Medikinet® 5 mg/-10 mg/-20 mg

Wirkstoff
Darreichungsform
Tabletten

Basisinformationen

ATC

Abgabebestimmungen

Betäubungsmittel

Produkttyp

Arzneimittel

Produkteigenschaft

Chemisch

Zusammensetzung

1 Tbl. enth.: Methylphenidat-HCl 5 mg/10 mg/20 mg

Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, vorverkleisterte Stärke (Mais), Calciumhydrogenphosphat 2H2O, Lactose 1H2O, Magnesiumstearat

Anwendungsgebiete

Tbl.: Medikinet ist i. R. einer therapeut. Gesamtstrategie zur Behandl. von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Stör. (ADHS) bei Kdrn. > 6 J. indiz., wenn sich and. therapeut. Maßn. allein als unzureich. erwiesen haben. Die Behandl. muss unter Aufsicht eines Spezialisten für Verhaltensstör. bei Kdrn. durchgeführt werden. Hartkps.: Medikinet retard ist i. R. einer therapeut. Gesamtstrategie zur Behandl. von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Stör. (ADHS) bei Kdrn. > 6 J. u. Erw. indiz., wenn sich and. therapeut. Maßn. allein als unzureich. erwiesen haben. Der Behandlungsbeginn u. die weitere Behandl. müssen unter der Aufsicht eines auf die Behandl. von ADHS spezialisierten Arztes (z.B. Pädiater, Kdr.-/Jugendpsychiater od. Psychiater) erfolgen. Tbl. + Hartkps.: Die Diagnose sollte anhand der aktuell gültigen DSM Kriterien od. der Richtlinien in ICD-10 gestellt werden u. auf einer vollständ. Anamnese u. Untersuch. des Pat. basieren. Die Diagnose darf sich nicht allein auf das Vorhandensein eines od. mehr. Sympt. stützen.

Dosierung

Kdr.: Tbl.: Initial: 1- bis 2-mal 5 mg. Wöchentl. Steig. um 5-10 mg d. TD (Tageshöchstdos. 60 mg). TD auf mehrere Einzelgaben verteilen, Tbl. mit etw. Flüssigk. einnehmen. Hartkps.: Die Behandl. sollte mit einer sofortfreisetz. Darreichungsform von Methylphenidat begonnen werden. Nach erfolgter Einstell. kann mit Medikinet retard in gleicher Dos. (mg Methylphenidat) weiterbehand. werden. Max. TD 60 mg. Um eine optimale Wirksamk. zu erreichen, muss die Einn. der Gesamtdos. nach dem Frühstück erfolgen. Erw.: Fortführ. einer Ther.: Fortführ. der Behandl. in gleicher Tagesdos. (mg/Tag). Regelmäßige Überprüf. der Dosis erforderl. Neueinstellung: Initial: 10 mg tgl. Wöchentl. Steiger. um 10 mg d. TD mögl. Verteilung der TD auf zwei Einnahmen morgens u. mittags mit od. nach einer Mahlz. Max. TD 80 mg, die TD darf 1 mg/kg KG nicht überschreiten. Die Kapseln können als Ganzes mit Flüssigkeit eingenommen werden. Alternativ kann die Kapsel geöffnet, der Kapselinhalt auf eine kleine Menge (Esslöffel) Apfelmus od. Joghurt gestreut u. dann unverzüglich eingenommen werden. Weit. Einzelh. s. FI.

Weitere Angaben zur Dosierung siehe Fachinformation

Gegenanzeigen

S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat) a-c, e, g-k, m-o, q
a Mittelschwere bis schwere Hypertonie
b Hyperthyreose
c Engwinkelglaukom
e Magersucht
g Tachykardie, Arrhythmien
h Arterielle Verschlusskrankheit
i Schwere Angina pectoris
j Endogene Depression
k Agitierte Psychosen
m Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises
n Zustand nach Schlaganfall
o Während od. bis zu 14 Tagen nach Einnahme von MAO-Hemmstoffen
q Phäochromozytom

Suizidneig., schwere affekt. Stör., Manie, Borderline-Persönlichkeitsstör., schwere u. episod. (Typ I) bipolare affekt. Stör., zerebrovask. Erkrank. -retard zusätzl.: bek. ausgeprägte Anazidität des Magens mit einem pH-Wert >5,5, H2-Rezeptorenblocker-, Protonenpumpen-Inhibitoren- od. Antazida-Ther. Ältere Pat. > 60 J. (Wirksamk. u. Sicherh. nicht untersucht).

Anwendungsbeschränkungen

S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat) c
c Kinder <6 Jahren (keine ausreichenden klinischen Daten)
Z 25 Kohlenhydrate (Fructose, Galactose, Glucose, Honig, Invertzucker, Sucrose (Saccharose)) e (Hartkps.)
e Sucrose (Saccharose): Orale Anwendung: Hereditäre Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption, Sucrase-Isomaltase-Mangel
Z 30 Lactose (Tbl.)
Orale Anwendung: Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Hinweis

Reaktionsvermögen! (V) B. Langzeitbehandl. Kontr. des Diff. BB, Überwach. b. Absetzen. Wenn eine OP geplant ist, sollte Methylphenidat nicht am Tag der OP angew. werden. Weit. Hinw. s. FI.

(V) Standard-Hinweis: Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wechselwirkungen

S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat) a, c-e, g
a Guanethidin (a) Guanethidin-Wirkung herabgesetzt, initiale sympathomimetische Aktivität von Guanethidin verstärkt
c MAO-Hemmstoffe (c) Adrenerge Krise möglich
d Antikoagulanzien des Cumarintyps (d) Metabolismus der angegebenen Substanz beeinträchtigt, daher u. U. Dosisreduktion dieses Arzneimittels erforderlich
e Antikonvulsiva (wie z. B. Phenobarbital, Diphenylhydantoin, Primidon) (e) (wie d)
g Trizyklische Antidepressiva (insbes. Imipramin u. Desipramin) (g) (wie d)
S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat) i (Hartkps.)
i Antacida (i) Resorption von Methylphenidat verschlechtert

H2-Rezeptorenblocker, Protonenpumpen-Inhibitoren: Raschere Freisetzung der gesamten Wirkstoffmenge mögl. AM, die d. Blutdruck erhöhen: WW mögl. Alkohol: ZNS-NW verstärkt.

Schwangerschaft

S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat)
Kontraindiziert. Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen liegen nicht vor.

Stillzeit

S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat)
Kontraindiziert. Zum Übergang in die Muttermilch liegen keine Daten vor.

Nebenwirkungen

Sehr häufig: Verminderter Appetit; Schlaflosigkeit, Nervosität; Kopfschmerzen; Übelkeit, Mundtrockenheit. Häufig: Nasopharyngitis; Anorexie, mäßige Verminderung der Gewichts- und Größenzunahme bei längerer Anwendung bei Kindern; unnormales Verhalten, Aggression, Affektlabilität, Anorexie, Angst, Depression, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Libidoabnahme, Panikattacken, Stress, Bruxismus; Tremor, Schläfrigkeit, Schwindel, Dyskinesie, psychomotorische Hyperaktivität; Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien; Hypertonie, periphere Kälte; Husten, Rachen- und Kehlkopfschmerzen; Dyspnoe; Bauchschmerzen, Magenbeschwerden, Erbrechen, Dyspepsie, Zahnschmerzen, Diarrhö; Hyperhidrosis, Alopezie, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria; Arthralgie; Pyrexie, Wachstumsverzögerung unter längerer Anwendung bei Kindern, Gefühl der inneren Unruhe, Müdigkeit, Durst; Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (meist eine Erhöhung), Gewichtsabnahme. Medikinet retard zusätzl.: Agitiertheit. Gelegentlich: Gastroenteritis; Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z. B. angioneurotisches Ödem, anaphylaktische Reaktionen, Ohrschwellung, bullöse (mit Blasenbildung einhergehende) Hauterkrankungen, exfoliative (schuppende) Hauterkrankungen, Urtikaria (Nesselausschlag), Juckreiz, Hautausschläge und Eruptionen; Hypervigilanz, akustische, optische und taktile Halluzinationen, Wut, Suizidgedanken, Stimmungsänderungen, Stimmungsschwankungen, Weinerlichkeit, psychotische Störungen, Tics oder Verschlimmerung von vorbestehenden Tics des Tourette-Syndroms, Anspannung; Sedierung, Akathisie; Diplopie, verschwommenes Sehen; Thoraxschmerzen; Verstopfung; Anstieg von Leberenzymen; angioneurotisches Ödem, bullöse Hauterkrankungen, exfoliative Hauterkrankungen; Myalgie, Muskelzucken, Muskelverspannungen; Hämaturie; Thoraxschmerzen; Herzgeräusch, erhöhte Leberenzyme. Selten: Manie, Orientierungslosigkeit, Libidostörung; Probleme mit der Augenakkommodation, Mydriasis, Sehstörungen; Angina pectoris; makulärer Hautausschlag, Erythem; Gynäkomastie. Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie, thrombozytopenische Purpura; Suizidversuch (einschl. vollendeter Suizid), vorübergehende depressive Verstimmung, anormales Denken, Apathie, stereotype (krankhaft häufig wiederholte) Verhaltensweisen, Überfokussierung; Krampfanfälle, choreo-athetoide Bewegungen, reversibles ischämisches neurologisches Defizit, Malignes Neuroleptisches Syndrom (MNS; die Meldungen waren schlecht dokumentiert und in den meisten Fällen erhielten die Patienten auch andere Wirkstoffe, weshalb die Rolle von Methylphenidat unklar ist); Herzstillstand, Myokardinfarkt; zerebrale Arteriitis und/oder Hirngefäßverschluss, Raynaud-Phänomen; gestörte Leberfunktion, einschl. hepatisches Koma; Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, fixes Arzneimittelexanthem; Muskelkrämpfe; plötzlicher Herztod; erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhtes Bilirubin im Blut, reduzierte Thrombozytenzahl, anormale Zahl der weißen Blutkörperchen. Nicht bekannt: Panzytopenie; Wahnvorstellungen, Denkstörungen, Verwirrtheitszustand, Abhängigkeit, Logorrhö. Es wurden Fälle von Missbrauch und Abhängigkeit beschrieben, häufiger mit schnell freisetzenden Formulierungen. Zerebrovaskuläre Erkrankungen (einschl. Vaskulitis, Hirnblutungen, zerebrale Arteriitis, zerebraler Verschluss und zerebrovaskuläre Ereignisse), Grand-Mal-Anfälle, Migräne, Dysphemie; supraventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, ventrikuläre Extrasystolen, Extrasystolen; Epistaxis; Trismus; Inkontinenz; erektile Dysfunktion, Priapismus, verstärkte Erektion und Dauererektion; Thoraxbeschwerden, Hyperpyrexie. Medikinet retard zusätzl.: Parästhesie, Aphasie, Dysphemie; Trockenes Auge, erhöhter Augeninnendruck; Hitzewallung, Erröten; Oropharyngeale Schmerzen; Aufmerksamkeitsstörung, grippeartige Erkrankung, Asthenie, erhöhtes Thyroid-stimulierendes Hormon im Blut; Probleme mit dem Partner, Probleme mit der Familie; Tinnitus.

Intoxikation

S 75 Sympathomimetika (Amfepramon, Dexamfetamin, Lisdexamfetamin, Methylphenidat)
Unruhe, Angstgefühl, Harndrang, zentrale Erregung, psychische Alterationen, Tremor der Hände, zentrale u. myogene Tachykardie, Blutdruckanstieg, Extrasystolie, Herzklopfen, Schlaflosigkeit, Fieber, illusionäre Verkennungen, optische u. akustische Halluzinationen, Krämpfe, Hyperthermie, Herz- u. Kreislaufkollaps, Atemlähmung.
Therapie
In Frühfällen Giftentfernung; u. U. auch forcierte Diurese. Atem- u. Kreislaufhilfe, 10-20 mg Diazepam i.v., evtl. Wiederholung nach 10 Minuten. Gleichz. α-Rezeptoren-Blocker wie Tolazolin od. Glyceroltrinitrat. Zur Therapie der Weckamin-Paranoia Neuroleptika wie z. B. Fluspirilen 1 Ampulle i.m.

Packungsangaben

Messzahl PZN AVP (EB)/FB AVP/UVP
28 Tbl. 5 mg N1 18841148
Preisangaben sind nur für Fachkreise verfügbar.
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56 Tbl. 5 mg N2 18841154
20 Tbl. 10 mg N1 00943807
28 Tbl. 10 mg N1 18841160
50 Tbl. 10 mg N2 01348188
56 Tbl. 10 mg N2 18841177
98 Tbl. 10 mg N3 18841208
56 Tbl. 20 mg N2 18841214