautreaktionen mit Juckreiz u. Urtikaria) (sehr selten)
Sonstiges d Parenterale Anwendung: Schockzustände (sehr selten)

Wechselwirkungen

a Sulfite (z. B. sulfithaltige Getränke wie Wein) (a) Abbau des Thiamins
b 5-Fluorouracil (b) Inaktivierung des Thiamins
c Furosemid (Langzeitbehandlung) (c) Thiamindefizit (vermehrte renale Ausscheidung)
d Antazida, Alkohol, schwarzer Tee (d) Resorption von Thiamin vermindert
e Andere Vitamine, insbes. Cyanocobalamin (e) Inaktivierung durch Anwesenheit von Vitamin B₁-Abbauprodukten

Intoxikationen

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind beim Menschen keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Bei wiederholter parenteraler Gabe kann es zu anaphylaktoiden Reaktionen mit Kreislaufkollaps kommen. Sehr hohe intravenöse Dosen (>10 g) haben eine ganglienblockierende Wirkung u. unterdrücken Curare-ähnlich die neurale Reizübertragung.
Therapie
Allgemein übliche intensivmedizinische Sofortmaßnahmen, entsprechend der Symptomatik, sind einzuleiten.
Präparate (7)